LOKALMIX
Wiehltalbrücke: „Komplettsperrung wäre Katastrophe für Wirtschaft und gesamte Region“
Oberberg - Bundestagsabgeordneter Brodesser schreibt Brief an Autobahn GmbH - "Beratende Versammlung Oberberg“ der IHK Köln schlägt Alarm - ADAC fordert konsequente Kontrollen, Schrankenanlage als "Ultima Ratio"? (AKTUALISIERT)
+++4. Meldung (Montag, 1. Dezember)+++
Der direkt Bundestagsabgeordnete Dr. Carsten Brodesser (CDU) hat sich bezüglich der Situation rund um die Wiehltalbrücke der A4 in einem Brief an die Autobahn GmbH gewandt. Darin fordert er die Autobahn GmbH auf, alles Mögliche zu unternehmen, um eine Sperrung der Brücke zu verhindern. „Die Wiehltalbrücke ist die verkehrstechnische Schlagader des Oberbergischen Kreises. Eine Komplettsperrung wäre eine Katastrophe für die Wirtschaft und für die gesamte Region. Darüber hinaus gilt es eine gleichzeitige Beeinträchtigung von A4 und RB 25 zu verhindern, da beide Verbindungen zu den wichtigsten Pendlerstrecken von und nach Köln gehören. Es ist daher von höchster Wichtigkeit, dass die Autobahn GmbH alle nötigen Schritte unternimmt, um dies zu verhindern“, erklärt Brodesser.
+++3. Meldung (Donnerstag, 27. November)+++
Die „Beratende Versammlung Oberberg“ (BVO) der IHK Köln hat im Rahmen ihrer Sitzung am Mittwochabend eine Resolution zur Wiehltalbrücke verabschiedet. Darin fordern die Mitglieder die Autobahn GmbH eindringlich auf, eine Vollsperrung der Brücke auf der A4 zu vermeiden. „Die A4 ist eine existenzielle Lebensader für die Wirtschaft im Oberbergischen Kreis – und darüber hinaus. Eine Vollsperrung der Brücke käme einem Infarkt für Region gleich. Das muss unbedingt verhindert werden“, sagt Sven Gebhard, Vorsitzender der BVO.
Die Resolution im Wortlaut:
Die IHK Köln fordert die Autobahn GmbH auf, gemeinsam mit den Verkehrsbehörden alles zu tun, um eine Sperrung der Wiehltalbrücke der A4 zu vermeiden. Die Beratende Versammlung Oberberg der IHK Köln reagiert damit auf eine Mitteilung der Autobahn GmbH, in der eine mögliche Vollsperrung der Wiehltalbrücke nicht mehr ausgeschlossen wird. Ohne eine funktionierende A4 zwischen Olpe und Köln werden die Unternehmen in Oberberg und dem Siegener Land von den Zentren im Rheinland und dem Zugang zu den Seehäfen abgeschnitten. Deshalb muss die Nutzung der Wiehltalbrücke für Pkw und Lkw bis 44 Tonnen unter allen Umständen sichergestellt werden. Zeitgleich mit der erforderlichen Verstärkung der gefährdeten Wiehltalbrücke müssen die Planungen des Ersatzneubaus beschleunigt vorangetrieben werden. Die Beratende Versammlung Oberberg fordert zudem von der Autobahn GmbH, die Teileröffnung der neuen Rahmedetalbrücke der A45 möglichst zu beschleunigen. Damit würde die A4 und damit die Wiehltalbrücke von erheblichen Teilen des Schwerlastverkehrs entlastet.
+++2. Meldung (Freitag, 14. November)+++
Einen Tag nach der Meldung der Autobahn GmbH (siehe unten) hat der ADAC Nordrhein eine Stellungnahme zur Situation rund um die Wiehltalbrücke veröffentlicht. „Eine Komplettsperrung der Brücke würde ein Verkehrschaos im Bergischen auslösen, mit negativen Folgen weit über die Region hinaus. Bereits in der Vergangenheit hatten kurzzeitige Sperrungen der Brücke für enorme Verkehrsbehinderungen gesorgt“, erklärt der ADAC.
Eine solche Sperrung könne die Volkswirtschaft jährlich mehrere Hundert Millionen Euro kosten. „Auto- und Lkw-Fahrern würden zusammengerechnet Millionen von zusätzlichen Kilometern Umweg drohen. Steigen würden zudem der Spritverbrauch, die CO2-Emissionen sowie Lärm und Staus“, so der ADAC, der an an Speditionen und Fahrer appelliert, die geltenden Regeln einzuhalten. „Gleichzeitig fordern wir die zuständigen Behörden auf: Wir brauchen endlich konsequente Kontrollen, um überladene und falsch beladene Lkw aus dem Verkehr zu ziehen. Auch Abstandsverstöße sollten stärker geahndet werden.“
Außerdem solle nach Meinung des ADAC geprüft werden, ob als „Ultima Ratio“ die Einrichtung einer Schrankenanlage mit Gewichtskontrolle und Ableitung von zu schweren Lastwagen an den Anschlussstellen Bielstein und Gummersbach möglich ist, „sofern vorgelagerte Maßnahmen nicht zum Erfolg führen.“
+++1. Meldung (Donnerstag, 13. November)+++
Auf der Wiehltalbrücke ist die Belastung durch den Schwerverkehr nach wie vor zu hoch – trotz der im Dezember 2024 umgesetzten Entlastungsmaßnahmen. Dies teilt die Autobahn GmbH mit. Seit rund einem Jahr werden Fahrzeuge nur noch auf den jeweils linken Fahrstreifen über die Brücke geführt. Die Gründe für die anhaltend hohe Belastung: "Entgegen den derzeit geltenden Bestimmungen überfahren sowohl überladene Lkw (Überschreitung der zulässigen Gesamtlast) als auch falsch beladene Lkw (Überschreitung der zulässigen Achslast) die Wiehltalbrücke", heißt es in der Mitteilung.
Ebenfalls kritisch sei die Missachtung der vorgeschriebenen Abstandsregel von 50 Metern zwischen einzelnen Lkw zu betrachten. Dies zeigten aktuelle Messungen, so das Unternehmen. Daher appelliert die Autobahn GmbH an alle Lkw-Fahrer und -Fahrerinnen, sich strikt an die geltenden Regeln zu halten: "Keine Fahrzeuge über 44 Tonnen und eine konsequente Einhaltung der Achslast sowie des Mindestabstands von 50 Metern".
Seit September 2025 ist auf der A4 in Fahrtrichtung Köln in der Auffahrt der Anschlussstelle Gummersbach zusätzlich eine Zuflussregelungsanlage einschließlich automatisierter Ampelschaltung in Betrieb. "Auch hier gilt der Hinweis an alle Verkehrsteilnehmenden, die Ampel-Anzeige strikt zu befolgen", schreibt die Autobahn GmbH.
Nur so könne die Brücke bis zum geplanten Neubau verkehrssicher erhalten bleiben. "Andernfalls droht eine Sperrung – mit weitreichenden Folgen für den regionalen und überregionalen Verkehr." Um dies zu verhindern, führt die Autobahn GmbH flankierend weitere Arbeiten an der Wiehltalbrücke im Verlauf der A4 zwischen Gummersbach und Wiehl/Bielstein aus. Diese sollen die Tragfähigkeit des Bauwerks stabilisieren und den Verkehr auf dem wichtigen Verbindungsbauwerk im Bergischen Land weiter ermöglichen. Während dieser Arbeiten bleibt die Brücke für den Verkehr befahrbar.
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