SPORTMIX
Freiwasser-Meisterschaften: Ein „kurzer Schluck aus der Aggertalsperre“ für 320 Schwimmer
Gummersbach – Am Wochenende fanden an der Aggertalsperre die 5. Internationalen Mittelrhein-Meisterschaften im Freiwasserschwimmen statt – Schwimmer loben Wasserqualität – Berliner gewinnt über die zehn Kilometer.
Von Peter Notbohm
Mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall hatten zahlreiche Freiwasserschwimmer nach den Olympischen Spielen in Paris in der Seine zu kämpfen. Die 318 Schwimmer, die sich am Wochenende an der Aggertalsperre einfanden, um an der 5. Auflage der Internationalen Mittelrhein-Meisterschaften im Freiwasserschwimmen teilzunehmen, dürften sich am Montag hingegen nicht krankgemeldet haben.
„Die Bedingungen waren wieder perfekt. Wir hatten erneut Glück mit dem Wetter“, sprach Cheforganisatorin Ruth Uessem von einem gelungenen Event, das auch in diesem Jahr wieder vom ASC Gummersbach und dem TuS Derschlag organisiert wurde. Einige Sportler hätten ihr das Feedback gegeben, wie toll das Wasser in der Aggertalsperre schmecken würde. „Sie meinten, wenn man Durst hat, kann man sehr gut einen kurzen Schluck nehmen“, erzählt Uessem lachend.
Unterstützt wurden die beiden Vereine vom Aggerverband, dem Jugendzeltplatz sowie den zahlreichen Helfern des DLRG, die den Wettkampf begleiteten. Gerade bei den Freizeitsportlern gab es an den beiden Wettkampftagen noch zahlreiche Nachmeldungen. Uessem dankte in diesem Zusammenhang Anita Horn (Foto). Die WDR-Reporterin aus Engelskirchen sprang nicht nur selbst für den ASC Gummersbach über die zehn Kilometer ins Wasser, sondern rührte in Live-Schalten vom Ufer aus im Radio auch noch einmal kräftig die Werbetrommel. „Dass wieder so viele Menschen zum Volksschwimmen gekommen sind, zeigt wie gut der Wettbewerb angenommen wird. Die Leute wissen, dass ihnen unter den Augen des DLRG nichts passieren kann“, so Uessem.
Neben den Freiwassermeisterschaften des Schwimmbezirks Mittelrhein und dem Volksschwimmen für Jedermann wurden auch die Aachener Bezirksmeisterschaften durchgeführt. Die Deutschen Mastermeisterschaften Freiwasser (dmmf) sollen erst in zwei Jahren wieder im Oberbergischen stattfinden, sodass nur wenige Elite-Schwimmer so kurz nach Olympia und Europameisterschaften an die Aggertalsperre kamen.
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[Die Schnellsten über die 7.500 Meter: Luise Mans (v.l.n.r.), Kaja Schiffke und Anton Holzhäuser.]
Mit Christian Hemker (SG Rhein-Sieg) war aber zumindest ein amtierender Europameister gekommen. Er gewann in der offenen Klasse über die 2.500 Meter Freistil in 31:31 Minuten mit drei Sekunden Vorsprung vor Pertti Bieder (TPSK 1925). Über die 5.000 Meter musste der 28-Jährige sich in der offenen Klasse dem sieben Jahre jüngeren Lasse Bieder (TPSK 1925) mit 40 Sekunden Rückstand geschlagen geben, gewann mit seiner Zeit von 1:03:09 Stunden aber zumindest seine Altersklasse 25.
Älteste Teilnehmerin war in diesem Jahr Cornelia Gareis. Die vereinslose Schwimmerin (Jahrgang 1956) benötigte für die 500 Meter Freistil 14:14 Minuten. Michael Dolg (Jahrgang 1958) wagte sich auf die Strecke über 7.500 Meter. Der Schwimmer der SG Bayer schlug nach 2:00:49 Stunden an und war damit sogar sieben Minuten schneller als ein 16-jähriger Kontrahent.
Die Königsstrecke über die zehn Kilometer wurde von Simon Hayer (SG Neukölln Berlin) dominiert. Das 17-jährige Nachwuchstalent (Foto) benötigte 2:12:25 Stunden und hatte im Ziel fast 50 Minuten Vorsprung auf den nächstschnelleren Schwimmer Jens Vahle (SC Melle 03/AK50). Bei den Frauen war Ann-Kristin Neuloh-Stein (Gießener SV) in 2:43:38 Stunden die Schnellste. Bei den Junioren errang Mika Dahlhoff (SG Rhein-Sieg) den Sieg. Der Titel der Mittelrheinmeisterin ging an Janina Kasimir (SG Rhein-Sieg) in 3:00:07 Stunden. Anita Horn benötigte 3:36:16 Stunden.
Auch oberbergische Schwimmer gingen nicht leer aus. Luis Elias Finsel und Finn Henneberg (beide TuS Derschlag) gewannen über die 500 Meter im Jahrgang 2012 und 2009. Louis Becker (TuS Derschlag) holte sich überdieselbe Distanz den Juniorentitel, auch Stephan Hansen (AK 55) und Justin Dax (AK 20) wurden in ihren Altersklassen jeweils Erster. Bei den Frauen war Katerina Hermann (TuS Derschlag) im Jahrgang 2009 die Schnellste, wie auch Barbara Wiede (WSG Wiehl, AK 55) und Julia Hansen (ASC Gummersbach, AK 20).
Im Volksschwimmen waren der vereinslose Jack Devincenzi über die 1.250 Meter in 16:28 Minuten sowie Kilian Kamnik (SV Langenfeld) über die 2.500 Meter in 34:22 Minuten nicht zu stoppen.
Alle Ergebnisse gibt es hier.
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