LOKALMIX
„Ich werde die Kameradschaft vermissen“
Gummersbach - Manfred Albrecht wurde kürzlich altersbedingt aus dem aktiven Dienst der Feuerwehr entlassen, allerdings nicht zum ersten Mal - Eine Gesetzesänderung machte den Wiedereintritt möglich.
Von Leif Schmittgen
Manfred Albrecht ist Feuerwehrmann mit Leib und Seele: 31 Jahre lang war er Mitglied der Löschgruppe Niederseßmar, jetzt ist jedoch Schluss. Nicht, dass Albrecht sich etwas hätte zuschulden kommen lassen, der Grund war vielmehr der 67. Geburtstag des Gummersbachers. Ab diesem Alter setzt der Gesetzgeber die Altershöchstgrenze für den aktiven Dienst fest. Für Albrecht war es nicht der erste Austritt, vor vier Jahren wurde er schon einmal „entlassen“: „Die Altershöchstgrenze wurde von zunächst 60 Jahren schrittweise erhöht“, berichtet er.
[Eine Uhr gab es für Manfred Albrecht zum Abschied.]
Und so packte er die Gelegenheit beim Schopf und beantragte nach rund einem halben Jahr „Ruhestand“ bei Gummersbachs Feuerwehrchef Detlef Hayer die Wiederaufnahme in die Truppe. Prompt wurde diese genehmigt und Albrecht kehrte zurück. „Ich hatte nach meiner ersten Entlassung im Hinterkopf, dass sich gesetzlich etwas ändern könnte und habe meinen Spind nicht komplett leergeräumt“, verrät er. Zu dieser Zeit war er sozusagen im „Standby-Modus“. Der engagierte Ehrenamtler ist nicht der Einzige, der von dieser Regelung Gebrauch gemacht hat, im Oberbergischen gehörte er aber zu den Ersten.
Der endgültige Abschied fällt Albrecht schwer. „Ich werde die Kameradschaft sehr vermissen“, sagt er. Wenn es einen Alarm gab, waren er und seine Frau ein eingespieltes Team. „Die Dienstausrüstung lag parat, die Stiefel standen bereit und meine Frau hat mit mir schon die Haustür aufgemacht“, sagt er lachend. Diese Routinen werden ihm fehlen. Allerdings hat es für Albrecht jetzt auch eine gute Seite, Mitglied der Ehrenabteilung zu sein: „Man kann nachts in Ruhe schlafen und wird nicht durch den Alarm aus dem Bett geschmissen.“ Und bei regelmäßigen Treffen und Festen im Niederseßmarer Gerätehaus wird Albrecht auch in Zukunft dabei sein. Löschgruppenführer Kai Spieckermann habe ihm gesagt, dass er jederzeit willkommen sei.
Spieckermann war es auch, der für Albrecht einen ganz besonderen Abschied organisiert hatte. Viele aktive Kameraden hatten ihn an seinem Geburtstag überrascht und einen weiteren Weggefährten und ehemaligen Chef Albrechts, Bürgermeister Frank Helmenstein, „im Gepäck“. Dessen Fahrer und der seiner Vorgänger war Manfred Albrecht seit 1992 gewesen. Zuvor arbeitete er als Uhrmachermeister.
Daher gab es auch einen Zeitmesser von den Kollegen. „Dass der Bürgermeister mitsamt Löschgruppe zum Überraschungsbesuch vorbeikam, hat mich besonders gefreut“, so Albrecht. Seine Frau war vorher eingeweiht worden und konnte so die Einkäufe für die Gästeschar tätigen.
In Zukunft möchte sich das Ehepaar mehr dem gemeinsamen Hobby Wandern widmen. Das Feuerwehr-Gen hat Manfred an seine Tochter Martina weitergegeben. Als damals Zwölfjährige beantragte sie bei der Stadt, dass auch Mädchen in die Jugendfeuerwehr aufgenommen werden. Mit Erfolg: Kurze Zeit später trat sie den Floriansjüngern bei, heute ist sie dort als Nachwuchsleiterin tätig.
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