LOKALMIX

Zustand des Waldes: Trendwende noch nicht in Sicht

Red; 21.11.2025, 16:10 Uhr
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Archivfoto: OA.
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Zustand des Waldes: Trendwende noch nicht in Sicht

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Red; 21.11.2025, 16:10 Uhr
Oberberg - Bericht wurde in Düsseldorf vorgestellt - Leichte Verbesserung ist festzustellen - Auf 65 Prozent der Fichtenschadflächen wächst wieder junger Wald heran.

Dem Patienten geht es etwas besser, aber noch lange nicht gut: Nordrhein-Westfalens Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Silke Groißen, hat laut einer Mitteilung in Düsseldorf den diesjährigen Waldzustandsbericht vorgestellt. Bei diesen jährlich von Fachleuten erhobenen Daten über die Gesundheit der Waldbäume, Witterung und Bodenwasserhaushalt habe sich in diesem Jahr eine leichte Besserung des Waldzustandes gezeigt. "Vielerorts ist der Zustand des Waldes aber weiterhin kritisch." Es sei also trotz einiger Verbesserungen noch keine Trendwende in Sicht.


Innerhalb des Bergischen Landes bestätigt sich laut Regionalforstamt Bergisches Land dieses Allgemeinbild. Weiterhin tonangebend für den Wandel in den Bergischen Wäldern sind die Folgen der Borkenkäferplage, wo insbesondere der Oberbergische Kreis deutschlandweit ein Hauptschadensgebiet darstellt. Die Besserung der Kronengesundheit der verbleibenden jungen Fichtenbestände stellt angesichts der historisch großen Schadfläche in der Größenordnung von 20.000 Fußballfeldern im Bergischen Land nur einen schwachen Trost dar.

 

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Positiv ist auf der anderen Seite der mittlerweile große Fortschritt der Wiederbewaldung der Schadflächen. Wenngleich die Schadfläche immens ist, ist die gute Nachricht, dass bereits auf 65 Prozent der Fichtenschadflächen wieder junger Wald heranwächst. Hierzu zählen sowohl die Flächen, auf welchen sich natürlicherweise neue Bäume, häufig wieder Fichten und Birken angesamt haben, als auch die Flächen auf welchen aktiv mit Eichen, Douglasien, Lärchen, Buchen gepflanzt wurde.


Eine weitere Herausforderung, welche in den kommenden Jahren auf
die rund 35.000 Waldbesitzenden im Bergischen Land zukommt, wird
die Regulierung der Wuchsdynamik der jungen Bäume sein. Das und die Komplettierung von noch vorhandenen Lücken ist nötig, damit die jungen Bäume nicht von Gras, Brombeeren oder Adlerfarnen überwachsen werden.

Die Etablierung und der Wideraufbau der Schadflächen zu Mischwald
ist weiterhin die Kernstrategie bei der Anpassung der Bergischen
Wälder an den Klimawandel. Durch das Anbauen mehrerer Baumarten in gemischter Weise werden langfristig die Wälder widerstandsfähiger gegenüber Ausfällen einzelner Baumarten, so das Regionalforstamt.

 

Der Zustand der Rotbuche, welche vor allem im Rheinisch-Bergischen Kreis einen Großteil der Waldfläche einnimmt, habe sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert. Dennoch stellen die Försterinnen und Förster des Regionalforstamtes besonders an Kuppenlagen und steilen Südhängen den neuartigen Schadkomplex „Buchenvitalitätsschwäche“ fest. Bei dieser sogenannten Komplexkrankheit werden die Buchen durch starken Wassermangel früh im Jahr welk. Durch den Trockenstress sind die Buchen in den Folgejahren anfällig für schädliche Pilze und nachfolgende Insekten. Das finale Absterben einzeler Buchen zeigt sich oft erst vier bis sechs Jahre nach einer ausgesprochenen Dürre. Daher seien die jetzt sichbaren Schäden noch auf die Dürreperiode 2018 bis 2020 zurückzuführen.


Auch der Zustand der Stiel- und Traubeneichen habe sich im Bergischen etwas gebessert, bewegt sich jedoch weiterhin auf sichtbarem Niveau. In Monheim, wie auch in Wermelskirchen und Marienheide konnte in diesem Jahr der Eichenprachtkäfer in nennenswertem Umfang festgestellt werden. Sein Vorkommen weist auf die Belastungen der Eichen durch die Dürrejahre und nach wie vor übersäuerte Böden hin. „Die Übersäuerung führt zu einem geringen Feinwurzelanteil. Feinwurzeln sind für die Versorgung der Baumkronen mit Wasser aus dem Boden und damit für die Gesundheit der Bäume enorm wichtig“, so Forstamtsleiter Jörn Hevendehl. Gerade in Dürre- wie auch Sturmphasen kommt den Feinwurzeln der Bäume generell eine besondere Bedeutung zu.

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