Lindlar - Hunderte kleine und große Jecken jubelten heute Vormittag den Teilnehmern in Frielingsdorf zu.

Von Leif Schmittgen

Im 36. Jahr der Interessengemeinschaft (IG) Kinderzug vermeldeten die Organisatoren Michael Wüste und Jens Hühnermann Zuwachs. Mit 18 Teilnehmern hatten sich so viele Gruppen wie seit vielen Jahren nicht mehr zum traditionellen Kinderzug in Lindlar-Frielingsdorf angemeldet. Im vergangenen Jahr waren es 16. Seit 1989 schlängelt sich der bunte Lindwurm bereits durch das Dorf, nachdem seinerzeit die Hauptschule als ursprünglicher Organisator aufgelöst wurde.

Seit zehn  Jahren leiten Wüste (Foto, rechts) und Hühnermann nun die Geschicke, werden ihr Engagement in dieser Form aber nicht fortsetzen. „Wenn etwas passiert, sind wir alleinverantwortlich“, berichtete Wüste. Ein Risiko, das die Planer auch wegen der gestiegenen Sicherheitsvorschriften nicht mehr schultern möchten. Deshalb soll spätestens im Sommer ein Verein gegründet werden, um das Unterfangen auf rechtlich sichere Beine zu stellen. Für den heutigen Umzug mussten erstmals Zufahrtsstraßen mit Lkw versperrt werden, dank Unterstützung örtlicher Unternehmer wurde die neue Auflage umgesetzt. Der Kinderzug ist seit jeher eine lokale Angelegenheit, rekrutieren sich die Protagonisten doch ausschließlich aus Frielingsdorf und Scheel.“Schützenhilfe“ gab es in diesem Jahr allerdings vom Karnevalsverein aus Lindlar, die dem SV Frielingsdorf - normalerweise sind die Sportler zu Fuß unterwegs - zum 100. Geburtstag einen Wagen zur Verfügung gestellt hatte.

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Pünktlich um 11:11 Uhr hatte sich der Tross mit seinen über 400 Teilnehmern am Feuerwehrhaus in Bewegung gesetzt und zog gemütlich in Richtung Ortskern. Dort flogen dann reichlich Kamelle, die von den Hunderten großen und kleinen Jecken am Straßenrand dankend aufgefangen wurde.  

Zum ersten Mal dabei war der Kegelklub „Los Gossos“, standesgemäß ganz in Grün als Kakteen verkleidet. Die Hobbyfußballerinnen „Luzies“ hatten sich den Zauberschüler Harry Potter zum Vorbild genommen und aufwendig den sprechenden Hut mittels Pappmaché und Kaninchendraht modelliert. „Trainer“ Lutz hatte sich als Hagrid in Schale geschmissen.

Dauergäste beim Umzug in Frielingsdorf sind die Dancing Daddys, die sich wie gewohnt in feinem Zwirn der Menge präsentierten. Die örtlichen Jungschützen zogen als Bauarbeiter durch das Dorf und der Musikverein Frielingsdorf traf auch in diesem Jahr wieder den karnevalistisch richtigen Ton. Hoch vom Wagen bildete das Prinzenpaar Hannah und Jamie den Zugabschluss. Beide entstammen der Katholischen Jugend „KaJuJa“ und genossen sichtlich das Bad in der Menge.

Damit auch im kommenden Jahr wieder viele Strüßjer und Kamelle fliegen können, zogen die beiden Organisatoren mit der Spendendose umher, die anschließend reich gefüllt war. Anschließend wurde in der Scheelbachhalle bei Musik und Tanz kräftig weitergefeiert, wo auch die originellsten Gruppen prämiert wurden. Der erste Platz ging an den Bürgerverein Scheel, gefolgt von der Kita Klause und dem SV Frielingsdorf.