Gummersbach – Eines der traditionsreichsten und größten Feste in der Kreisstadt findet in diesem Jahr nicht statt – Schützenverein hat nach langen und zahlreichen Gesprächen nun diese schwere Entscheidung gefällt.

Es klingt wie ein schlechter verspäteter Aprilscherz, doch dafür ist der Hintergrund viel zu ernst. Der Schützenverein Gummersbach hat soeben mitgeteilt, dass das diesjährige Schützenfest, was eigentlich vom 5. Bis 8. Juni hätte stattfinden sollen, abgesagt wird. „Nach intensiver Abwägung aller Faktoren haben wir uns schweren Herzens zur Absage unseres diesjährigen Schützenfestes entschieden. Der Entschluss wurde nach ausführlichen Diskussionen im geschäftsführenden Vorstand und in enger Abstimmung mit Bürgermeister Frank Helmenstein sowie den verantwortlichen Offizieren getroffen“, so der Verein am Abend.

Zum jetzigen Zeitpunkt sei völlig unklar, inwieweit die öffentlichen Beschränkungen durch die Landesregierung in den nächsten Wochen weiterhin Bestand haben werden. „Unter den aktuellen Voraussetzungen würde uns selbstverständlich gar keine Genehmigung für die Ausrichtung des Festes erteilt. Aber selbst bei einer weitgehenden Aufhebung dieser Beschränkungen ist es für uns aktuell nicht vorstellbar, ein Schützenfest in der für uns gewohnten und geliebten Form durchzuführen. Und in den zahlreichen Gesprächen und Diskussionen der letzten Tage haben wir die Bestätigung erhalten, dass viele direkt oder indirekt Beteiligte da ganz ähnlich denken und die Absage des Festes ebenfalls als alternativlos ansehen“, heißt es weiter.

WERBUNG

Der geschäftsführende Vorstand habe zudem die Verantwortung, mögliche wirtschaftliche Schäden auf Vereinsseite zu verhindern. Zum jetzigen Zeitpunkt bestehe noch die Möglichkeit, das Schützenfest ohne größere finanzielle Einbußen abzusagen. „Die Wahrung der wirtschaftlichen Vereinsinteressen ist für uns selbstverständlich sehr wichtig, schlussendlich haben diese aber nicht den Ausschlag für die finale Entscheidung gegeben. Hier stehen die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Mitglieder und Gäste im Fokus und hat somit für uns uneingeschränkte Priorität“, erläutert der 1. Vorsitzende Markus Brand.

In den nächsten Tagen sollen Gespräche mit Sponsoren, Vereinsmitgliedern, Schaustellern, Künstlern sowie den Verantwortlichen der Musikzüge geführt werden, um die Planungen für das Schützenfest im kommenden Jahr anzugehen. Schützenkönig Victor Bogdan hat sich zusammen mit seiner Königin Sarah und dem Hofstaat sofort dazu bereit erklärt, die Königswürde für ein weiteres Jahr zu übernehmen.