WIEHL

„Es gibt Engagierte, es gibt Mega-Engagierte und es gibt Hildegard“

us; 15.08.2025, 08:55 Uhr
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Fotos: Ute Sommer --- In Vertretung des Bundespräsidenten verlieh Landrat Jochen Hagt das Bundesverdienstkreuz an Hildegard Wirths.
WIEHL

„Es gibt Engagierte, es gibt Mega-Engagierte und es gibt Hildegard“

us; 15.08.2025, 08:55 Uhr
Wiehl - Für ihr langjähriges Engagement auf verschiedenen Ebenen des öffentlichen Lebens wurde Hildegard Wirths heute mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt.

 

Von Ute Sommer

 

Normalerweise dient der Konferenzraum der Volksbank Oberberg in Wiehl zur Beratung von Zahlen, Strategien und Bilanzen. Heute jedoch bildete er den Rahmen zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an die Wiehlerin Hildegard Wirths, die für ihr jahrzehntelanges Engagement im öffentlichen Leben der Stadt Wiehl ausgezeichnet wurde. Unter den rund 50 Gästen waren neben der Familie, Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker, sein Amtsvorgänger Werner Becker-Blonigen, viele Ratsvertreter und langjährige Wegbegleiter des „Aktivpostens“ Hildegard Wirths anwesend. In seiner Laudatio rekapitulierte Landrat Jochen Hagt Werden und Wirken der gelernten Schneiderin Hildegard Wirths, die am 24. Juni 1951 in Düren das Licht der Welt erblickte und sich seit 1977, mit Beitritt zum TuS Wiehl durch jahrzehntelanges sportliches Engagement auszeichnungswürdige Verdienste erworben hat.

 

[Als Person des öffentlichen Lebens und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes verewigte sich Hildegard Wirths im Goldenen Buch der Stadt Wiehl.]

 

Ab 1986 arbeitete sich die Multi-Taskerin zunächst als stellvertretende Vorsitzende in die Geschicke des Vereins ein, bevor sie ab 1994 das Leitungsamt als erste Vorsitzende übernahm. In den Anfangsjahren als ehrenamtliche Übungsleiterin beim Kinderturnen tätig, zeichnete sie außerdem für die Koordination der TuS-Verkaufsstände auf Weihnachtsmärkten und Heimatfesten, sowie „Waffelback-Aktionen für den guten Zweck“ verantwortlich. Über den Vereins- Tellerrand hinaus betrieb sie gleichzeitig umsichtig die Vernetzung mit den Reha-Sportmaßnahmen der Krankenkassen, mit den Aktionen des Kreissportbunds Oberberg, dem Turnverband Aggertal und dem Rheinischen Turnerbund. Als „Bauherrin“ der vereinseigenen Turnhalle Ennenfeldstraße betrieb sie nimmermüde Sponsorensuche, aktivierte zahlreiche Vereinshelfer, krempelte bei Bedarf selbst die Ärmel hoch. Quasi nebenbei regelt sie die Hallenvermietung und organisiert kurzfristige Vertretungen für drohende Trainingsausfälle innerhalb des Vereins-Sportbetriebs.

 

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Gemeinsam mit dem gemeinnützigen Verein „Wiehl hilft“ rief Hildegard Wirths den Teamwettbewerb für die Aktion „Deutsches Sportabzeichen“ ins Leben, an dem in den Vor-Corona-Jahren jährlich rekordverdächtige 200 bis 250 Teilnehmer jeden Alters teilnahmen und die jeweiligen Sportabzeichen errangen. Bis heute bietet das TuS-Team in den Sommerferien Trainingseinheiten an, in denen ein zielgesteuertes Training für die Abnahme des Sportabzeichens stattfindet. Seit 2009 fungiert Hildegard Wirths als stellvertretendes Mitglied im Jugendhilfeausschuss der Stadt Wiehl. 2021 absolvierte die „Macherin“ im Malteser Hospizdienst für Kinder, Jugendliche und Erwachsene einen Hospizhelfer-Lehrgang, bringt sich seitdem als ehrenamtliche Begleitung für Menschen in der letzten Lebensphase ein, legte 2023 den TuS-Vorsitz in die Hände von Julia Thomas. Bereits 2015 würdigte die Stadt Wiehl jahrzehntelanges Wirken zum Wohle der Stadtgesellschaft mit dem Silbernen Wiehltaler, 2022 zeichnete sie das Land NRW mit der Jubiläums-Ehrenamtskarte aus. Auf Vereinsebene ehrte sie „ihr TuS“ mit der Silbernen (25 Jahre) und der Goldenen Verdienstnadel für 40-jähriger Vereinszugehörigkeit. Im vorigen Jahr folgte der Jury-Ehrenamtspreis bei der Sportlerwahl.

 

Im Namen von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, NRW- Ministerpräsident Hendrik Wüst und seinem eigenen, als Landrat des Oberbergischen Kreises, verlieh Jochen Hagt anschließend den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, samt Urkunde an Hildegard Wirths. „Es gibt Engagierte, es gibt Mega-Engagierte und es gibt Hildegard“, scherzte Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker augenzwinkernd über den persönlichen Einsatz, mit dem sich die Geehrte auf vielfältigen Ebenen konstruktiv einmischt und das öffentliche Wiehler Leben mitgestaltet. Die „Gestalterin“ selbst dankte für die große Ehre, die ihr mit der Verleihung des Bundesverdienstmedaille zu teil werde und widmete diese ihrer Familie, ihrem Mann Jürgen und allen Mitstreitern. Zu Ende der Feierstunde trug sich Hildegard Wirths ins Goldene Buch der Stadt Wiehl ein.

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