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Björn Stade ist neuer Schützenkönig
Gummersbach - Mit dem 62. Schuss Kleinkaliber stand um 17:02 Uhr der neue Regent der Grünröcke in der Kreisstadt fest (AKTUALISIERT).
Von Leif Schmittgen
Eigentlich - schaut man in die Historie des Gummersbacher Schützenvereins - ist das Vogelschießen an der Hermannsburg ein langwieriges Spektakel, doch heute ging alles ganz schnell. Zwölf Aspiranten hatten es seit 15:45 Uhr auf dem Königsvogel abgesehen, um nach drei Jahren einen Nachfolger für Victor Bogdan zu finden. Dass das begehrte Federvieh bereits um 17:02 Uhr mit dem 62. Schuss von der Stange fiel, konnte Björn Stade selbst kaum glauben, denn normalerweise geht es dem Vogel erst nach dem Umspannen auf Großkaliber (nach rund 100 Schuss) wirklich an den Kragen.
Trotzdem riss der überglückliche Schütze nach seinem finalen Treffer die Arme in die Höhe und ließ sich von seinen Kameraden der Kompanie Mühlenseßmar enthusiastisch feiern, ehe der Vater von vier Kindern seiner Ehefrau und künftigen Königin Victoria in die Arme fiel. Im Hintergrund jubelten ihm Hunderte Grünröcke zu. Björn Stade ist 42 Jahre alt, Gastronom und lebt mit seiner Familie im Stadtteil Strombach. Er ist seit 18 Jahren Mitglied im Gummersbacher Schützenverein. Die Idee, auf den Vogel zu schießen, kam dem neuen Regenten während des Königsballs gestern Abend spontan. Schnell war daraufhin ein möglicher Hofstaat organisiert: „Et kütt wie et kütt und ich bin einfach nur froh“, so seine Worte kurz nach seinem schnellen Triumph.
[Videoimpressionen vom Vogelschießen.]
Gründe, warum es in diesem Jahr so fix ging, nannte Schießmeister Klaus Rose: „Alle Aspiranten haben gezielt auf die Mitte geschossen“. Deshalb wunderte es ihn nicht, dass der hölzerne Adler bereits gegen 16:50 Uhr „bedrohlich“ zur Seite kippte. Trotzdem war auch der erfahrene Schießmeister ob der Situation überrascht, denn 1986 war es laut Rose Gerd Heinisch letztmalig geglückt, den Vogel mit Kleinkaliber von der Stange zu holen.
[Hunderte verfolgten das Spektakel.]
Emotional wurde es während der anschließenden Krönung für Ex-Majestät Victor Bogdan. Er konnte sich trotz oder grade wegen einer der längsten Amtszeiten beim GSV seine Tränen nicht unterdrücken. „Ich heiße Dich willkommen im Klub der Könige“, fand der Vorsitzende Markus Brand tröstende Worte für den scheidenden Regenten. Anschließend zog der Tross in die Schützenburg, wo am Abend der Festausklang stattfindet.
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