Wipperfürth – Wolfgang Ballert ist mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Wipperfürth geehrt worden – Vielfältiges Engagement.
Von Lars Weber
Wer Hilfe braucht, dem muss geholfen werden. Das ist das Motto des frisch gebackenen Trägers des Ehrenamtspreises der Hansestadt Wipperfürth. Wolfgang Ballert ist der Bergische Löwe am Mittwoch im Rahmen der Stadtratssitzung in der Alten Drahtzieherei verliehen worden. Und zu jenen, die auch Hilfe benötigten, zählt Ballert auch sich selbst. „Allein kann ich gar nichts machen.“ Zu Tränen gerührt dankte er dabei allen, die ihn über die Jahre unterstützt haben und es noch immer tun, allen voran seiner Frau und seinen Kindern. Ballerts Frau hatte zuvor auch schon Bürgermeisterin Anne Loth gedankt. Sie habe gehört, dass er bis zu vier Stunden täglich für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten aufwendet. „Das glaube ich nicht, häufig sind es bestimmt noch mehr.“
Seit Jahrzehnten schon ist Wolfgang Ballert aus dem Ehrenamt in und um die Stadt Wipperfürth nicht wegzudenken. 1955 kam er mit der Familie aus Mecklenburg-Vorpommern in die Hansestadt. Nach einer Zeit in Hückeswagen wurde Thier zu seinem Lebensmittelpunkt. „Du bist eine große Bereicherung“, sagte die Bürgermeisterin in ihrer Rede. Dementsprechend lang ist die Liste an Projekten, die auch dank Ballert in die Realität umgesetzt wurden. Noch länger ist sicherlich die Liste an Menschen, denen er dadurch geholfen und unter die Arme gegriffen hat.
Im Bürgerverein Thier, beim Dorfbürgerbus, WippAsyl, bei der Flüchtlingshilfe, im Inklusionsbeirat und in der Schwerbehindertenvertretung sei Ballert oft Gründungsmitglied gewesen. Als die Schule in Thier geschlossen werden sollte, sei er so sauer gewesen, dass er zudem auch noch in die Politik ging. Seit 2020 sitzt er für die SPD unter anderem im Stadtrat. Sein Engagement ist so vielfältig, dass Ballert gleich zwölf Mal von unterschiedlichen Menschen für den Preis vorgeschlagen wurde. „So viele wie noch nie zuvor“, sagte Loth.
Besonders um die Dorfentwicklung in Thier habe er sich verdient gemacht. Er ist Mitbegründer des Bürgervereins Thier und war lange Jahre stellvertretender Vorsitzender des genossenschaftlich organisierten Dorfladens. 15 Jahre habe er maßgeblich im Verein mitgewirkt und viele Projekte angestoßen, initiiert, aufgebaut und organisiert. Er baute den Dorfbürgerbusverein mit auf und war mehrere Jahre ehrenamtlich als Fahrer im Einsatz. Auch im Inklusionsbeirat ist er aktiv.
Der Bergische Löwe
Der Ehrenamtspreis wird seit 2014 für besondere Verdienste von Bürgern sowie von Gruppen, Vereinen und Initiativen vergeben, die in Wipperfürth ehrenamtlich aktiv sind. Wolfgang Ballert erhält den Ehrenamtspreis in Form einer Geldzuwendung – entsprechend den Jahren seit der Stadtgründung, sind es in diesem Jahr 804 Euro. Dazu gab es den Bergischen Löwen, eine Urkunde und einen Essensgutschein.
Seit 2016 setzt sich Ballert für die Integration von Geflüchteten in Wipperfürth ein. Über die Initiative WippAsyl betreut er Familien, hilft bei Anträgen und Behördengängen und fungiert auch als Ansprechpartner, wenn es um die Hilfe für Flüchtlingskinder geht. Für viele sei er dabei irgendwann nicht mehr bloß ein Helfer gewesen, sondern er wurde zum Freund, oder - wie Bürgermeisterin Loth erzählte – mindestens in einem Fall sogar zum „Opa auf Zeit“. Auch nach der Flutkatastrophe im Juli war Ballert einer der ersten vor Ort, um den Menschen seine Hilfe anzubieten.
Und er ist des Helfens noch lange nicht müde. „Ich möchte weitermachen“, sagte der Preisträger in seiner kurzen Dankesrede. Nun, in seinem „Unruhestand“, ist vor allem die Flüchtlingsarbeit sein „großes Hobby“.
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