LOKALMIX

„Der neue Dekan wird besser als sein Vorgänger sein“

pn, pra; 01.09.2020, 23:00 Uhr
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Fotos: Peter Notbohm ---- In Corona-Zeiten fiel der symbolische Staffelstab ein wenig größer aus, den Prof. Dr. Christian Kohls (l.) von Prof. Dr. Christian Averkamp überreicht bekam.
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„Der neue Dekan wird besser als sein Vorgänger sein“

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pn, pra; 01.09.2020, 23:00 Uhr
Gummersbach – Dr. Christian Kohls neuer Dekan am Campus Gummersbach - Dr. Christian Averkamp trat nach 14 Jahren nicht mehr zur Wahl an – Digitalisierung soll vorangetrieben werden – Zwei neue Prodekane – TH Köln vor „hybridem“ Semester.

Von Lene Zautke und Peter Notbohm

 

Prof. Dr. Christian Kohls übernimmt am heutigen Dienstag die Stelle als Dekan des Campus Gummersbach an der TH Köln. Der 43-Jährige ist Nachfolger von Prof. Dr. Christian Averkamp, der wie geplant nach vier Amtszeiten als Dekan nicht mehr zur Wahl des 14-köpfigen Fakultätsrates am 1. Juli angetreten war. „Nach 14 Jahren lege ich mein Amt in neue Hände. Wir haben uns am Campus Gummersbach immer davon leiten lassen, dass bei der Einstellung neuer Kollegen, diese besser sein müssen als ihr Vorgänger – das gilt auch für den Dekan“, sagte Averkamp im Rahmen eines Pressegesprächs zur symbolischen Staffelstabübergabe und ist sich sicher, dass sein Nachfolger „der richtige Mann zur richtigen Zeit ist.“ Christian Kohls sei ein Informatiker mit internationalem Renommee, der mit frischen Ideen neue Wege einschlagen werde.

 

Der neue Dekan

 

Professor Dr.  Christian Kohls kam 2014 an die TH Köln. Seit zwei Jahren ist er Studiendekan für den Lehrbereich Informatik und unterrichtet das Lehrgebiet „Informatik, insbesondere Soziotechnische Systeme“. Der gebürtige Kieler ist international renommiert als Experte für digitale Lehre und E-Learning. Dadurch konnte er maßgeblich bei der Umstellung der Präsenzlehre auf Online-Unterricht als Folge der Corona-Krise mitwirken. Zudem ist der 43-Jährige Leiter des „Co-Lab“ für digital unterstütztes Lernen und Online Zusammenarbeit.

 

Unter der Leitung von Averkamp wuchs der Campus Gummersbach beständig auf mittlerweile 5.000 Studenten, 60 Professoren und über 160 Mitarbeiter und ist damit der größte Campus der TH Köln. „Ich dachte damals eigentlich, ich komme nach Köln und war dann überrascht in Gummersbach zu landen“, nannte der mittlerweile 66-Jährige ein langjähriges Vorurteil gegenüber dem oberbergischen Standort. „Mittlerweile haben wir aber den Eindruck, dass die Studenten freiwillig zu uns kommen.“ Er habe sich bei seiner Arbeit immer von dem Leitsatz „Die Karos müssen größer werden“ leiten lassen. Vorderste Aufgabe sei es gewesen, den Campus Gummersbach „aus seinem Dornröschenschlaf wachzuküssen“, ins Bewusstsein der Stadt und Industrie zu bringen und zu internationalisieren. „Das ist uns gelungen.“

 

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Vor allem für seine engen Kontakte zu Industrie und Wirtschaft und die guten Angebote an Praktikumsplätzen ist der Campus Gummersbach inzwischen über die Grenzen des Oberbergischen bekannt. Der Förderverein verfügt über 126 Mitglieder, darunter 86 Unternehmen. Die Drittmittel sind von 500.000 € auf zwei Millionen Euro gesteigert worden, 2022 könnte die Grenze von 3 Millionen Euro geknackt werden. „Das ist ein herausragendes Ergebnis, das unser Selbstverständnis widerspiegelt“, so Averkamp, der immer nach dem Maximum strebte, nach neuen Potenzialen suchte und unternehmerisches Denken einbrachte. „Wir wollten in den Kriterien der TH Köln immer auf den ersten Plätzen liegen und ein Premiumprodukt anbieten“, sagte er und sieht seine Mission als abgeschlossen an. Bis zu seiner Pensionierung in zwei Jahren widmet er sich wieder seinen Lehr- und Forschungsaufgaben im Institute for Business Administration and Leadership.

