MARIENHEIDE

Ein Fenster in die Geschichte

Red; 19.10.2024, 15:00 Uhr
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Foto: privat.
MARIENHEIDE

Ein Fenster in die Geschichte

Red; 19.10.2024, 15:00 Uhr
Marienheide – Die historische Fahne „Schwarz-Rot-Gold“ wurde im Rahmen einer Feststunde im Rathaus präsentiert.

Vor 100 Jahren wurde zum Schutz der Republik und der Demokratie in Magdeburg von den damaligen Parteien der Mitte, der SPD, dem Zentrum und der liberalen DDP, die Organisation „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“ gegründet. Und auch in Marienheide bildete sich danach eine Ortsgruppe. Im Jahr 1925 gab es ein großes Fest mit hunderten Besuchern aus dem ganzen Rheinland, mit einem Umzug, der Scharder Musikkapelle und dem Kirchenchor, bei dem die Ortsgruppe ihre Fahne weihte. Die Fahne hatte einen abenteuerlichen Weg vor sich: Durch die Weimarer Republik, die Nazizeit und die jetzige Bundesrepublik. In Köln wurde sie wiederentdeckt und schließlich fand sie ihren Weg zurück nach Marienheide.

 

Kürzlich wurde die Fahne im voll besetzten Rathaussaal präsentiert. Nach einer musikalischen Einstimmung durch Cloé Zander an der Harfe würdigte Bürgermeister Stefan Meisenberg das Banner als vielleicht „wichtigstes Relikt“ der Gemeindegeschichte. Er freute sich, dass sie jetzt bald einen angemessenen Platz in einer Vitrine im Foyer der Gesamtschule erhalten werde. Er bedankte sich bei „Kulturrausch“, und dabei besonders Bärbel Appenzeller, für die langjährige Beschäftigung mit der Fahne und ihrer Geschichte.

 

Werner Rosenthal, Vorsitzender von „Kulturrausch“, nannte die Fahne ein „Fenster in die Geschichte, das einen Blick in 100 Jahre deutscher Vergangenheit ermöglicht“. Festredner des Abends war der Bundestagsabgeordnete Timo Schisanowski (SPD), zugleich Vorsitzender des heutigen Reichsbanners NRW, der berichtete, dass das Reichsbanner nach seiner Gründung 1924 schon bald 1,3 Millionen Mitglieder zählte, die sich entschieden gegen Antisemitismus und Extremismus richteten. Und eine der 5.600 Ortsgruppen entstand in Marienheide. Oberbergs Vize-Landrat Tobias Schmidt nahm die Gelegenheit zum Anlass, nach Parallelen und Unterschieden zwischen der Weimarer Republik und der heutigen Zeit zu fragen, denn auch wir leben in einer Zeit, in der die Demokraten aufgerufen sind, die Freiheit unserer Gesellschaft zu verteidigen.

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