MORSBACH
Gospel-Spektakel mit schwäbischem Einschlag
Morsbach - In der vollbesetzten Kulturstätte sorgten zwei Chöre mit 130 Mitwirkenden für einen musikalischen Leckerbissen.
Von Vera Marzinski
Mit 130 Sängerinnen und Sängern aus zwei Chören erlebten die Gäste in der vollbesetzten Kulturstätte Morsbach ein fulminantes Gospelkonzert. Die Denklinger „Lifted Hands“ fusionierten dabei teilweise mit „Gospel im Osten“ aus Stuttgart. Mit „Come into the house“, einem Stück von Chorleiterin Tine Hamburger, starteten zunächst die Denklinger. Eigentlich hatte Morsbachs Bürgermeister Jörg Bukowski wetten wollen, ob es jemand schafft, nicht dynamisch mitzugehen - aber Hamburger hatte sich schon beim ersten Stück als „Einpeitscherin“ entpuppt. Viele mitreißende Stücke, bei denen das Publikum nicht sitzen blieb, und auch ruhige Balladen gab es an diesem Abend.
[„Einpeitscherin“ Tine Hamburger kommt zweimal im Monat nach Denklingen, wo sie mit viel Leidenschaft und Engagement den Chor „Lifted Hands“ leitet.]
Der Chor „Gospel im Osten“ kommt nicht aus dem Osten Deutschlands, sondern aus Stuttgart - also könne es vielleicht schwäbisch und nicht sächsisch klingen, vermutete Bukowski mit einem Augenzwinkern. Die Texte in den Liedern waren alle in englischer Sprache und im Programmheft jeweils in einer kurzen deutschen Zusammenfassung. Sie handelten vom Loben, Danken und von der Hoffnung, die aus dem Glauben an Gott entspringt. 130 Sängerinnen und Sänger standen teilweise mit den beiden Chören auf der Bühne und verkündeten gemeinsam „Jesus is right here“.
Zwischendurch ein Dirigenten- und Pianisten-Wechsel. Tine Hamburger leitet gemeinsam mit Anna Seibert, die auch am Keyboard begleitete, den Gospelchor der Evangelischen Kirchengemeinde Denklingen „Lifted Hands“. Die Tasten übernahm vom Stuttgarter Chor „Gospel im Osten“ Alex Pfeiffer und Chorleiter Thomas Dillenhöfer dirigierte.
Warum kommt ein Stuttgarter Chor ins Oberbergische? Ganz einfach, die beiden Leiter waren zusammen in einem Jugendkreis. Dillenhöfer ist in Reichshof geboren und konfirmiert. Bereits 2005 gründete er in Stuttgart die erfolgreiche Chorarbeit in Stuttgart. Nun war man seit Himmelfahrt auf Konzertreise im Bergischen und startete mit dem Besuch des Internationalen Gospelfestivals in Wuppertal.
Mehr als 500 Gospel-Fans kamen zum Festival, das Tine Hamburger und Jörg Spitzer (VEM) zum zweiten Mal organisierten. Da bot es sich für die Stuttgarter an, die Konzertreise im Oberbergischen fortzusetzen. Dillenhöfer betonte: “Ich finde es sehr spannend und sehr aufregend, die beiden Welten der beiden Gospelchöre zusammenzubringen.“ Gemeinsam sangen sie „It is I“ von Hans Christian Jochimsen, das anrührende Kirk Franklin-Stück „My life is in your hands“ und „Days of Elijah“.
[Den Stuttgarter Chormitgliedern zeigte Thomas Dillenhöfer seine oberbergische Heimat mit einem umfangreichen Sightseeing-Programm und natürlich viel Gesang.]
Der Groove der Andrea Crouch-Stücke habe ihn nicht losgelassen, so Dillenhöfer, bevor er mit seinem Chor „Soon and very soon“ und „Jesus is the answer“ anstimmte. Viele seiner Generation würden diese Lieder sicher kennen - da dürfe gerne mitgesungen werden. „Wir verstehen uns nicht als Vortragschor, sondern als Mitsingchor“. Sein Tipp ans Publikum, um noch mehr selbst zu singen: „Dann müsst ihr eben zu Tine in den Chor - ihr könnt aber auch gerne nach Stuttgart kommen.“
Eine gute Abwechslung aus rhythmisch mitreißenden und anrührenden Stücken und das Zusammenspiel der beiden Chöre zog sich durch das Konzert. In „People of God“ mischte sich „We are family“. Und nicht nur bei „My hope is in you“ brillierten die diversen Solisten der Schwaben. Zum Abschluss wurden als gemeinsame Zugaben „Every Praise“ und „Peace be unto you“ zum Besten gegeben. Die Konzertreise schlossen die Stuttgarter am Sonntag mit der musikalischen Gestaltung des Gottesdiensts in der Evangelischen Kirche Hunsheim ab.
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