MARIENHEIDE
Nachhaltiger Klimaschutz mit Stadtfestcharakter
Marienheide - Im Zentrum der zweiten „Marienheider Klimawoche“ stand der Aktionstag mit Informationen zu den Themen Klima- und Umweltschutz, Mobilität, Ressourcenmanagement und Nachhaltigkeit.
Von Ute Sommer
Die gestrige Führung an der Lingesetalsperre mit dem Wupperverband stieß auf reges Interesse, an der ebenfalls stattfindenden Müllsammel-Aktion „Saubere Brucher-Talsperre“ beteiligten sich rund 100 Helfer aller Generationen. Den Auftakt der zweiten „Marienheider Klimawoche“, mit der die Gemeinde ihren Bürgern die komplexen Zusammenhänge von Klima und Konsum demonstrieren und gleichzeitig Lösungen zur Anpassung an die Krise präsentieren möchte, bezeichnete Klimaschutzmanager Sebastian Golinski als gelungen. „Wir als kleine Gemeinde verfügen zwar nicht über die finanziellen Mittel größerer Kommunen, doch umfasst unser Umwelt-Netzwerk jede Menge regionaler Akteure, die uns starkmachen.“
[Um nicht unnötig Lebensmittel zu verschwenden, lernen die Kleinsten, die Produkte im Kühlschrank gut zu sortieren.]
Dies stellten beim heutigen Eventtag im Ortskern auf dem Heier Platz Umwelt-Organisationen, Schulen, der Bergische Abfallwirtschaftsverband, NABU, der Klimabeirat, Mobilitätsanbieter und Bio-Land Produzenten an mehr als 30 Informationsständen unter Beweis. Da die Sensibilisierung für den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt bereits bei den Jüngsten beginnt, luden Marc Härtkorn und Annette Göddertz vom außerschulischen Lernort des BAV zur spielerischen Erforschung naturwissenschaftlicher Phänomene ein. Die „Lern-Mülltonne“ animierte zur korrekten Trennung des Abfalls, am „Spiel-Kühlschrank“ sollten unterschiedliche Lebensmittel in die jeweils geeignete Temperaturzone eingeräumt werden, um so dem Problem der Lebensmittelverschwendung entgegenzutreten.
Sogar einen Schritt früher setzen Fiona Rüggeberg und Guido Arens vom Hof „Ernteland Marienheide“ an. Auf dem „Löh“ züchtet das Paar Damwild, betreibt eine eigene Hofgärtnerei, hält Ziegen, Hühner und Bienen. Im Rahmen von Ferienfreizeiten oder dem Gartenjahr für Kinder lernt der Nachwuchs, woher die Nahrung kommt, und geht auf dem Abenteuerspielplatz Ernteland auf Tuchfühlung mit Flora und Fauna. „Wir lernen Teamwork, Selbstorganisation und Sozialkompetenzen- höchste Zeit, wenn man erlebt, dass Kinder Cheeseburger anbauen wollen“, sagt Arens.
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[Werner Rosenthal (AWO) warb um weitere Reparaturexperten zur Erweiterung des Helfer-Teams im Repair Café.]
Da flexibler Mobilität gerade im ländlichen Raum enorme Bedeutung zukommt, sind neben dem ÖPNV auch Angebote wie E-Car-Sharing und On-Demand-Verkehre unerlässlich. „Wir beantworten im persönlichen Gespräch alle Fragen zu unseren Apps, den Buchungs- und Bezahlmodalitäten oder zum Transport bewegungseingeschränkter Fahrgäste“, erläuterte Ramona Even von der OVAG, die Pedaleure am Stand des ADFC lenkten den Fokus auf die Verbesserung der Radverkehrspolitik.
Zusammen mit seinen Mitstreitern machte der Vorsitzende der AWO Marienheide, Werner Rosenthal, Werbung für die Kooperation mit der Initiative Weitblick, deren Ehrenamtliche das monatliche Repair Café anbieten. Mit der verlängerten Lebensdauer beschädigter Geräte wird die Nachhaltigkeit gestärkt, ganz nebenbei entstehen soziale Kontakte und der Dialog zwischen den Generationen und unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen wird in Gang gebracht.
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[Photovoltaik oder E-Car-Sharing- Die Berater der AggerEnergie standen vor Ort Rede und Antwort.]
Hüpfburg, Kletterwand und Kinderschminken sorgten für adäquates Kinderprogramm. Mit dem Waffelstand des Schützenvereins, dem Food-Truck der Lebensmittelretter „Restlos“, einem Grillstand und dem abwechslungsreichen Repertoire des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr, unter Leitung von Holger Maurer und der Gesamtschulband „Mamba“ vermittelte der Eventtag der zweiten „Marienheider Klimawoche“ einen unterhaltsamen Stadtfestcharakter. Weitere Informationen zum Programm unter www.marienheide.de.


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