FUSSBALL

Gewackelt, gezittert, gewonnen: Wiehl im Jubelrausch

lo; 04.06.2022, 01:05 Uhr
Fotos: Holger Plum --- Nach der Pokalübergabe hoben sogar die Wiehler Trainer Jannick Pfau und Marek Lesniak (1. und 3.v.li.) ab.
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Gewackelt, gezittert, gewonnen: Wiehl im Jubelrausch

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lo; 04.06.2022, 01:05 Uhr
Oberberg – Die U19 des FV Wiehl sichert sich den Kreispokaltitel – B7er-Mädchen: SG Agathaberg/Thier/Wipperfeld feiert Erfolg im Stadtderby.

Am ersten Jugend-Endspieltag in Immekeppel wanderten zwei Trophäen in oberbergische Vitrinen: Die U19 des FV Wiehl setzte sich gegen den SV Bergisch Gladbach durch, während die B7er-Juniorinnen der SG Agathaberg/Thier/Wipperfeld das stadtinterne Finale gegen die SG Kreuzberg/Wipperfürth gewannen. Das gut besuchte Endspiel der F-Junioren entschied der TuS Marialinden gegen einen wacker kämpfenden TuS Moitzfeld deutlich für sich. Heute Vormittag geht der Reigen weiter (siehe Vorbericht mit Spielplan).           

 

A-Junioren

 

SV Bergisch Gladbach 09 – FV Wiehl 1:3 (0:2).
 

Es gab Endspiele in dieser Altersklasse, bei denen der Jubel eher verhalten-unterkühlt ausfiel. Nicht so nach dem diesjährigen Showdown. Ausgelassen feierten die Wiehler Fußballer ihren Erfolg gegen den ewigen Konkurrenten aus dem Nachbarkreis: Ob die obligatorische „Humba“ oder „Derbysieger, Derbysieger, hey, hey“ – die Begeisterung über den Triumph war jedem Einzelnen anzumerken. „Ich bin megastolz auf die Jungs“, sagte Co-Trainer Jannick Pfau, der für die Partie von Coach Marek Lesniak in die „Chefrolle“ befördert wurde. „Wir haben uns nach dem ‚Cut‘ in der Meisterschaft zwei Dinge vorgenommen: Erster in der Mittelrheinliga 2 zu werden und das Pokalfinale zu gewinnen. Das haben wir geschafft.“

 

[Dieser Treffer von Felix Sievers fand wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung.]

 

Dabei sah es zunächst nicht danach aus, als ob Wiehl die Oberhand behalten würde. Die 09er, die in ihrer Bezirksliga-Staffel ungeschlagen Meister geworden sind und in die Mittelrheinliga zurückkehren, legten los wie die Feuerwehr und kauften dem FV dem Schneid ab. Gianluca Cserep schoss drüber (4.), ehe Julian Schoepe sein Team mit zwei Wahnsinnsparaden vor einem Rückstand bewahrte (10., 14.).

 

Im Anschluss besetzte die Lesniak-Elf die Räume besser und legte in der Zweikampfstatistik merklich zu. Die erste klare Möglichkeit bot sich Felix Sievers, der die Kugel freistehend über das Gehäuse jagte (30.), dann verpasste Jan Krieger die Führung um Zentimeter (31.). Wenig später wurde Krieger im Sechszehner zu Fall gebracht und verwandelte den fälligen Elfmeter sicher. Beim 0:2, das mit dem Pausenpfiff fiel, profitierte er von einem Sahne-Assist von Niklas Walter, der drei Gegenspieler ausgewackelt hatte.

 

[Niklas Walter bereitete das 0:2 und das 1:3 vor.]

