LOKALMIX

Corona-Schutzimpfungen: Gemeinsamer Aufruf gestartet

lo, ls; 26.02.2021, 16:00 Uhr
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Collage: OBK.
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Corona-Schutzimpfungen: Gemeinsamer Aufruf gestartet

lo, ls; 26.02.2021, 16:00 Uhr
Oberberg - Oberberg – Vertreter der Ärzteschaft, Pflegepersonal und Menschen aus priorisierten Berufsgruppen sagen: „Wir lassen uns impfen“.

„Wir lassen uns impfen“ – unter diesem Leitspruch werben Vertreter der Ärzteschaft, Pflegepersonal und impfwillige Menschen, die aktuell aufgrund ihrer Berufszugehörigkeit priorisiert mit AstraZeneca-Impfstoff geimpft werden, gemeinsam für die Corona-Schutzimpfung.  In den vergangenen Tagen wurde viel und emotional über die Wirksamkeit der verschiedenen Vakzine sowie Reaktionen wie vorübergehendes Fieber oder Gliederschmerzen gesprochen.

 

Frank Swoboda (Polizeiwache Gummersbach)"Wenn ich an der Reihe bin, lasse mich impfen, weil die Verantwortung nicht beim Nächsten anfängt, sondern bei mir selbst." [Foto: Kreispolizeibehörde.]

 

„Es handelt sich hierbei nicht um Komplikationen. Unser Körper zeigt uns mit seiner Reaktion vielmehr, dass er gut auf den Impfstoff anspricht. Das Immunsystem läuft auf Hochtouren und produziert Antikörper“, sagt Dr. Johannes Schlechtingen, Ärztlicher Leiter des Impfzentrums. Bei der Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff treten die Reaktionen eher bei der ersten Impfung auf, beim BioNTech-Impfstoff eher bei der Zweitimpfung. „Jüngere Personen reagieren im Allgemeinen heftiger als ältere auf Impfstoffe, weil ihr Immunsystem stärker ist. Die BioNTech-Impfung erhalten zunächst vorrangig Personen über 80 Jahren. Ihr Immunsystem ist in der Regel schwächer als das der jüngeren Menschen. Es gibt bei diesem Impfstoff folglich weniger Berichte über Nebenwirkungen“, erklärt Dr. Ralph Krolewski, Vorsitzender des Hausärzteverbands Oberbergischer Kreis.

 

Lorena Frede (Stationsleiterin einer internistischen Station im Kreiskrankenhaus Gummersbach): "Ich lasse mich impfen, weil ich mich und meine Mitmenschen schützen möchte. Ich arbeite auf einer Station, auf der wir COVID-19-Patienten versorgen, und ich habe auch bei jüngeren Patienten schwere Krankheitsverläufe gesehen. Das war dramatisch. Bei der Impfung spielt es für mich keine Rolle, mit welchem Impfstoff ich geimpft werde, da alle getestet und zugelassen sind. Ich habe Vertrauen in den Impfstoff." [Foto: Klinikum Oberberg.]

 

Unterstützung erhalten Schlechtingen und Krolewski von Kollegen aus dem Kreisgebiet. „Was sind schon ein oder zwei Tage Gliederschmerzen im Vergleich zu einem schwerwiegenden oder tödlichen COVID-19-Verlauf“, sagt Carsten Haug, Projektleiter in der Pflegedirektion des Klinikum Oberberg, der zurzeit die Impfungen des Krankenhauspersonals mit organisiert. Dr. Stefan Lichtinghagen, Vorsitzender der Ärztekammer Nordrhein Kreisstelle Oberberg, betont: „Wer an der Reihe ist, sollte das Impfangebot unbedingt annehmen. Die zugelassenen Impfstoffe haben alle eine hohe Schutzwirkung.“

 

Prof. Franz Blaes (Chefarzt der Klinik für Neurologie am Kreiskrankenhaus Gummersbach): „Der AstraZeneca-Impfstoff ist kein Impfstoff zweiter Klasse! Es handelt sich um einen gut getesteten und sehr gut wirksamen Impfstoff, der uns helfen wird, die Corona-Pandemie einzudämmen. In der Zulassungsstudie und einer weiteren Studie erreichte der Impfstoff bereits 22 Tage nach der ersten Impfung eine Wirkung von über 70%. Eine zweite Impfung nach einem verlängerten Intervall von sechs bis zwölf Wochen erhöht die Wirksamkeit auf über 80%. Auch traten ab dem 22. Tag nach ersten Impfung mit AstraZeneca Impfstoff kaum noch COVID-19 Erkrankungen auf, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Die Weiterverbreitung des Virus wird um mindestens 60% reduziert.“ [Foto: Klinikum Oberberg.]

 

Dr. Roland Adelmann, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Leiter des Impfteams im Klinikum Oberberg, findet: „Die Impfung - sei es mit dem Impfstoff von AstraZeneca oder einem der anderen zugelassenen Impfstoffe – ist die einzige Möglichkeit, dass Kinder und Jugendliche wieder alle zur Schule gehen, Freunde treffen und Vereinsleben genießen können. Die Impfung ist der Weg zu einem normalen Leben.“

 

Tobias Kirchesch (Lehrer an der GGS Hülsenbusch)

"Wenn ich an der Reihe bin, lasse ich mich impfen, weil unser altes Leben nur wieder möglich wird, wenn wir möglichst alle geimpft sind." [Foto: privat.]

 

Landrat Jochen Hagt unterstützt die Initiative und erklärt: „Die Impfung ebnet den Weg zurück in die Normalität. Sie ist der entscheidende Baustein, um die Pandemie langfristig zum Erliegen zu bringen. Erst wenn möglichst viele Menschen geimpft sind, kann die gewünschte Herdenimmunität erzielt werden.“ Er sei zuversichtlich, dass bald auch in Nordrhein-Westfalen die Impfungen der zweiten Prioritätsstufe beginnen können: „Dann werden Personen mit bestimmten Vorerkrankungen und weitere Berufsgruppen geimpft. Ich hoffe auf eine hohe Impfbereitschaft.“

 

Vanessa Dehler (Fachberatung und KiTa-Leitung, Anne-Frank-Kindertagesstätte in Nümbrecht): „Wenn ich an der Reihe bin, lasse ich mich impfen, weil wir endlich von der Stelle kommen müssen. AstraZeneca mag nicht so effektiv wie andere Impfstoffe sein, ist aber besser als weiterhin wie das Kaninchen vor der Schlange auf das Virus zu starren und Nichts tun zu können. Ich bin lieber zu einer geringeren Prozentzahl geschützt, als gar nicht und trage damit Schutz meiner eigenen Familie, der bei uns betreuten Kinder, deren Familien und allen mir sonst noch begegnenden Personen bei.“ [Foto: privat.]

 

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