FUSSBALL

Traum vom Weiterkommen lebte 45 Minuten lang

lo, thg; 24.08.2025, 21:00 Uhr
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Fotos: Dietmar Scherbaum, Thomas Giesen --- Kurz vor dem Seitenwechsel erzielte Gabriel Werner das 2:0.
FUSSBALL

Traum vom Weiterkommen lebte 45 Minuten lang

lo, thg; 24.08.2025, 21:00 Uhr
Oberberg - Der SV Schönenbach bietet dem SSV Merten in der 1. Runde des FVM-Pokals lange Paroli, geht am Ende aber als Verlierer vom Platz - Hohkeppel deklassiert Deutz - Wiehl blamiert sich bei Außenseiter Scherpenseel-Grotenrath (AKTUALISIERT).

FVM-Pokal (1. Runde)

 

SV Schönenbach – SSV Merten 2:4 (2:0).

 

Eine Halbzeit lang durfte der SV Schönenbach gegen den letztjährigen Mittelrheinliga-Zweiten SSV Merten von einer Überraschung träumen, nachdem Umut Kizilyar und Gabriel Werner die Schwarz-Gelben mit 2:0 in Front gebracht hatten. Doch nach dem Seitenwechsel schlugen die Gäste zurück und bogen das Match zu ihren Gunsten um. „Ich bin trotzdem stolz auf die Jungs. Sie haben einen Riesenfight abgeliefert und sind couragiert aufgetreten“, sagte Schönenbachs Keeper Frederic Löhe.  

 

[Davin Dresbach schirmt den Ball vor seinem Gegenspieler ab.]

 

Zunächst schien es lediglich eine Frage der Zeit zu sein, bis der Favorit in Führung geht. Bereits nach drei Minuten verpasste Abdenbi Oubelkhiri ein scharfes Zuspiel zentral vor dem Kasten knapp und nur 120 Sekunden später brannte es lichterloh im Schönenbacher Strafraum. Zweimal konnte die vielbeinige Abwehr in allerhöchster Not retten. Emirhan Özen visierte mit einem Schlenzer den Torwinkel an, doch Löhe fischte die Kugel glänzend weg (8.).

 

Mit zunehmender Spieldauer stellten sich die Hausherren besser auf die Angriffe der Mertener ein, ohne jedoch selbst für Gefahr zu sorgen. Bei einem Halbvolley von Michael Okoroafor war derweil erneut Löhe auf dem Posten (29.). Die Führung für Schönenbach hatte sich nicht angedeutet, war aber umso feiner herausgespielt: Elham Isakoski bediente Jordi Scherbaum mit einem Steckpass auf der rechten Seite. Dessen Flanke köpfte Umut Kizilyar wuchtig ein – 1:0.

 

[Umut Kizilyar freut sich mit Flankengeber Jordi Scherbaum über das 1:0.]

 

Auf der Gegenseite scheiterte Okoroafor mit einem Kopfball (39.), bevor der Bezirksligist mit dem Pausenpfiff erhöhte. Kizilyar drehte sich mit Ball geschickt um seinen Gegenspieler und schickte Gabriel Werner auf die Reise, der Schlussmann Pascal Geiser im Eins-gegen-Eins überwand.

 

Nach Wiederbeginn wendete sich allerdings das Blatt. Okoroafor traf zügig zum Anschluss – das Signal für die Aufholjagd des Favoriten, der durch Emirhan Özen den Ausgleich herstellte. Die womöglich spielentscheidende Szene ereignete sich  einer Viertelstunde vor Schluss, als der Unparteiische zum Entsetzen der Gastgeber auf den Elfmeterpunkt zeigte - auch aus Sicht von Löhe ein unberechtigter Pfiff. Özen interessierten die gegnerischen Proteste nicht; er netzte zum 2:3 ein.

 

Als Schönenbach längst alles auf eine Karte gesetzt hatte, sorgte Pascal Köpp für den Endstand. „Einfach schade, dass wir uns nicht belohnen konnten. Das war ein tolles Spiel von uns. Auf diese Leistung können wir auf jeden Fall aufbauen. Merten hat in der zweiten Halbzeit bei den Wechseln noch einmal richtig Qualität nachgelegt. Da hat man gesehen, dass sie letztes Jahr in der Mittelrheinliga nicht umsonst so weit oben mitgespielt haben“, erklärte Löhe.     

 

Tore

1:0 Umut Kizilyar (37.), 2:0 Gabriel Werner (45.), 2:1 Michael Okoroafor (50.), 2:2 Emirhan Özen (69.), 2:3 Emirhan Özen (75. Foulelfmeter), 2:4 Pascal Köpp (90.+5).

 

[Niklas Jung zeigte im offensiven Mittelfeld eine gute Leistung.]

 

SV Deutz 05 – Eintracht Hohkeppel 0:9 (0:3).

