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Windräder bei :metabolon?

ls, ks; 04.11.2023, 07:00 Uhr
Symbolfoto: Simon auf Pixabay.
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Windräder bei :metabolon?

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ls, ks; 04.11.2023, 07:00 Uhr
Oberberg – Durch den Schutzradius des Drehfunkfeuers in Kürten konnten an vielen Orten im Oberbergischen bislang keine Windkraftanlagen entstehen – Nun kommt Bewegung in die Sache.

Drehfunkfeuer gelten als Leuchttürme der Luft. Um für einen sicheren Luftverkehr zu sorgen, betreibt die Deutsche Flugsicherung (DFS) zahlreiche Anlagen für Kommunikation, Navigation und Ortung – auch in der Nähe des Oberbergischen. Auf dem Offermannsberg in Kürten steht das sogenannte VOR Wipper. Doch das Drehfunkfeuer steht in direkter Konkurrenz zu Windrädern – nicht nur, weil für beide Anlagen Standorte in exponierten Lagen wie auf Bergkuppen oder Anhöhen sowie Freiflächen ideal sind, sondern auch, weil Schutzbereiche um die flugsicherungstechnischen Anlagen den Bau von Windkraftanlagen bislang verhindert haben.

 

Um das Drehfunkfeuer in Kürten gilt ein Schutzradius von 15 Kilometern – was beispielsweise für die oberbergische Kommune Lindlar bedeutet, dass der Bau von Windrädern quasi nicht möglich ist. Doch es kommt Bewegung in die Sache. „Eine Reduzierung auf einen Radius von sieben Kilometern erfolgt bei dem VOR Wipper zwar nicht“, sagte Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig auf Nachfrage von OA, und ergänzte, dass dies nur bei technisch aufwändigeren Doppler-Drehfunkfeuern (DVOR) erfolge.

 

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Doch „eine Entscheidung, ob das VOR Wipper in den nächsten drei bis fünf Jahren außer Betrieb genommen oder durch ein DVOR ersetzt wird, wird möglicherweise im Jahr 2024 getroffen“, so Ludwig. Unabhängig davon sei der Bau von Windkraft in der 15 Kilometer großen Schutzzone nicht mehr gänzlich ausgeschlossen. So können in diesem Bereich künftig womöglich doch Windkraftanlagen entstehen – nicht nur in Lindlar, sondern auch in Engelskirchen und Wipperfürth.

 

Wie bereits berichtet, möchten die Projektgesellschaften „ABO Wind“ und „UKA Umweltgerechte Kraftanlagen“ auf dem Lindlarer Gemeindegebiet Windkrafträder errichten: auf dem Vogelsberg nördlich der Ortschaft Brochhagen sowie kommunalgrenzübergreifend im Peffeköver Holz. „Wir stehen weiter in Kontakt“, sagte Ludwig dazu. Derzeit würden die Projektgesellschaften daran arbeiten, den Grundstückseigentümern ihre Vorhaben vorzustellen und versuchen, Verträge abzuschließen. Geplant sei außerdem eine Info-Veranstaltung für Bürger, an denen die beiden potentiellen Betreiber sowie die unabhängige Windenergieagentur „Energy4Climate“ teilnehmen. Wann die Veranstaltung stattfinden soll, ist noch nicht bekannt.

 

Nach OA-Informationen sollen auch unterhalb des Geländes von :metabolon vier Windkraftanlagen errichtet werden – was sich unter anderem auf die Lindlarer Ortschaften Remshagen, Horpe und Eichholz auswirken würde. Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero Karthaus bestätigte das Vorhaben auf Nachfrage der Redaktion, lässt sich aber wegen des „laufendenden Verfahrens“ keine weiteren Details entlocken. In der kommenden Woche soll es ein Treffen von Gemeindevertretern, Grundstückseigentümer und einem Investor geben, in dem das Vorhaben erläutert werden soll. Danach möchte der Bürgermeister zunächst die Politik in entsprechenden Fachausschüssen informieren; das soll bis Ende des Jahres geschehen. Anschließend soll die Öffentlichkeit informiert werden.

 

In Schweigen hüllt sich auch die Wipperfürther Stadtverwaltung mit Blick auf das Vorhaben im Peffeköver Holz im Grenzgebiet zu Lindlar. Stadtsprecherin Tanja Reinhold verweist ebenfalls auf noch ausstehende Gespräche zwischen Verwaltung, Investoren und Politik. Details sollen später bekannt gegeben werden.

KOMMENTARE

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Das ist ja wieder ganz toll, erst mal alles unter Dach und Fach bringen, und dann wenn es beschlossen Sache ist den Bürger und Steuerzahler zu "informieren".

Thoma , 04.11.2023, 08:52 Uhr
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Das ist der richtige Weg. Wir brauchen dringend Windkraft hier in Lindlar. Nur da sollte man die Bürger mitnehmen. Genossenschaft Gründen? Das bringt Vorteile für alle Parteien. Ich kenne es von Gummersbach, Wochenmarkt Kneipe, Ärztehaus, Liberhausen Energieversorgung. Das klappt dort super. In Lindlar schaut man nie über den Tellerrand.

Uwe Märtens, 04.11.2023, 10:21 Uhr
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