LOKALMIX

Zurück in die Gewinnzone?

ks; 17.05.2024, 16:13 Uhr
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Foto: A.S. Création.
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Zurück in die Gewinnzone?

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ks; 17.05.2024, 16:13 Uhr
Gummersbach – Das Unternehmen A.S. Création hat die Geschäftszahlen für das erste Quartal des Jahres veröffentlicht – Maik Krämer scheidet aus dem Vorstand aus – Michael Rockenbach wird neuer Finanzvorstand.

„Wir wollen A.S. Création fit für die Zukunft machen“, sagte heute der scheidende Finanzvorstand Maik Krämer in einem Earnings Call. Nach der gestrigen Hauptversammlung des Gummersbacher Unternehmens machte der Vorstand heute die Geschäftszahlen für das erste Quartal des Jahres öffentlich. Dabei sprach Krämer von einem schwierigen Start ins Geschäftsjahr: „Und wir erwarten nach wie vor ein schwieriges Marktumfeld für 2024.“

 

Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen des ersten Quartals seien von einem erneuten Rückgang der privaten Konsumausgaben gekennzeichnet gewesen. Unter diesen ungünstigen Bedingungen habe A.S. Création in den ersten drei Monaten des Jahres einen Rückgang der Konzernumsätze um 9,5 Prozent von 36,6 Millionen Euro im Vorjahr auf 33,1 Millionen Euro im Berichtszeitraum verzeichnet. Zum Vergleich: 2021 lagen die Konzernumsätze im ersten Quartal noch bei 40,3 Millionen Euro. Schlecht seien die Umsätze vor allem im März gewesen, im April seien sie wohl mit dem Vorjahresniveau vergleichbar. „Das zeigt, wie volatil die Umsätze derzeit sind“, sagte Krämer.

 

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Für die ersten drei Monate des Jahres weist A.S. Création einen operativen Gewinn in Höhe von 0,1 Millionen Euro aus, während im Vorjahreszeitraum ein operativer Gewinn in Höhe von 0,4 Millionen Euro erreicht werden konnte. Trotz des Rückgangs des operativen Ergebnisses ließen sich positive Aspekte erkennen. Die Rohertragsmarge konnte laut Krämer weiter verbessert werden und lag im ersten Quartal bei 50,2 Prozent (Vorjahr: 48,0 Prozent). Vor allem die Fokussierung der Produkt- und Vertriebspolitik auf margenstärkere Sortimentsteile, die Umsetzung der Restrukturierungsprojekte sowie leicht gesunkene Rohstoff- und Energiepreise hätten zu der positiven Entwicklung beigetragen.

 

Das vergangene Geschäftsjahr bezeichnete Krämer als Übergangsjahr, in dem eine Reorganisation sowie eine strategische Neuausrichtung im Fokus gestanden habe. Beispielsweise sei die Anzahl der Beschäftigten an den niedrigeren Umsatz angepasst worden. Wurden bei A.S. Création Anfang 2021 noch 777 Mitarbeiter (auf Vollzeitkräfte umgerechnet) gezählt, sei die Organisation nun deutlich um einhundert Vollzeitkräfte verkleinert worden. Einen weiteren Stellenabbau soll es laut Krämer nicht geben, allerdings würden freiwerdende Stellen nicht unbedingt nachbesetzt werden. Abhängig sei das von der Umsatzentwicklung, erklärte der Finanzvorstand.

 

Vor dem Hintergrund des schwierigen Geschäftsjahres 2023, das mit einem Verlust endete, habe die Hauptversammlung beschlossen, für das vergangene Geschäftsjahr keine Dividende auszuschütten. Krämer sagte deutlich: „Wir müssen die Umsätze wieder hochbekommen. Wir wollen A.S. zurück in die Gewinnzone bringen. Aber wir können nicht ausschließen, dass es nochmal ein Verlustjahr wird und uns die Konjunktur vielleicht einen Strich durch die Rechnung machen wird.“ In diesem und dem kommenden Geschäftsjahr möchte das Unternehmen insgesamt 14 Millionen Euro investieren. Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung „Create 2030“ soll das Unternehmen unter anderem nachhaltiger werden und sich zum „kompetentesten Partner für Tapeten“ weiterentwickeln.

 

Rund 82 Prozent der Umsätze fahre A.S. Création in Deutschland, der Europäischen Union und in Großbritannien ein. Das Unternehmen Rasch, wohl Deutschlands zweitgrößter Tapeten- und Textilhersteller, gehöre nun der belgischen Gruppe „The Wallfashion House“ an. „Nach Zahlen ist die neue Gruppe größer als wir. Das zeigt, wie wichtig es ist, eine klare Strategie zu haben in diesen turbulenten Zeiten“, so Krämer, der in der Branche eine weitere Konsolidierungswelle erwartet. An seiner Prognose für das Gesamtjahr hält der Vorstand von A.S. Création fest. Diese sieht für das laufende Geschäftsjahr ein Umsatzniveau zwischen 110 Millionen und 130 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis zwischen minus 1 Million und plus 3 Millionen Euro vor.

 

Ende des Monats scheidet Maik Krämer nach über 23 Jahren aus dem Vorstand aus. Seine Aufgaben in den Bereichen Finanzen, IT, Personal und Einkauf werden ab dem 1. Juni von Michael Rockenbach übernommen. „Es ist jetzt eine gute Zeit für einen Führungswechsel“, sagte Krämer, der auf eine lange und bewegende Zeit bei A.S. zurückblickt. „Wir haben mit dem Unternehmen sehr gute, aber auch sehr schlechte Zeiten durchgemacht, sind durch viele Krisen gegangen. Aber das macht uns keine Angst. Wir wissen um unsere Fähigkeiten.“ Wichtig sei nun, das Unternehmen weiterzuentwickeln, rentable Produkte zu entwickeln und den Umsatz zu steigern. „Das Produkt ‚Tapete‘ wird nicht verschwinden. Es werden auch wieder gute Zeiten kommen für A.S.“, sagte Krämer abschließend.

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