Wiehl - Für den FV Wiehl II steht erneut der Klassenerhalt im Vordergrund - Trainer Michael Börger muss mit kleinem Kader auskommen – Zittern bis zum Ende soll dieses Mal vermieden werden.

Von Jürgen Lorenz

 

Für die Wiehler Reserve war es eine Hinrunde zum Abgewöhnen. Gerade einmal elf magere Pünktchen sammelte das Team des damaligen Trainers Michael Ranke bis zur Winterpause, das sich damit nicht für seine mutige Spielweise belohnte. Nicht nur Ranke haderte mit dem Ergebnis, sondern auch die Vereinsverantwortlichen, die das Wiehler Urgestein zur Winterpause von seinem Amt entbanden. Michael Börger übernahm das Ruder und ging in der Rückserie auf die schwierige Mission Klassenerhalt.

 

[Michael Börger geht in seine erste komplette Saison beim FV Wiehl.]

 

Mit Erfolg: Denn es kamen gerade zum Saisonende hin noch einige wichtige Zähler auf das Konto, die in der Endabrechnung zum Überleben reichten. Zwei Pünktchen Vorsprung waren es, auch dank eines Remis am letzten Spieltag und der zeitgleichen Niederlage des TuS Elsenroth, der am Ende auf dem Relegationsplatz landete – und im Nachsitzen absteigen musste. „Da sind wir mit einem blauen Auge davongekommen“, weiß Börger die Lage einzuschätzen und spricht von einem „kleinen Wiehler Wunder“. Bemerkenswert: Den Ligaverbleib sicherte sich seine Truppe ohne jegliche Unterstützung aus dem Landesligakader. „Ohne Verstärkung aus der U19 hätten wir es aber sicher nicht geschafft“, schickt der FV-Coach ein Extralob an die Nachwuchskicker.

 

Bevor der Ball in der neuen Spielzeit erstmals rollt, weiß Börger schon jetzt, dass diese kein Zuckerschlecken wird. Denn die erhofften Verstärkungen sind gänzlich ausgeblieben, lediglich Luca Klumpe (FSV Gerlingen) wird als Neuzugang aufgeführt. Der Torhüter ist auch dringend erforderlich gewesen, denn er hat in der Mannschaft ein Alleinstellungsmerkmal. Neben Alhousene Bah (Umzug nach Aachen) und Paul Roller (berufliche Gründe) meldete sich auch der erfolgreichste Wiehler Torschütze, Ramon Steimel (TuS Weiershagen), ab. 16 Treffer verbuchte der Angreifer in der letzten Spielzeit auf seinem Konto. „Der Abgang tut richtig weh“, hätte Börger den treffsicheren Angreifer gerne gehalten.

 

Außerdem macht Ilja Netz die Vorbereitung bei der 1. Mannschaft mit, um sich dort für höhere Aufgaben zu empfehlen. Unterm Strich bleiben Börger so gerade einmal 23 Kicker, mit denen er in die Saison startet. Der Platzumbau auf der Wiehler Walter-Lück-Sportanlage machte die Vorbereitung zudem nicht einfacher. Trotzdem steckt sich Börger ambitionierte Ziele. Eine offensivere Ausrichtung, möglichst in einem 4-3-3, soll das bevorzugte System werden. Aber auch ein 4-2-3-1 ist eine mögliche Variante. Warum? „Die Liga wird sehr ausgeglichen werden. Jede Mannschaft kann jede schlagen“, ist sich der Wiehler Coach sicher und will möglichst flexibel agieren und reagieren können.

 

„Den VfR Wipperfürth sehe ich ganz oben als Favorit. Die sind ein Stückchen besser als der Rest“, hat er seinen Haupt-Titelkandidaten klar ausgemacht. „Ich freue mich auf eine insgesamt sehr interessante Zusammenstellung der Liga mit vielen spannenden Spielen“, möchte er seine Mannschaft rechtzeitig in sichere Fahrwasser lotsen. „Ein einstelliger Tabellenplatz würde mich aber schon anteasern“, traut er seiner Truppe auch eine Überraschung zu. „Aber für uns geht es vorrangig erst einmal wieder nur um den Klassenerhalt.“

 

Zugänge

Luca Klumpe (FSV Gerlingen)

 

Abgänge

Ramon Steimel (TuS Weiershagen), Alhousene Bah (Umzug nach Aachen), Paul Roller (berufliche Gründe)

 

 

Der Kader

 

Tor

Luca Klumpe

 

Abwehr

Luke Josephy, Nick Weschenbach, Luca Gonzalez, Philipp Richter, Leon Friedrichs, Jonathan Juma, Jan Tomm, Jan Brecher, Oskar Kahler, Jos Küchemann, Adrian Därr, Felix Bach

 

Mittelfeld

Jan Arne Eschbach, Birunthan Vijithan, Paul Ley, Ilja Netz, Alessandro Capuano, Mateusz Urbanczyk

 

Angriff

Oliver Finger, Leo Ahrens, Fynn Schlothane, Lucas Viebahn

 

Trainer

Michael Börger (wie bisher)

 

Betreuer

Stefan Eschbach