 

Mit dem Vorsprung im Rücken kontrollierten die Wiehler nach dem Seitenwechsel das Geschehen und hätten in Person von Sievers und Walter, dessen Kopfball-Bogenlampe von Schlussmann Luis Altmayer klasse abgewehrt wurde, nachlegen können (49., 56.). Derweil gewährte die Defensive den Bergisch Gladbachern keine weiteren Gelegenheiten – bis zur 86. Minute, als Konrad Gierlak per Kopfballabstauber verkürzte.

 

In der Endphase avancierte das Match also doch noch zu einem engen Höschen: Nachdem ein letzter Versuch des SV 09 abgeblockt worden war und Walter im direkten Gegenzug das 1:3 versäumt hatte (90.+2), war es dem eingewechselten Michel Schneider vorbehalten, nach einem Konter für kollektive Ekstase zu sorgen. „Man hat schon bei der Besprechung und beim Aufwärmen gemerkt, dass der eine oder andere nervös ist. Wir haben am Anfang richtig gezittert und Julian hat uns mit seinen beiden Aktionen im Spiel gehalten. Wir haben uns aber reingekämpft und waren dann auch spielerisch besser. Zum Schluss haben die Kräfte etwas nachgelassen, doch unser Sieg war verdient“, bilanzierte Pfau.

 

[Julian Schoepe zeigte zu Beginn zweimal seine Klasse.]

 

Für die Akteure aus dem 2003er-Jahrgang war es der letzte Auftritt im Jugendbereich, die Jüngeren sind ab nächster Woche in der Qualifikation für die Mittelrheinliga gefordert. Mögliche Gegner sind der SV Refrath, die SpVg. Flittard und der FC Rheinsüd Köln. Die Auslosung findet am Dienstag statt.  

 

Tore

0:1 Jan Krieger (35. Foulelfmeter), 0:2 Jan Krieger (45.), 1:2 Konrad Gierlak (86.), 1:3 Michel Schneider (90.+5).

 

 

B7er-Juniorinnen

 

[Lily Kötter (re.) war kaum zu stoppen.]

 

SG Kreuzberg/Wipperfürth – SG Agathaberg/Thier/Wipperfeld 2:6 (1:3).

 

Das wird sich so schnell nicht wiederholen. Im Finale der B7er-Juniorinnen trafen zwei Spielgemeinschaften aus Wipperfürth aufeinander. Das Kuriose dabei: In der Liga gab es bislang keine Begegnung, denn die Teams sind in unterschiedlichen Staffeln vertreten. Agathaberg/Thier/Wipperfeld erwies sich über weite Strecken als die reifere Mannschaft, die zudem auch eine höhere Effektivität vor dem Tor an den Tag legte. Herausragende Spielerin war Lilly Kötter, die vier Treffer zum Erfolg beisteuerte.

 

Kreuzberg/Wipperfürth konnte zwischenzeitlich verkürzen und blieb auch nach dem 3:1 dran, doch Keeperin Antonia Lieth vereitelte – wie Klara Radek auf der Gegenseite - einige Chancen. Zum Schluss machte es der neue Champion eindeutig. Zur Freude des Trainerinnengespanns Lea-Marie Küster und Svenja Müller: „Die ersten 20 Minuten waren richtig stark, anschließend sind wir ein bisschen aus dem Tritt geraten, aber insgesamt war der Sieg verdient.“

 

Der unterlegene Kontrahent hatte zuletzt mit einigen Corona-Fällen zu kämpfen, weshalb wahrscheinlich die allerletzte Power fehlte. „Das Endspiel wollten wir uns trotzdem nicht nehmen lassen“, sagte Trainerin Angelika Floßbach.

 

Tore

0:1 Lilly Kötter (4.), 0:2 Hanna Müller (21.), 1:2 (29. Eigentor), 1:3 Lilly Kötter (31.), 1:4 Aurelia Elezi (60.), 1:5 Lilly Kötter (67.), 1:6 Lilly Kötter (74.), 2:6 Lilly Schacht (79.).  

 

[Die Mädels aus den drei Fußballdörfern mit dem Pokalteller.]  

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