FUSSBALL

„Elfmeter unhaltbar verwandelt“: Förderpaket brachte den Durchbruch

lo; 31.08.2025, 10:25 Uhr
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Fotos: Kleine, Björn Loos --- Bürgermeister Ulrich Stücker und der stellvertretende Vorsitzende Sascha Heinrichs durchschnitten das Band.
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„Elfmeter unhaltbar verwandelt“: Förderpaket brachte den Durchbruch

lo; 31.08.2025, 10:25 Uhr
Wiehl - Gestern wurden die Erweiterungsbauten auf der Walter-Lück-Sportanlage offiziell eingeweiht - Investitionspakt von Bund und Land sowie die Stadt sicherten die Finanzierung der neuen Heimstätte des FV Wiehl – Für die Inneneinrichtung muss der Verein selbst aufkommen.

Großer Bahnhof beim FV Wiehl am gestrigen Samstag: Zur klassischen Bundesliga-Anstoßzeit um 15:30 Uhr wurde die Erweiterungsbauten links und rechts des Tribünenbereichs offiziell eingeweiht. Bürgermeister Ulrich Stücker und der stellvertretende Vorsitzende Sascha Heinrichs durchschnitten das rote Band, bevor die zahlreichen Besucher die neuen Räumlichkeiten erstmals in Augenschein nehmen konnten. „Das ist für uns ein ganz besonderer Tag und ein ganz besonderer Moment“, sprach Heinrichs von einem Meilenstein.

 

Er dankte den Protagonisten, die an dem Bau beteiligt waren. Die mitwirkenden Firmen sowie die unzähligen Ehrenamtlichen im Verein, der 600 Mitglieder und 17 Mannschaften im Spielbetrieb hat, hätten Außergewöhnliches geleistet. Allein 100 fleißige Helfer waren in den letzten Tagen damit beschäftigt, die Eichhardt für das Einweihungsfest herzurichten.

 

[Vom Balkon aus können die Zuschauer künftig auch die Spiele der Wiehler Mannschaften verfolgen. Im ersten Stock befindet sich der Klubraum, im Untergeschoss soll der Thekenbereich entstehen.]  

 

Einen Dank richtete Heinrichs an die Stadt Wiehl, die das insgesamt 1,7 Millionen Euro teure Projekt mit 500.000 Euro unterstützt hat. Die restliche Summe wurde über Mittel des Investitionspakts zur Förderung von Sportstätten NRW 2022 generiert. Das Land hat rund 613.000 Euro beigetragen, 608.000 Euro kamen vom Bund.

 

Wofür das neue Domizil stehen soll, umriss Heinrichs am Ende seiner Rede. „Unser Vereinsheim ist ein Platz für alle Menschen. Hier zählt nicht, woher man kommt, wie man aussieht, woran man glaubt oder wen man liebt, sondern dass man miteinander Sport, Gemeinschaft und Freude teilt. Integration und Zusammenhalt sind für uns keine Schlagworte, sondern gelebte Realität und darauf können wir stolz sein.“   

 

Einige Fakten zur Erweiterung

 

In den Neubauten links und rechts der Tribüne ist auf einer Nutzfläche von knapp 500 Quadratmetern zusätzlicher Raum entstanden. Dazu gehören unter anderem ein großer Klubraum mit Thekenbereich, ein Besprechungsraum und ein Trainerzimmer. An Funktionsräumen stehen beispielweise ein Balllager und ein Waschraum zur Verfügung. Ein Aufzug sorgt für Barrierefreiheit. Auf den Dächern sind Photovoltaik-Elemente installiert worden, die Beheizung erfolgt über eine Wärmepumpe. Baubeginn war im Juli 2024. 

 

Der stellvertretende Vorsitzende ließ auch einige Triebfedern des Projekts nicht unerwähnt. So war es der frühere Klubchef und jetzige Ehrenvorsitzende Manfred Noss, der schon vor Jahren immer wieder auf die Notwendigkeit eines Neubaus hingewiesen hat, weil das alte Vereinsheim marode ist und wegen Baufälligkeit teilweise nicht mehr genutzt werden kann. Ebenso hob Heinrichs das unermüdliche Engagement von Noss’ Nachfolger Christian Will, der sich gestern krankheitsbedingt im Hintergrund halten musste, hervor. „Vielen Dank dafür, was du alles für uns machst. Du bist das Wichtigste, was wir im Verein haben.“

 

[Sascha Heinrichs und Simon Odenbrett überreichten Bürgermeister Stücker ein Trikot des FV Wiehl, der revanchierte sich mit einem beleuchteten Schild mit Vereinslogo.]  

 

Bürgermeister Stücker blickte noch einmal auf den steinigen Weg bis zur Umsetzung des Vorhabens zurück. Der Investitionspakt habe schließlich den Durchbruch gebracht. Der damalige Förderantrag sei der entscheidende Elfmeter gewesen. „Und diesen Elfmeter haben wir unhaltbar verwandelt“, erklärte Stücker und fügte an: „Ohne die Fördermittel stünden wir heute nicht hier.“ Der Rathauschef unterstrich die Wichtigkeit von zeitgemäßen Sportstätten, denn Vereine wie der FV Wiehl leisteten wertvolle Jugend- und Integrationsarbeit. „Solche Anlagen wie hier dienen dem gesellschaftlichen Zusammenhalt“, so Stücker.

 

[Im Bereich rechts der Tribüne ist unter anderem ein Besprechungsraum für die Mannschaften untergebracht.]

 

Noch allerdings wartet viel Arbeit: Für die Anschaffung der Inneneinrichtung muss der Verein selbst aufkommen, die Räumlichkeiten stehen aktuell noch leer. Nach derzeitigen Schätzungen betragen die Kosten hierfür etwa 150.000 Euro, weitere 30.000 Euro fließen in Umbaumaßnahmen im alten Tribünenbereich. Den Finanzierungsplan stellte Simon Odenbrett, ebenfalls stellvertretender Vorsitzender, den geladenen Gästen im neuen Klubraum vor.

 

„Heute gibt es Grund sich zu freuen, aber auch Aufgaben für die Zukunft“, betonte Stücker. Laut Odenbrett wolle man gezielt viele kleine Unternehmen und Förderer aus der Region ansprechen, um den Aufwand stemmen zu können. Der Einzug soll bis zum Ende des Jahres erfolgen. Das alte Vereinsheim wird nach Angaben von Stücker im Frühjahr 2026 abgerissen. An der Stelle entstehen zusätzliche Parkplätze.   

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