LOKALMIX

Zwei Arbeiten mit großem Zeitbezug

ks; 19.03.2024, 13:05 Uhr
Foto: Monika Probst/TH Köln --- (v.l.) Dr. Uwe Moshage (Aggerverband), Dekan Prof. Dr. Christian Kohls, Daniel Gleich, Prof. Dr. Rainer Feldhaus, Prof. Christian Wolf, Phillip Wenzel, Raoul Halding-Hoppenheit und Ulrich Stücker (beide Aggerverband).
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Zwei Arbeiten mit großem Zeitbezug

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ks; 19.03.2024, 13:05 Uhr
Gummersbach – Der Aggerverband hat zusammen mit dem Campus Gummersbach im Rahmen des Weltwassertages zwei Förderpreise verliehen – Ausgezeichnet wurden Philip Wenzel und Daniel Gleich.

„Als diese Arbeit ins Leben gerufen worden ist, wusste noch niemand, wie aktuell das Thema ist“, sagte Dr. Uwe Moshage, der gestern als Vorstand des Aggerverbands zum Campus Gummersbach der TH Köln gekommen war. Anlass seines Besuches war die Verleihung zweier Förderpreise im Rahmen des Weltwassertages, der alljährlich am 22. März begangen wird. Bereits zum 23. Mal hat der Aggerverband den Förderpreis zusammen mit der Hochschule verliehen. In diesem Jahr wurden mit Philip Wenzel und Daniel Gleich zwei Masterabsolventen geehrt, deren Abschlussarbeiten einen wasserwirtschaftlichen Bezug haben.

 

Wenzel, der an der TH Elektrotechnik studiert hat, widmete sich in seiner Arbeit der „Entwicklung einer KI-basierten optischen Objekterkennung und Alarmierung zur Identifizierung von wasserseitigen Bedrohungen an Talsperrenbauwerken“ – und damit Anlagen, die zur kritischen Infrastruktur gehören, unter anderem zur Trinkwasserversorgung, Stromerzeugung und dem Hochwasserschutz genutzt werden. Wie relevant das Thema derzeit ist, machte Moshage mit einem Blick in die Ukraine deutlich. So erinnerte er an die Zerstörung des Kachowka-Staudamms am Fluss Dnipro, welche im vergangenen Juni durch eine Explosion herbeigeführt wurde.

 

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Während die Zugänge zu Staumauern durch verschiedene Maßnahmen geschützt würden, liege die größte Bedrohung in einer wasserseitigen Annährung an das Bauwerk unterhalb der Wasseroberfläche. Technische Lösungen für derartige Bedrohungen seien im Rahmen des Forschungsprojektes „TalSich“ erarbeitet worden, in dessen Kontext Wenzel seine Arbeit erstellt hat. Der 37-Jährige untersuchte an der Aggertalsperre Objekterkennungsalgorithmen hinsichtlich ihrer Genauigkeit und Geschwindigkeit und zeigte, dass diese durch Anpassung an die Aufgabenstellung an anderen Talsperren übertragbar sind. Zusätzlich entwickelte er ein Alarmsystem, welches den Betrieb unterstützt, Gefahren wasserseitig zuverlässig in der Nähe von Absperrbauwerken zu erkennen.  

 

Daniel Gleich hat seine Abschlussarbeit zum Thema „Planung der Entwässerung des Plangebietes ‚Am Stöcksken‘ in Krefeld-Linn“ geschrieben. Ausgangslage war die Umgestaltung des Wohngebietes um die Straße „Am Stöcksken“, bei der auch die Entwässerung angepasst werden soll. Derzeit seien 40 Prozent des Gebietes versiegelt, genutzt werde ein Mischwasserkanalnetz. Ziel sei, dass möglichst viel Wasser versickere und verdunste und nicht sofort in ein Kanalnetz geleitet werde. Im Rahmen seiner Arbeit verglich der 26-Jährige die Verdunstung, die Versickerung und den Abfluss des unbebauten Geländes mit dem Bestand und der Planung.

 

Gleich, der an der TH Bauingenieurwesen studiert hat, nutzte dafür das Programm „SWMM“ (Storm Water Management Model) der U.S. EPA. Mithilfe dieses Programms sei es ihm möglich gewesen, den Niederschlag im Planungsgebiet zu modellieren und die Anteile der Verdunstung, der Versickerung und des Abflusses zu berechnen. Für die Ausarbeitung der bevorzugten Entwässerungsvariante betrachtete er neben dem Modell die Multifunktionalität, den Einfluss auf das Stadtklima sowie den Aufwand für den Bau und die Unterhaltung. Außerdem untersuchte er die Wirtschaftlichkeit im Rahmen einer Kostenvergleichsrechnung.

 

 

„Das sind zwei Arbeiten mit großem Zeitbezug“, lobte Moshage die beiden Absolventen bei der Preisverleihung – und dankte dabei auch ihren Betreuern. Unterstützt wurde Wenzel von Prof. Dr. Markus Stockmann und Prof. Dr. Christian Wolf, die beide an der TH Köln tätig sind. Gleich wurde im Rahmen seiner Abschlussarbeit von Prof. Dr. Rainer Feldhaus von der TH Köln sowie von Alexander Barth vom Ingenieurbüro Angenvoort+Barth begleitet. Die Preise sind ausgelobt mit einem Preisgeld von jeweils 600 Euro.

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