LOKALMIX
Am Wochenende: Oberberg steht auf gegen Rechtsextremismus
Oberberg – Am Samstag und Sonntag sind mehrere Aktionen und Versammlungen geplant – Menschenkette in Engelskirchen, Kundgebungen in Lindlar und Gummersbach.
Mehrere Tausend Menschen sind in den vergangenen Wochen bereits in oberbergischen Städten und Gemeinden auf die Straße gegangen, um gegen Rechtsextremismus, gegen die AfD und für Demokratie und eine bunte Gesellschaft zu demonstrieren. Ausgelöst wurden die Aktionen von dem Treffen rechter Aktivisten, Politiker und Extremisten in Potsdam, bei dem laut Recherchen der Correctiv-Redaktion Massenvertreibungspläne vorgestellt worden waren. Mit dabei waren wie berichtet auch zwei Oberberginnen gewesen. Am kommenden Wochenende, 24. und 25. Februar, sind Aktionen in Lindlar, Engelskirchen und Gummersbach geplant.
Eingeladen für Samstag von 12 bis 14 Uhr auf den Marktplatz in Lindlar hat das „Lindlarer Bündnis für Demokratie und Frieden“. Dort wird es laut Mitteilung eine Kundgebung gegen Rechtsextremismus geben. Organisatoren sind Ingo Harnischmacher, Sprecher der Grünen Ratsfraktion in Lindlar, der Lindlarer Liedermacher Stefan Bartsch sowie Manfred Stern für die Öffentlichkeitsarbeit. Mitglieder im Bündnis seien der „Runde Tisch für Frieden und Gerechtigkeit Lindlar“, Lindlarer Parteien, Kirchenvertreter, das Jugendzentrum Horizont und weitere Institutionen. Aus den Reihen der Mitglieder des Bündnisses werden auch einige Sprecher Reden halten, unter anderem Siegfried Charlier vom „Runden Tischs für Frieden und Gerechtigkeit Lindlar“, aber auch Armin Brückmann (CDU) als stellvertretender Bürgermeister von Lindlar.
Zum Auftakt und zwischen den Reden gibt es laut Mitteilung Live-Musik: Der Lindlarer Liedermacher Stefan Bartsch habe ein neues Lied mit dem Titel „Demokratie braucht dich und mich“ komponiert und möchte es mit den Kundgebungsteilnehmern singen. Das Freylechs Duo aus Bergisch Gladbach spielt jüdische Klezmer-Musik, die Lindlarer Musikvereine sind mit rund 40 Musizierenden dabei.
Dass mit Simone Baum eine Engelskirchenerin in Potsdam dabei war, habe die Gemeinde „vielleicht besonders aufgeschreckt“, heißt es in einer Mitteilung der Organisatoren von Aktionen in Engelskirchen. In der vorletzten Woche hätten sich knapp 600 Menschen versammelt, um zu demonstrieren. Am Samstag, 24. Februar, geht der Protest „für die Demokratie“ und gegen Rechtsradikalismus, Faschismus und Fremdenfeindlichkeit nun weiter: Um „5 vor 12“, also 11:55 Uhr, ist Treffpunkt zur Bildung einer Menschenkette auf dem Edmund-Schiefeling-Platz.
„Dieser Ort, an dem in Kürze auch ein Denkmal für den aufrechten Namensgeber, der Journalist und Verleger war und unter den Nazis gelitten hat, erscheint uns in dieser Zeit sehr passend.“ Aufgestellt wird sich in Richtung Aggertal-Gymnasium. Zur Verlängerung der Kette sollen Schals mitgebracht werden. Um 13:30 Uhr soll die Kette für zehn Minuten geschlossen werden.
Am Sonntag, 25. Februar, wird dann von 14 bis 16 Uhr unter dem Titel „Nie wieder ist jetzt“ auf dem Steinmüllergelände in Gummersbach demonstriert. Eingeladen dazu hat die Initiative „Wir für Demokratie und Zusammenhalt“. Ursprünglich wurde die Initiative im Januar 2022 anlässlich der „Gummersbacher Erklärung“ ins Leben gerufen, die eine Antwort war auf die Demos von Corona-Impfkritikern.
„Demokratie und Zusammenhalt sind heute aktueller als vor zwei Jahren“, heißt es in dem Aufruf zur Kundgebung am Sonntag. Nicht nur Demokratie und Zusammenhalt, sondern auch Vielfalt und Freiheit seien heute bedroht. „Deshalb zeigen wir Oberbergerinnen und Oberberger zusammen ganz klar, dass wir alle Pläne, unser Land zu zersetzen und unsere Demokratie zu zerstören, nicht hinnehmen werden. Wir stehen dagegen auf und zeigen diesen Feinden der Demokratie sehr deutlich, dass wir unser Land gegen sie verteidigen.“
Unterstützer der Kundgebung sind die Grünen-Bundestagsabgeordnete Sabine Grützmacher, das Bündnis 90/Grüne Oberberg, Mobiles Aggertal, der CDU Kreisverband Oberberg, die IG Metall Oberberg, der FDP Kreisverband Oberberg, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Gummersbach-Windhagen, die Evangelische Kirchengemeinde Gummersbach, die Katholische Pfarreiengemeinschaft Oberberg Mitte, der Nabu Oberberg und der Verein „Unser Oberberg ist bunt, nicht braun!“.
