KULTUR
Filmkulisse für Bombenangriff
Gummersbach – Auf dem Gelände des Eisenbahnmuseums Dieringhausen fanden Dreharbeiten für den ARD-Dreiteiler „Unsere wunderbaren Jahre“ mit Katja Riemann statt.
Ein ausgebrannter und zerlegter Bahnwaggon auf dem Gelände des Eisenbahnmuseums Dieringhausen hat es kurz vor der endgültigen Verschrottung noch zu Berühmtheit gebracht. Gestern Abend diente der Schrotthaufen als Kulisse für die Dreharbeiten zum ARD-Dreiteiler „Unsere wunderbaren Jahre“ – basierend auf dem Buchbestseller von Peter Prange.
In der Szene, die im fertigen Film als kurze Rückblende in die Jahre des Zweiten Weltkriegs fungieren wird, geht es um einen Bombenangriff auf einen Personenzug. Mehrere Statisten mimten schwer verletzte Fahrgäste. Mitten drin eine der Hauptdarstellerinnen des Films, Katja Riemann. Für die Dreharbeiten wurde die Umgebung mit Tüchern und Planen abgehängt, damit nichts auf die Moderne hindeutet.
Schon den gesamten Tag war die Filmcrew auf der Strecke des Bergischen Löwen unterwegs, wie Museumsprecher Volker Eisenhauer berichtet. Gedreht wurden Innenaufnahmen in den beiden Holzklassewagen des Bergischen Löwen, im Bistrowagen und zwei Rheingoldwagen, die aus Köln geholt worden waren.
„Wir sind den ganzen Tag zwischen Bielstein und Alperbrück hin und hergefahren“, erklärt Eisenhauer. Er und fünf weitere Mitglieder des Museumsvereins waren mit im Zug, der von einer Diesellok gezogen wurde, die einem der Vereinsmitglieder gehört. Für die Waldbröl wären die insgesamt sechs Waggons, davon ein Wagen für das Material, zu schwer gewesen, so Eisenhauer.
Draußen sorgten Feuerwerker mit Nebelschwaden für die passende Kulisse. Eine Kamera wurde an der Außenseite des Zuges angebracht. Drinnen saßen unter anderem Statisten mit auf alt getrimmten Zeitungen. Die Detailverliebtheit bezog sich bei den Filmemachern aber nicht unbedingt auch auf die Einhaltung des Zeitplans, wie Eisenhauer schnell merkte. „Beim Film ändert sich das fast sekündlich.“
Um sieben Uhr morgens waren die Filmemacher der Produktionsfirma UFA Fiction angerückt, um 10:45 Uhr war der Zug immer noch nicht losgefahren. „Ich habe dann darauf hingewiesen, dass wir jetzt los müssen, denn wir müssen uns ja auf dem Weg zur Wiehltalstrecke auch nach der RB 25 richten“, so Eisenhauer. Erst am späten Abend waren die Dreharbeiten beendet. Im fertigen Film werden vom gesamten Drehtag gut zwei Minuten und 40 Sekunden zu sehen sein.
Der Kontakt zum Eisenbahnmuseum war zustande gekommen, weil die Produzenten nach Holzklassewagen gesucht hatten und in Dieringhausen fündig wurden. Ursprünglich sollten diese aber für den Dreh nach Köln gebracht werden. Eisenhauer: „Weil wir hier aber auch über einen Streckenabschnitt verfügen, wurde doch bei uns in Oberberg gedreht.
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So wurde dann auch noch der bereits erwähnte Bahnwaggon genutzt, der im Februar vergangenen Jahres in Flammen aufgegangen war (OA berichtete). Und auch an anderen Orten in Gummersbach fanden und finden derzeit Dreharbeiten für den Dreiteiler statt. Unter anderem in der Altenwohnanlage Bornerhof.
„Unsere wunderbaren Jahre“ ist eine Produktion der UFA Fiction im Auftrag von WDR und ARD Degeto für das Erste unter Federführung des Westdeutschen Rundfunks. Erzählt wird die Geschichte einer Familie, die im Nachkriegsdeutschland und in Zeiten des Wirtschaftswunders im beschaulichen Altena im Sauerland nach sich und ihrer möglichen Perspektive in Deutschland sucht.
Katja Riemann, Anna Maria Mühe, Elisa Schlott, Vanessa Loibl, Ludwig Trepte, David Schütter, Franz Hartwig, Hans-Jochen Wagner und Thomas Sarbacher spielen die Hauptrollen. Neben Gummersbach wird der Fernsehfilm in Tschechien sowie Solingen, Düren und Köln und weiteren Orten in Nordrhein-Westfalen gedreht. Die Ausstrahlung ist für 2020 vorgesehen.
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