BLAULICHT
„Das fordert auch eine leistungsfähige Feuerwehr heraus“
Gummersbach – Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr - Zahlreiche Ehrungen und Beförderungen - Jochen Platz, Kurt-Jürgen Roth und Dirk Wiegand für 50 Jahre aktiven Dienst geehrt.
Von Peter Notbohm
Über Jahre hinweg konnte man die Zahl der Einsätze für die größte Feuerwehr im Oberbergischen fast schon nach der Uhr stellen. Etwa 500 Mal rückten Gummersbachs Feuerwehrleute auch 2019 (497 Einsätze) und 2020 (534 Einsätze) aus – für Brandeinsätze, technische Hilfeleistungen, Fehleinsätze oder sonstige Einsätze. Das Jahr 2021 stellte für Wehrleiter Frank Raupach und sein Team daher eine echte Zäsur dar: 773 Einsätze sorgten für neue Rekordzahlen bei der Gummersbacher Feuerwehr. Bedingt durch das Hochwasser stieg vor allem die Zahl der technischen Hilfeleistungen erheblich an. „Das fordert auch eine leistungsfähige Feuerwehr heraus. Ich bin aber überzeugt, dass wir die haben und wir arbeiten daran, dass sie es auch bleibt“, sagte Raupach bei der Dienstbesprechung der Gummersbacher Feuerwehr am Freitagabend in der Halle 32 und dankte allen Einsatzkräften für ihr Engagement: „Sie haben Enormes geleistet.“
Überhaupt blicke man auf drei Jahre voller Veränderungen, Herausforderungen und Einschränkungen zurück, ergänzte der Wehrchef, der als herausragende Herausforderungen die Bewältigung der Corona-Pandemie, den Brand auf dem Hömerich sowie die Starkregenereignisse im Sommer 2021 nannte. Neben den 508 technischen Hilfeleistungen hatte die Feuerwehr im vergangenen Jahr auch 85 Brandeinsätze, 176 Fehleinsätze und vier sonstige Einsätze abzuarbeiten. Besonders die hohe Zahl an Fehleinsätzen belaste den Löschzug Gummersbach und verlange auch den ehrenamtlichen Kräften viel ab. Zumal die nächsten Baustellen bereits in Sicht sind: Neben dem Ausbau der Sirenenanlagen bereite sich die Feuerwehr auf eine mögliche Gasmangellage und mehrtägige Stromausfälle durch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges vor. „Auch wenn ich hoffe, dass dieser Kelch an uns vorüber geht“, so Raupach.
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[Dennis Flick (Mitte) wurde für die Organisation der Blaulichtmeile ausgezeichnet.]
Insgesamt 711 Mitglieder zählt Gummersbachs Feuerwehr zum Stichtag am 31. Dezember, die sich auf Feuerwehrbeamte der Feuerwache (24), Feuerwehrmänner und- frauen (422), Kinder und Jugendliche in der Jugendfeuerwehr (83) und Mitarbeiter im Ressort 3.4 (4) aufteilen. Dem Musikzug gehören 22 Aktive an, die Ehrenabteilung zählt 156 Mitglieder.
Viel Lob gab es auch von Bürgermeister Frank Helmenstein, der sein Grußwort vor den rund 300 anwesenden Feuerwehrleuten und Gästen mit einem Zitat von Altkanzler Helmut Schmidt einleitete: „In der Krise beweist sich der Charakter und vom Charakter unserer Feuerwehr wird heute viel zu reden sein.“ Dass bei dem Starkregenereignis im vergangenen Jahr in Gummersbach niemand zu Tode gekommen ist, sei auch der hervorragend aufgestellten Feuerwehr zu verdanken, die der Bürgermeister unbedingt um eine Kinderfeuerwehr ergänzen möchte (OA berichtete).
Positive Nachrichten vermeldete Kreisbrandmeister Wilfried Fischer (Foto). So werde das Feuerwehrübungsgelände des Kreises in Wiehl-Brächen täglich weiter ausgebaut: Nachdem das Lehrgebäude in Eigenregie umgebaut wurde, sollen bis spätestens Ende des Jahres hier dieselben hygienischen Bedingungen wie auf jeder Feuerwehrwache herrschen. Derzeit grabe man die Löcher für eine vernünftige Löschwasserversorgung. Nicht nachlassen werde man zudem, die Maßnahmen des neuen Brandschutzbedarfsplans umzusetzen: „Was hier gebaut werden soll, ist neben der Motivation für die Kameraden vor allem auch Sicherheit für die Bürger.“ Und auch bei der Diskussion um ein früheres Renteneintrittsalter für aktive Feuerwehrleute werde man nicht lockerlassen, versprach er: „Dieses besondere Ehrenamt benötigt auch besondere Maßnahmen.“
Im Anschluss nahm die Feuerwehr zahlreiche Ehrungen (113), Ernennungen (36) und Beförderungen (129) vor. Neben der Fluthelfermedaille des NRW-Innenministers, die Oberbrandmeister Karl-Heinz Richter stellvertretend für jeden der 324 Fluthelfer entgegennahm wurden unter anderem auch Jochen Platz, Kurth Jürgen Roth und Dirk Wiegand für 50 Jahre aktiven Dienst mit dem Ehrenzeichen in Gold mit Goldkranz des Landes NRW auszeichnet. Rolf Klein und Herbert Lange erhielten die Ehrennadel und Urkunde des Verbandes der Feuerwehren in NRW für 70 Jahre Feuerwehrzugehörigkeit. Auch eine echte Premiere gab es zu feiern: Die 14-jährige Elisa Filker (Einheit Bernberg) wurde zur ersten Jugendgruppenleiterin überhaupt in Gummersbachs Feuerwehr ernannt.
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