 

Die Hohkeppeler haben sich ein bisschen den Frust von der Seele geschossen. Nach unruhigen Wochen und dem Rücktritt des gerade erst engagierten Trainers Pablo Gonzalez-Huerta zeigte sich der Gast in guter Form und dominierte den Bezirksligisten von der ersten Minute an. Hochkarätige Torchancen blieben zunächst aus. Hohkeppel versuchte häufig über die rechte Offensivseite zu attackieren und suchte Rudolf Gonzalez, der immer wieder mit Dribblings und gefährlichen Vorstößen für Unruhe beim Gegner sorgte und mit seinem Tor zum 0:1 den Bann brach. Ufumwen Osawe erhöhte mit seinem Doppelpack, jeweils nach Vorarbeit von Gonzalez, bis zur Pause auf 0:3 und der Favorit sah schon wie der sichere Sieger aus.

 

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der Gastgeber für einige Minuten mutiger, doch die Hohkeppeler ließen auch weiterhin keine Torchance für den Gegner zu. Mit dem dritten Treffer von Osawe ließ der Gegendruck der Deutzer nach und die Eintracht hatte nun leichtes Spiel, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Cenk Durgun versenkte die Kugel aus 16 Metern zum 0:5, Gonzalez schloss eine sehenswerte Einzelleistung mit einem Schuss aus spitzem Winkel in den Knick zum 0:6 ab, ehe Alexander Guiddir einen kapitalen Fehlpass der Deutzer Abwehrreihe zum 0:7 nutzte. Abdül-Melik Topüz sorgte mit einem Schlenzer aus 17 Metern in den Torwinkel für den achten Streich und Firat Tuncer setzte mit einem Kopfballtor nach einer Ecke den Schlusspunkt einer einseitigen Begegnung.

 

[Sven Wurm im Duell der Kapitäne gegen Mertens Jerome Propheter.]

 

Eintrachts Sportdirektor und Geschäftsführer Kevin Theisen, der als Interimstrainer an der Seitenlinie stand, wollte die Partie nicht überbewerten: „Ich habe gehofft, dass es so leicht geht, aber ich habe das nicht erwartet. Das ist eine Bezirksligamannschaft, da kann man nicht erwarten, dass man so viele Tore macht. Wir haben grundsolide gewonnen und wollen nächste Woche so weitermachen“, war Theisen zufrieden.

 

Zum Trainerthema gebe es nichts Neues zu vermelden. Man habe mit potenziellen Kandidaten gesprochen, noch sei aber keine Entscheidung gefallen. Die Hohkeppeler starten am nächsten Sonntag beim VfL Vichttal in die neue Mittelrheinligasaison.

 

Tore

0:1 Rudolf Gonzalez (22.), 0:2 Ufumwen Osawe (25.), 0:3 Ufumwen Osawe (34.), 0:4 Ufumwen Osawe (59.), 0:5 Cenk Durgun (61.), 0:6 Rudolf Gonzalez (67.), 0:7 Alexander Guiddir (73.), 0:8 Abdül-Melik Topüz (76.), 0:9 Firat Tuncer (79.).

 

[Elham Isakoski leitete die Führung mit ein.]

 

SV Scherpenseel-Grotenrath – FV Wiehl 1:0 (0:0).

 

Die zweistündige Heimfahrt wird für die Fußballer des FV Wiehl und Trainer Sascha Mühlmann sicher kein Vergnügen: Der Landesligist blamierte sich beim Underdog von der niederländischen Grenze bis auf die Knochen und verabschiedete sich sang- und klanglos aus dem FVM-Pokal. Eine Pleite, die der Wiehler Coach erst einmal sacken lassen muss, wie er nach dem Abpfiff erklärte. „So eine enttäuschende Niederlage habe ich in meiner Trainerlaufbahn noch nicht erlebt. Ich bin komplett bedient.“

 

[Ufumwen Osawe erzielte für Eintracht Hohkeppel drei Treffer beim 9:0-Erfolg gegen den SV Deutz 05.]

 

Der schwer zu bespielende Naturrasen, der durch vorherige Jugendturniere sehr holprig war, konnte dann auch nur zum Teil als Erklärung für die desolate Vorstellung des amtierenden Kreispokalsiegers herhalten. Die Wiehler passten sich fußballerisch dem rustikalen Stil der Hausherren (Mühlmann: „Die Bälle sind zwischen den Sechszehnern hin- und hergeflogen. Ein vernünftiges Passspiel war nicht möglich“) und ließen nach Angaben des Übungsleiter von Beginn an die nötige Körpersprache und -spannung vermissen. „Wir haben keine Einstellung gezeigt und waren lustlos“, betonte Mühlmann.

 

[Rudolf Gonzalez sorgte über den rechten Flügel für Gefahr und präsentierte sich als Torschütze und Vorlagengeber für die Eintracht.]

 

Nach einer halben Stunde schaufelte Moritz Müller die Kugel an die Querstange, weitere klare Gelegenheiten erspielten sich die Gäste nicht. Und so kam es tief in der zweiten Halbzeit, wie es kommen musste: Scherpenseels Jannik Karzel jagte das Leder aus 18 Metern in den Winkel. Eine Antwort blieb die Mühlmann-Elf schuldig, was nicht nur auf der knapp 150 Kilometer langen Tour zurück ins Oberbergische für jede Menge Frust sorgen dürfte. Beim A-Ligisten aus dem Kreis Heinsberg ist heute hingegen Partystimmung angesagt.          

 

Tore

1:0 Jannik Karzel (76.).

 

Ergebnisse FVM-Pokal

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