BLAULICHT
"Antonia" sorgt für die nächste unruhige Nacht
Oberberg - Weiteres Sturmtief zog über das Oberbergische - Bäume stürzen auf Autos, es blieb bei Blechschäden - Notfallzentrum in Kotthausen von Stromausfall betroffen - Derzeit keine Hochwassergefahr.
Starker Wind, Regen, Graupel und Schnee – Sturmtief „Antonia“ brachte einige Kapriolen mit sich und bescherte den Einsatzkräften im Kreisgebiet, wie seine Vorgänger „Zeynep“ und „Ylenia“, jede Menge Arbeit. Und die Gefahr ist noch nicht gebannt. Der Deutsche Wetterdienst warnt weiterhin vor heftigen Böen und Dauerregen.
Wie Kreisbrandmeister Wilfried Fischer am Morgen berichtet, wurden zwischen 22 Uhr gestern Abend und 8 Uhr am heutigen Morgen insgesamt 44 wetterbedingte Einsätze verzeichnet. Verletzte gab es nicht. 250 Kräfte waren insgesamt alarmiert worden. Die sogenannten Meldeköpfe in den Feuerwehrhäusern waren von 22 bis 2 Uhr besetzt. Am häufigsten rückte man wegen auf Straßen liegender Bäume aus, vielerorts waren laut Fischer aber auch Fahrbahnen überschwemmt, da Kanäle mit Ästen und Müll verstopft waren.
Die Mitarbeiter der AggerEnergie mussten in der Nacht zu zwei Stromausfällen ausrücken. Wie Unternehmenssprecher Peter Lenz mitteilt, waren in Gummersbach in den Straßen „Im Bergspiepen“ (Bredenbruch) und „An der Nörre“ (Deitenbach) 25 Stationen ohne Stromversorgung, nachdem kurz vor Mitternacht ein Baum in einer Freileitung gefallen war. Um 2:40 Uhr hatten alle Haushalte wieder Strom.
46 Stationen waren wegen Sturmschäden gegen 0:10 Uhr in Teilen von Marienheide ausgefallen. Davon ebenfalls betroffen: die Leitstelle in Kotthausen. „Das Notstromaggregat hat zwischenzeitlich die Versorgung übernommen“, so Fischer. Außerdem wurden während des Stromausfalls alle Feuerwehrhäuser im Gemeindegebiet besetzt. „So ist sichergestellt, dass die Bürger immer einen Notruf absetzen können“, erklärt der Kreisbrandmeister.
Über Funkanlagen, die sich in den Fahrzeugen befinden, kann auch bei Stromausfall weiterhin mit der Leitstelle kommuniziert werden. Das Festnetz war im betroffenen Bereich lahmgelegt und teilweise gab es auch Ausfälle im Handynetz, da Mobilfunkmasten stromlos waren. Um 1:20 Uhr war die Störung behoben.
Aktuell bestehende Straßensperrungen (Stand: 10:30 Uhr/Quelle: Kreisbrandmeister Wilfried Fischer)
- B 483 in Radevormwald zwischen Grüne und Wellringrade
- L 341 in Wiehl zwischen Alpe und Koppelweide
- Straße zwischen Wiehl-Monsau und Oberholzen
- Wahlscheider Straße in Engelskirchen
- Auf der Bielsteiner Straße finden Baumfällungen statt. Hier kommt es zwischenzeitlich zu Vollsperrungen
Die Polizei meldet seit gestern Abend 26 wetterbedingte Einsätze. Meistens rückte man wegen auf Autos gestürzter Bäume aus (zehn Einsätze). Dreimal waren Fahrzeuge mit Bäumen kollidiert. In den übrigen Fällen unterstützte man die Feuerwehr, um Straßen abzusperren. Verletzte gab es nicht zu beklagen.
An den oberbergischen Flüssen und Bächen sind die Pegel zuletzt gestiegen und kommen der Marke eines mittleren Hochwassers näher. Von Hochwasser möchte Axel Blüm, Leiter des Vorstandsbüros des Aggerverbandes, jedoch nicht sprechen. Er zeigt am Beispiel des Pegelstandes der Wiehl in Perke auf, dass dieser in den vergangenen Stunden eine „gleichbleibende Linie“ liefere: „Zufluss und Abfluss sind nahezu identisch.“
Ob sich die Lage in den kommenden Tagen aufgrund weiterer Regenfälle verschärft, kann Blüm zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Für das Wochenende seien im Oberbergischen Niederschlagsmengen von rund 100 Litern pro Quadratmeter angekündigt worden. „Die sind aber bei Weitem nicht gekommen. Das ist deshalb ein bisschen Kaffeesatzleserei“, so Blüm. An der Aggertalsperre seien beispielsweise 29 Liter und an der Wiehltalsperre knapp 25 Liter pro Quadratmeter zusammengekommen.
Gut gefüllt seien auch die Talsperren. „Da ist aber noch Luft nach oben“, beschwichtigt Blüm. Während die Aggertalsperre am Montagmorgen zu 75 Prozent gefüllt sei, läge der Füllstand der Wiehltalsperre sogar bei 88 Prozent. An der Wiehltalsperre verzeichne der Aggerverband derzeit einen Zufluss von 1,65 Kubikmeter. „Über sieben Kubikmeter geben wir gerade ab. Da wird also entlastet.“
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