HANDBALL

Handball-Saison abgebrochen

pn; 21.04.2020, 13:45 Uhr
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Archivfoto: Michael Kleinjung --- Fynn Herzig und der VfL Gummersbach beenden die Saison durch den vorzeitigen Abbruch auf Platz vier.
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Handball-Saison abgebrochen

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pn; 21.04.2020, 13:45 Uhr
Oberberg – Die Handball-Bundesliga wird mit sofortiger Wirkung für beendet erklärt – Deutliche Mehrheit für Abbruch – Auch 3. Liga und Jugend-Bundesliga werden abgebrochen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Die Handball-Bundesliga (HBL) hat die Saison 2019/20 mit sofortiger Wirkung beendet. Diese Entscheidung traf das achtköpfige Präsidium des Ligaverbandes nach der heutigen Videokonferenz aller Vereine und nachdem die Vertreter der 36 Proficlubs der 1. und 2. Liga im Umlaufverfahren mit deutlicher Mehrheit für das vorzeitige Saisonende votiert hatten. „Solidarität und Fürsorgepflicht machen einen Abbruch alternativlos“, heißt es in einer Meldung der HBL.
 

Die Saison wird nach eingehender juristischer Prüfung anhand von der Abbruchtabelle sowie der Quotientenregel bewertet. Hierfür werden die Pluspunkte am 12. März, dividiert durch die Anzahl absolvierter Spiele mit 100 multipliziert und auf eine Stelle nach dem Komma gerundet. Bei gleichem Quotienten entscheidet die Tordifferenz. Der THW Kiel wird hierdurch zum Deutschen Meister erklärt, Aufsteiger aus der 2. Liga sind der HSC 2000 Coburg und TuSEM Essen. Der sportliche Abstieg wird ausgesetzt – einzig der Tabellenletzte der 2. Liga, die HSG Krefeld, erhält kein Startrecht, nachdem der Verein die Lizenzunterlagen zu spät eingereicht hatte. Entgegen des Grundlagenvertrages mit dem Deutschen Handballbund (DHB) wird es zudem vier Aufsteiger aus der 3. Liga geben. Damit startet die 1. Liga kommende Saison mit 20 Mannschaften, die 2. Liga wird auf 19 Teams aufgestockt.

 

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HBL-Präsident Uwe Schwenker sprach von einem bitteren aber auch alternativlosen Schritt: „Natürlich hätten wir unsere Saison liebend gerne zu Ende gespielt. Dafür haben wir alles getan, aber die Corona-Pandemie lässt dies derzeit einfach nicht zu.“ Das Zeitfenster, die Saison bis zum 30. Juni regulär zu beenden, sei schlicht zu klein, wenn man an die Gesundheit der Spieler denke. HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann hat bereits die kommende Saison im Blick: „Der Abbruch der Saison unterstreicht die große Bedrohung, in der wir uns mehr denn je befinden. Existentiell entscheidend wird es nun sein, wann wir wieder in unseren Arenen vor Zuschauern spielen können. Wir tun daher alles uns Mögliche, um die Corona-Krise in den Griff zu bekommen, damit die Politik möglichst zeitnah eine auch für uns praktikable Neubewertung vornimmt.“       

 

Was der Ligaabbruch für die Fans und Partner des VfL Gummersbach bedeutet, dazu will sich der Traditionsverein in den kommenden Tagen konkret äußern. „Auch wenn wir alle lieber Spiele in der SCHWALBE arena sehen würden und uns ein anderes Ende der Saison gewünscht hätten, stehen wir hinter dieser mehrheitlich getroffenen Entscheidung“, heißt es in einer Mitteilung des Zweitligisten. Der Schlussstrich sei wichtig, um den Blick nach vorne richten zu können. „Schon jetzt ist aber klar, dass wir auf die uneingeschränkte Solidarität unserer Fans und Partner angewiesen sind.“

 

Parallel verkündete auch der DHB, die Saison in der 3. Liga und der Jugend-Bundesliga zu beenden. „Unsere Vereine haben an ihren Standorten keine Möglichkeit, den Trainingsbetrieb wieder aufzunehmen und können in der Folge auch keine Spiele austragen“, wird Mark Schober, DHB-Vorstandsvorsitzender in einer Meldung zitiert. Die Entscheidung sei schwer gefallen, aber der notwendige und richtige Schritt. Auch die 3. Liga wird nach der Quotienten-Reglung gewertet.

 

DHB-Präsident Andreas Michaelmann betonte die gute Zusammenarbeit mit den Ligaverbänden sowie den Landesverbänden: „Drängende Fragen zur Saison 2019/20 sind damit beantwortet.“ Die 3.Liga der Männer soll aufgrund des ausgesetzten Abstiegs von 64 auf maximal 72 Teams erweitert werden. Über Auf – und Abstiegsreglungen in den kommenden Jahren werde in weiteren Gremien entschieden. Zudem wird der DHB-Pokal und der Deutsche Amateurpokal in der bestehenden Form ausgesetzt. Den Ligaverbänden wird es aber freigestellt, einen entsprechenden Wettbewerb für ihren Zuständigkeitsbereich auszurichten.

 

Beim Handballverband Mittelrhein will man heute oder morgen bekanntgeben, wie die Saison gewertet wird.

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