SOZIALES
Oberbergische Tafel: 25 Jahre Teilhabe, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit
Gummersbach - Im Rahmen eines Festgottesdienstes beging die Oberbergische Tafel Gummersbach heute das Jubiläum ihres 25-jährigen Bestehens.
Von Ute Sommer
Aus der Taufe gehoben wurde die Oberbergische Tafel in Gummersbach vor 25 Jahren von einem ökumenischen Aktivkreis, der sich zum Ziel gesetzt hatte, sozialschwachen Menschen in der Kreisstadt Hilfe zu leisten. Aus der zunächst überschaubaren karitativen Initiative einer Handvoll Menschen guten Willens wuchs mit den Jahren angesichts zunehmender sozialer Not eine mittlerweile unverzichtbare Organisation, in der sich aktuell 40 Ehrenamtliche und sieben Teilzeitkräfte für Nachhaltigkeit, die Linderung sozialer Not, Teilhabe und Gerechtigkeit engagieren.
[Der Sprecher des Familienunternehmens Schmidt + Clemens, Lars Niemczewski , überreichte den Geburtstags-Spendenscheck an Ulrich Pfeiffer.]
Ob Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose oder Flüchtlinge: Täglich nutzen rund 45 bis 60 Besucher die Möglichkeit eines kostengünstigen Frühstücks oder Mittagessens in der Suppenküche an der Karlstraße, weitere 1.200 bis 1.300 Tafelkunden werden monatlich mit eingesammelten Lebensmitteln versorgt. Heute nun hatten der Vorsitzende der Oberbergischen Tafel, Ulrich Pfeiffer, Joachim Lüllau und Rolf Medgenberg, als Leiter der Standorte Bergneustadt und Marienheide ihre ehrenamtlichen Mitstreiter und Helfer zur „Tafel-Geburtstagsfeier“ in die evangelische Kirche nach Gummersbach eingeladen, als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber Gott.
Als stellvertretender Vorsitzender hieß Pfarrer Markus Aust die Festgemeinde willkommen, unter ihnen als Ehrengäste Bürgermeister Frank Helmenstein, der stellvertretende Landrat Prof. Dr. Friedrich Wilke und Tafel-Gründungsmitglied Rita Sackmann. In seiner Predigt Bezug nehmend auf das Zitat Jesu Christi - „Ich bin das Brot des Lebens“ - unterstrich der Geistliche, wie wichtig Gott das tägliche Brot für seine Menschen doch ist. Mit dem Engagement der Tafel-Ehrenamtlichen würden nicht allein Lebensmittel vor dem Verderben gerettet und Menschen in sozialer Not alimentiert, sondern werde darüber hinaus in der Karlstraße auch ein Ort der Begegnung, Solidarität und Gespräche auf Augenhöhe angeboten. Die von der Tafel praktizierte, sozialdiakonische Nächstenliebe bezeichnete Aust als Markenkern des Christentums und dankte den Helfern auf allen Ebenen.
„Mit ist Jammern zutiefst zuwider, aber die Arbeit der Tafel ist heutzutage kein 'Nice to have', sondern ein unerlässliches 'Must have' unserer Wohlstandsgesellschaft“, bemerkte Bürgermeister Frank Helmenstein in seinem Grußwort. Angesichts des erodierenden Mittelstandes, ausgehöhlter Sozialsysteme, zunehmender Vereinsamung und anwachsenden Hungers sei er dankbar für alle Unterstützer, die hülfen, die Not in der gesellschaftlichen Mitte zu lindern. Im Vorfeld des sich anschließenden Come together im evangelischen Gemeindehaus überreichte Schmidt+Clemens Unternehmenssprecher Lars Niemczewski einen Geburtstagsspendenscheck in Höhe von 5.000 Euro.
Danach kamen mit dem Gastronom Friedhelm Meisen und dem Rotary-Mitglied Magnus Kriesten Menschen zu Wort, die der Tafel seit langem mit Warenspenden, praktischer oder finanzieller Hilfe zur Seite stehen. Meisen lobte die Solidarleistung der Tafel Mitarbeiter als „Stärkung der deutschen Demokratie“, Kriesten dankte für die vertrauensvolle Zusammenarbeit bei Ausrichtung der Weihnachtsfeiern für bedürftige Menschen in der Region und avisierte eine Sonder-Finanzspritze beider Gummersbacher Rotary-Clubs in Höhe von 1.000 Euro.
