Lindlar – Der Verein „Besuchshunde“ bietet Menschen durch Treffen vielfältige Unterstützungen an – Weitere Mitstreiter und Unterstützer werden gesucht.

Wenn Mensch und Hund aufeinandertreffen, entsteht für viele ein Moment des puren Glücks. Funkelnde Blicke und strahlende Gesichter sind Ausdruck für eine Freude, die den Alltag und damit das Leben bereichert. „Viele Menschen wünschen sich den Kontakt zu Hunden, aber es ist nicht immer möglich“, weiß Alexandra Schemm, die im Juni 2020 zusammen mit der Verhaltensbiologin Bianca Stahl und Jeanette Köser den Verein „Besuchshunde“ gegründet hat. Von Lindlar aus organisiert der Verein im gesamten Oberbergischen und darüber hinaus Treffen zwischen Mensch und Vierbeiner – so zum Beispiel in Kitas, Schulen, Altersheimen und Hospizen. Auch private Besuche sind möglich.

„Wir machen es uns zunutze, dass der Hund ein soziales Wesen ist und die Barriere nicht so hoch ist“, erklärt Schemm. Der Kontakt würde so schneller entstehen als bei rein zwischenmenschlichen Begegnungen. So würde es Kindern oftmals leichter fallen, Hunden – und nicht Menschen – etwas vorzulesen. Sie sieht die Vierbeiner unter anderem als Interventionsmöglichkeit, um Stress zu reduzieren, oder für ältere Menschen als Motivation, sich zu bewegen – bis hin zu therapeutischen Zwecken wie bei der Physiotherapie. „Wenn ich möchte, dass der Hund mir den Ball zurückbringt, muss ich ihn auch erstmal werfen“, ergänzt Stahl den vielfältigen Nutzen der Besuchshunde.

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Nachdem die Arbeit des Vereins coronabedingt zunächst stark eingeschränkt war, haben die Hundetrainerinnen die vergangenen Monate genutzt und insgesamt fünf Besuchshunde-Teams ausgebildet. Ihren Abschluss fand die Ausbildung mit einer Prüfung nach Paragraph 10 des Landeshundegesetzes NRW. „Wir müssen sicherstellen, dass der Hund keine Gefährdung darstellt“, erklärt Stahl, die unter anderem das Wesen und den Grundgehorsam der Tiere überprüft. Für viele Hundebesitzer, die sich für die Ausbildung interessierten, läge hier die Einstiegshürde.

[Bianca Stahl (li.) und Alexandra Schemm haben sich zufällig im Krankenhaus nach der Geburt ihrer Kinder kennengelernt. Mittlerweile gehen die beiden auch beruflich gemeinsame Wege.]

Neben zwei kleineren Hunden – einem Mini-Sheltie und einem Terrier – gehören zu den Teams des Vereins auch ein Labrador sowie zwei Australian Shepherds. Im Mai möchten Schemm und Stahl mit weiteren Ausbildungen starten. „Die Besuche sind über den Verein versichert“, sagt Schemm. Finanziert wird die Arbeit durch Spenden. Umso wichtiger sei es für den Verein, weitere Unterstützer zu gewinnen – denn der Bedarf an Treffen von Mensch und Hund sei laut Stahl groß: „Im Prinzip geht es nur um die Liebe, die so ein Hund schenkt – und um das Gefühl, nicht allein zu sein in dieser Welt.“

Weitere Informationen zur Arbeit der Besuchshunde-Teams sind auf der Website des Vereins zu finden.