Marienheide - Zum 34. Mal richtete die Skiabteilung des TV Rodt-Müllenbach den Nikolausberglauf am Unnenberg aus – Fabian Schreer und Leonie Baginski dominieren bei eisigen Temperaturen.

Von Jürgen Lorenz

Zwei Jahre lang stand der Nikolausberglauf am Unnenberg nicht im Kalender der Leichtathleten. Pandemiebedingt musste das Rennen der Skiabteilung des TV Rodt-Müllenbach seit 2019 pausieren, erfreute sich in seiner 34. Auflage an diesem Wochenende aber wieder größter Beliebtheit. „Die Strecke hatte es auch dieses Mal wieder in sich. Sie war an einigen Stellen ganz schön vereist“, so Abteilungsleiter Oliver Becker. „Ich bin froh, dass wir endlich wieder durchstarten können“, ergänzte er. Eigentlich wollte Becker selbst mit auf die Strecke gehen, allerdings musste er dann wegen einer kurzfristigen Absage doch die Zeitnahme selbst übernehmen.

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[Souverän und einsam zum Titel: Fabian Schreer mit deutlichem Start-Ziel-Sieg.]

Das Thermometer zeigte vier Grad unter Null als sich die 38 hartgesottenen Teilnehmer wie immer ab dem Autowander-Parkplatz Dahler Brücke auf die 3,8 Kilometer lange Distanz über Wald- und Wirtschaftswege hinauf in Richtung Unnenberg machten. Immerhin hat es die anspruchsvolle Strecke, auf der es gleich 226 Höhenmeter zu überwinden gilt, richtig in sich. Wolfgang Gaudich vom veranstaltenden TVRM war mit 75 Jahren der älteste Teilnehmer und ging sicherheitshalber mit Walkingstöcken auf die Strecke. „Ich freue mich richtig“, war er froh, dass es nach zwei Jahren Pause endlich wieder losging.

[Siegerin Leonie Baginski hatte, trotz der kräfteraubenden Strecke und der eisigen Temperaturen, im Zielbereich noch ein Lächeln auf den Lippen.]

Der sechsmalige Sieger Richard Glatz von der LG Gummersbach war verletzungssbedingt nicht am Start. Der Zweitplatzierte der letzten Veranstaltung, Moritz Flader, musste ebenfalls krankheitsbedingt passen. Dafür machte es seine Freundin Leonie Baginski deutlich: Die 26-jährige Athletin der LG Gummersbach holte sich innerhalb von einem Monat den dritten Titel bei den Frauen. Nach den Erfolgen beim Brucher Talsperrenlauf und dem Marienhagener Glühweinlauf, war sie erneut nicht zu schlagen. Nach 17:49 Minuten lief Baginski als Gesamtdritte über den Zielstrich am Unnenbergturm. „Ich wusste zwar, dass ich gut in Form bin. Aber ich wollte mich auch überhaupt nicht umdrehen und habe nur nach vorne geguckt“, freute sich die Siegerin, die sagte, dass sie einfach nur ihr Tempo gelaufen sei. Christl Dörschel (SG Wenden/18:59 Minuten), die beim letzten Unnenberglauf noch vor Baginski ins Ziel kam, musste sich dieses Mal mit dem zweiten Rang begnügen. Ira Achenbach (SG Wenden/19:24 Minuten) sicherte sich, ebenso wie 2019, Rang drei.

[Nichts für Schönwetterläufer: Ein erlesenes Starterfeld begab sich auf die äußerst anspruchsvolle Strecke.]

Als schnellster Mann bewältige Fabian Schreer (TuS Köln rrh.) in 16:30 Minuten die Strecke. Der Engelskirchener sicherte sich damit erstmals den Titel des besten „Kletterers“. Sein Onkel Frank Theis hatte damals die Premierenveranstaltung gewonnen, weswegen bei Schreer auch ein wenig Stolz in der Stimme mitschwang. „Jetzt ist der Titel wieder in der Familie“, sagte er nach seinem überzeugenen Start-Ziel-Erfolg. An den 30 Jahre alten Streckenrekord von Chistian Fischer (13:38 Minuten) kam aber auch er nicht heran. Peter-Frederik Zietan (Team Warane Wasserfuhr/17:17 Minuten) konnte dem Sieger lediglich einen Kilometer lang Paroli bieten. „Dann habe ich gehört, wie der Abstand immer größer wurde“, so Schreer - sein Erfolg war relativ schnell in trockenen Tüchern. Trotzdem habe auch er aufgrund der Temperaturen bis zum Schluss kämpfen müssen. Wim Dissevelt (18:01 Minuten) vom TSV Dieringhausen sicherte sich den Bronzerang.