WIPPERFüRTH
„Fisch-Umleitung“ an denkmalgeschütztem Wehr
Wipperfürth – Der Wupperverband gestaltet die Wipper in Ohl ökologisch durchgängig um - Weitere Projekte in Planung.
Der Gewässerabschnitt der Wipper im Bereich des Wehres Kerspe in Wipperfürth-Ohl wird für Fische und Kleinstlebewesen ökologisch durchgängig gestaltet. Bisher stellt das Wehr eine Barriere für die Flusslebewesen dar. Da das Wehr Kerspe denkmalgeschützt ist und erhalten bleibt, baut der Wupperverband als Umgehung ein offenes Gerinne am linken Uferbereich. So können die Fische künftig um das Wehr herum flussaufwärts und -abwärts schwimmen. Der Firma Kerspe wird weiterhin ausreichend Wasser über den Obergraben zufließen.
Vor knapp 14 Tagen startete die Maßnahme, die vom Betrieb Gewässer des Wupperverbands umgesetzt wird. Die Arbeiten dauern rund sieben Wochen – je nach Witterung und Wasserstand, teilte der Wupperverband mit.
Die EU-Wasserrahmenrichtlinie fordert, alle Gewässer in einen „guten Zustand“ zu versetzen. Hierzu gehört auch, dass Wanderfische in einem Fließgewässer auf- und abschwimmen können. Wehre sind Hindernisse für Wanderfische. Durch die Maßnahme soll die Durchgängigkeit wieder hergestellt werden. Das Wehr Kerspe ist in Privatbesitz. Der Wupperverband ist in engem Austausch mit dem Eigentümer, der diese Arbeiten ermöglicht. Auch ist der Denkmalschutz intensiv mit einbezogen, da das Wehr ein Bodendenkmal ist.
Die Investitionen für die aktuelle Maßnahme betragen 75.000 Euro. Die Maßnahme zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie wird zu 80 Prozent vom Land NRW gefördert.
Im nächsten Jahr sollen im Rahmen der Gewässerunterhaltung zwei weitere Renaturierungsmaßnahmen in Egerpohl und Böswipper folgen. Geplant sind hier Gewässeraufweitungen, Strukturverbesserungen und Anpflanzung von Bäumen zur Beschattung des Fließgewässers Wipper.
Die Projekte sind vorgezogene Unterhaltungsarbeiten eines großen Maßnahmenpakets des Wupperverbandes für die obere Wupper/Wipper zwischen Marienheide und Wipperfürth. Hier laufen Planungen, um in den kommenden Jahren in einem rund zehn Kilometer langen Flussabschnitt Renaturierungen umzusetzen und Retentionsraum im Sinne des „grünen Hochwasserschutzes“ zu schaffen.