 

[Im Gespräch zogen Dr. Christian Kohls und Dr. Christian Averkamp ein Fazit der vergangenen Jahre und blickten in die Zukunft des Campus Gummersbach.]

 

Sein Nachfolger, Prof. Dr. Christian Kohls, blickt nicht nur aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie einer spannenden Zeit entgegen, wie er sagt. „Wir befinden uns mitten in der Digitalisierung.“ In den vergangenen Monaten habe man viel probieren können und viele festgefahrene Meinungen, was alles nicht möglich sei, widerlegt. Durch die angebotenen Online-Vorlesungen hab kein Student ein Semester verloren und alle Prüfungen konnten abgelegt werden. Praxisorientierte Präsenzveranstaltungen bleiben aber auch künftig unverzichtbar, das anstehende Wintersemester soll zu einem Hybrid-Semester werden. „Es wird eine Mischung aus Online- und Offline-Vorlesungen geben“, erklärt der neue Dekan. Die Vorlesungszeit beginnt erst am 2. November, die Präsenzphasen sollen sich an Studiengang und Semesterzahl orientieren.  

 

In seiner Amtszeit als Dekan möchte Kohls die Arbeit Averkamps fortsetzen: „Es wird sich nicht viel ändern. Wir sind ein Erfolgsmodell.“ Stillstand soll es aber auch nicht geben, „denn die Welt ändert sich fortlaufend und wir müssen uns ständig anpassen.“ Der Campus Gummersbach soll weiter für seine exzellente Lehre stehen und sich als Forschungsstandort durch Spitzenforscher abheben. „Mein Wunsch ist es, dass wir unsere Marke noch weiter in die Republik tragen und viele Projekte hier ihren Ursprung haben.“ Ebenfalls heute startete ein Projekt, bei dem sich mehrere Hochschulen im Rahmen der Internationalisierung eng vernetzen und gegenseitig voneinander lernen sollen. Auch das Thema der Diversität will Kohls weiter angehen. „Es soll irgendwann selbstverständlich sein, dass unsere Studenten zu gleichen Teilen Männer und Frauen sind.“

 

Mit der Wahl von Prof. Kohls wird das Dekanat um eine neue Funktion, den Prodekan für Forschung und Transfer, erweitert.

 

Prof. Dr. Thomas Bartz-Beielstein wurde als Prodekan für Forschung und Transfer gewählt. Er ist Leiter des Instituts für Data Science, Engineering and Analytics (IDE+A). Bartz-Beielstein ist international als Experte für Künstliche Intelligenz, Optimierung und Simulation anerkannt.

 

Neuer Studiendekan für Informatik wurde Prof. Dr. Stefan Karsch. Sein Lehr- und Forschungsgebiet ist Datensicherheit und Telekommunikationsdienste. Er leitet das Labor für Kommunikationstechnik und Datensicherheit (KTDS) und ist Studiengangleiter für IT-Management.

 

Unverändert im Amt bleibt Prof. Dr. Simone Lake als Prodekanin für Finanzen sowie stellvertretende Dekanin. Die Ingenieurin leitet das Polymer-Labor der TH und ist seit 2011 Stellvertreterin des Vorstands-Vorsitzenden in der Kunststoffinitiative Oberberg (KIO).

 

Ebenfalls unverändert im Amt als Studiendekan für Ingenieurwissenschaften bleibt Professor Doktor Patrick Tichelmann, welches er bereits seit 2018 ausführt. Er ist Leiter des „Labors für angewandte künstliche Intelligenz“.  Im Jahr 2015 wurde Tichelmann an der TH Köln berufen, mit dem Lehr- und Forschungsgebiet Konstruktion und Technische Mechanik.

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