LOKALMIX
Zu viele Unfälle: Kreis plant stationären Blitzer an der L 306
Marienheide - Bis zur Installierung der neuen Anlage hat der Kreis mehrere Sofortmaßnahmen beschlossen, die weitere Unfälle an der Unfallhäufungsstelle verhindern sollen.
Von Peter Notbohm
Autofahrer sind am Knotenpunkt der L 306 und der K 45 „Straße“ in Marienheide häufig zu schnell unterwegs. Der Oberbergische Kreis will Rasern nun den Kampf ansagen und einen festen Blitzer an der gefährlichen Stelle installieren, die von der Polizei als sogenannte Unfallhäufungsstelle identifiziert wurde. Allein in diesem Jahr gab es trotz verschiedener Maßnahmen bereits sechs schwere Unfälle, der letzte erst Anfang Oktober (OA berichtete).
Doch weder Tempo 70 noch Gefahrenhinweise oder Geschwindigkeitskontrollen haben bisher für eine Entschärfung der Situation gesorgt, heißt es aus dem Kreishaus. 2024 wurde der Knotenpunkt erneut als Unfallhäufungsstelle deklariert. Ursächlich sind demnach das „anhaltend überhöhte Geschwindigkeitsniveau aus Richtung Meinerzhagen in Verbindung mit häufigen Wartepflichtsverletzungen der Linksabbieger, die in Richtung Meinerzhagen auf die K 45 abbiegen“.
Um das Geschwindigkeitsniveau dauerhaft zu senken, soll daher eine stationäre Anlage unmittelbar am bzw. vor dem Knotenpunkt installiert werden. Da die Planung und Errichtung einer festen Blitzanlage jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, hat die Unfallkommission mehrere Sofortmaßnahmen beschlossen, um weitere Unfälle zu verhindern.
Vorerst ist das Linksabbiegen von der L 306 auf die K 45 verboten. Die Umleitung erfolgt über die benachbarte L 97 in Holzwipper. Da die Landstraße eine enge Fahrbahnbreite aufweist und die Strecke bislang für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen in beide Fahrtrichtungen gesperrt war, wurde zudem eine vorrübergehende Einbahnstraßenregelung beschlossen. Dem Kreis ist bewusst, dass es für Verkehrsteilnehmer hierdurch zu Beeinträchtigungen kommen kann, die jedoch vor dem Hintergrund der Gefahr weiterer schwerer Unfälle hingenommen werden müsse. Die Arbeiten sollen zeitnah durch Straßen.NRW erfolgen. Umgehend nach der Errichtung der stationären Blitzanlage werden die vorübergehenden Sofortmaßnahmen wieder aufgehoben.
Unfallkommission
Unfallkommissionen haben bundesweit die Aufgabe, Unfallhäufungen zu erkennen, sie zu bewerten und bauliche oder verkehrsregelnde Maßnahmen zur Beseitigung zu beschließen. Zu den Aufgaben zählen insbesondere auch die Sonderuntersuchungen, die sich auf besondere Unfallmerkmale auf Außerortsstraßen beziehen. Auffällige Strecken werden alle drei Jahre durch die Bezirksregierung Köln ermittelt und von der Unfallkommission behandelt. Sie besteht in der Regel aus Mitarbeitern des Straßenverkehrsamtes des Oberbergischen Kreis, der Kreispolizeibehörde, der Straßenbaulastträger und der betroffenen Kommune.
KOMMENTARE
1
Im Oberbergischen Kreis sind ja in den letzten Jahren Kreisverkehre in rauhen Mengen gebaut worden - es wundert mich allerdings, warum nicht hier an diesem Unfallschwerpunkt? Auch wenn ich kein Fan von Kreisverkehren bin, genau an dieser Einmündung wäre ein Kreisverkehr mehr als sinnvoll. Gerne auch verbunden mit Blitzern.
Uwe Busch, 27.10.2025, 16:07 Uhr2
Können wir nicht erstmal den Versuch „Stoppschild“ wagen? Oder uns ein Beispiel an dem Kreuzungsbereich Autobahnausfahrt Freudenberg nehmen? Hier wurde die zweite Fahrspur, der Hauptverkehrsstrecke „Siegener Straße“ kurzerhand für die Linksabbieger der Autobahn umfunktioniert.
Wenn man dieses nicht gewohnt ist, braucht man 2-3 Sekunden um sich zurechtzufinden und dann relativ gefahrlos einzufädeln. Aber wenn ich den Beitrag richtig verstehe, ist das Problem ja auch nicht die Unübersichtlichkeit sondern die zu kurzen Haltephasen und unterschätzte Geschwindigkeit der anderen Verkehrsteilnehmer. Nach dem Verkehrschaos auf Westangente, Kierspe Tannenbaum und natürlich der A45 Baustelle bei Lüdenscheid, bin ich ungeeignete Umleitungen leider einfach Leid.
Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
