HANDBALL
Ein schwedisches Top-Talent als Köster-Nachfolger?
Gummersbach - Nikola Roganovic (19) könnte der neue Mann im linken Rückraum beim VfL Gummersbach werden - Auch weitere Spieler werden in der Gerüchteküche gehandelt - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Peter Notbohm
Spätestens seit VfL-Kapitän Julian Köster seinen Wechsel zum THW Kiel öffentlich gemacht hat, dürften Gummersbachs Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson und VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler sich Gedanken machen, wie man den Nationalspieler ersetzen kann. Nun sickert ein erster Name durch. Nikola Roganovic soll vom oberbergischen Traditionsclub umworben werden.
Roganovic ist 19 Jahre alt, spielt wie Köster im linken Rückraum und gilt als einer der talentiertesten Spieler seiner Generation. Bei der U18-Europameisterschaft im vergangenen Jahr steuerte er 53 Tore zum schwedischen Titelgewinn bei und wurde auch zum MVP des Turniers gewählt. Bei der U19-Weltmeisterschaft in diesem Sommer wurde er mit Schweden Vierter und wurde als bester Spielmacher ins All-Star-Team berufen. Derzeit steht er bei HK Malmö unter Vertrag.
Der 1,99 Meter große Athlet wurde nach OA-Informationen mit seinem Berater beim Heimsieg des VfL Gummersbach gegen die Füchse Berlin in der SCHWALBE arena gesichtet. Im Anschluss soll er den Abend in einem italienischen Lokal verbracht haben. Roganovic würde durchaus ins Beuteschema der letzten Jahre passen. Gudjon Valur Sigurdsson hat schon mehrere junge Spieler entwickelt; der Rechtshänder könnte hinter Nationalspieler Miro Schluroff reifen.
Schindler will die Gerüchte nicht kommentieren: „Gegen Berlin waren vielen Menschen in der Halle. Es ist kein Geheimnis, dass wir durch den Abgang von Julian Köster Bedarf haben und natürlich beschäftigen wir uns mit vielen Spielern. Wir werden allerdings erst etwas vermelden, wenn Verträge unterschrieben sind.“ Den Schweden kennt er allerdings. „Sonst wäre ich ein schlechter Manager. Bei ihm handelt es sich um einen sehr guten Spieler.“ Gleichzeitig betont der VfL-Geschäftsführer aber auch, dass das Niveau in der Bundesliga zunehmend dichter werde und es ein Hauen und Stechen um die besten Spieler gibt: „Das ist kein Wunschkonzert und es gehören viele Dinge dazu.“
Der für gewöhnlich gut informierte Kanal RT Handball brachte am Wochenende zudem weitere Spieler mit dem VfL Gummersbach in Verbindung. Demnach soll es Gespräche mit den beiden Spielmachern Ludvig Hallbäck (FRISCH AUF! Göppingen) und Manuel Zehnder (SC Magdeburg) geben. Auch ein Interesse am slowenischen Torhüter Joze Paznik wird Gummersbach nachgesagt. Der 32-Jährige, der derzeit für den französischen Erstligisten PAUC Handball aufläuft, soll aber abgesagt haben.
Schindler hierzu: „Ich beschäftige mich nicht mit Social Media-Gerüchten. Meine Aufgabe ist es, den Kader nachhaltig so aufzustellen, dass wir unsere Ziele hoffentlich erreichen werden.“ Dazu zählen auch die Vertragsgesprächen mit Spielern, deren Verträge im kommenden Sommer auslaufen. Dies betrifft Bertram Obling, Tilen Kodrin, Teitur Einarsson und Ole Pregler sowie Co-Trainer Goncalo Miranda. Hier soll es zeitnah erste Entscheidungen geben. „Aber auch die werden wir erst kommunizieren, wenn sie perfekt sind. Wir bewerten unseren Kader permanent“, so Schindler. Eine immer wieder kolportierte sportliche Klausel im Vertrag von Dominik Kuzmanovic, wonach der kroatische Nationalkeeper den Verein im Sommer ablösefrei verlassen könnte, dementiert er dagegen.
Vorerst unbesetzt bleibt die Position des Torhüter-Trainers. Einen Nachfolger für Mario Kelentric zu finden, hält Schindler „nicht für zwingend notwendig“. Dies werde nur geschehen, wenn man eine „sehr gute Lösung gefunden“ hat. Dominik Kuzmanovic konnte bis zum Spiel gegen Minden noch nicht an die starken Leistungen der Vorsaison anknüpfen. Neun seiner insgesamt 17 Paraden sammelte er beim 31:23-Sieg am vergangenen Donnerstag und kommt nun auf eine Saisonquote von 27,9 Prozent (letzte Saison: 30,3 Prozent). Bertram Obling, der bislang deutlich mehr Spielzeit bekam, hat sich im Vergleich zur Vorsaison mit 35 Paraden auf 28 Prozent (von 25,7 Prozent) verbessert.
Auch finanziell entwickle sich der VfL Gummersbach trotz der weiterhin bestehenden Altschulden. Schindler hierzu: „Es ist unsere Aufgabe, die Balance zwischen dem Investieren in den Kader und dem Schuldenabbau zu finden. Die Umsätze sind in den letzten Jahr extrem nach oben gegangen, die Kosten gleichzeitig aber auch. Mit beiden Entwicklungen sind wir sehr zufrieden, haben aber noch genug Aufgaben vor der Brust.“
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