LOKALMIX

Wiehls Plan für das Netz der Zukunft

lw; 07.06.2022, 13:31 Uhr
Foto: Lars Weber --- Bürgermeister Ulrich Stücker und Stefan Mysliwitz von der Telekom (vorne r.) besiegelten schriftlich die Zusammenarbeit beim Breitbandausbau. Auch Tiefbauamtsleiter Pascal Hilgenberg sowie Sebastian Hasenpusch und Volker Lüders von der Telekom (v. l.) freuen sich über das Projekt
LOKALMIX

Wiehls Plan für das Netz der Zukunft

  • 0
lw; 07.06.2022, 13:31 Uhr
Wiehl – Diese Woche startet der Glasfaserausbau von rund 8.200 Anschlüssen – Auch jene Ortschaften, die davon noch nicht profitieren, hat die Verwaltung im Blick.

Von Lars Weber

 

Rund 8.200 profitierende Haushalte, mehr als 4.300 Gebäude, 97 Netzverteiler, 680 Kilometer Glasfaser, die verlegt werden, Tiefbauarbeiten auf einer Strecke von insgesamt 175 Kilometern: Die Zahlen für das Glasfaserprojekt, das die Telekom ab dieser Woche im Auftrag der GlasfaserPlus in Wiehl umsetzt, lesen sich beeindruckend. Damit wird Wiehl beim Ausbau für schnelles Internet innerhalb von nur etwa einem Jahr einen riesigen Schritt vorwärts machen (OA berichtete). Bürgermeister Ulrich Stücker und Pascal Hilgenberg, Leiter des städtischen Fachbereichs Tiefbau, sowie Stefan Mysliwitz, Regiomanager der Telekom und weitere Vertreter des Unternehmens haben die Maßnahme bei einer Pressekonferenz nochmals vorgestellt. Und die Verwaltung machte deutlich: Auch jene Orte, die nun noch nicht ans Glasfasernetz angeschlossen werden, sind nicht vergessen.

 

Damit das eigenwirtschaftliche Vorhaben der GlasfaserPlus, ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Telekom und den australischen IFM Investors, innerhalb der kurzen Zeit umgesetzt werden kann, werden insgesamt drei Fachfirmen in Wiehl mit Tiefbauarbeiten beschäftigt sein, wie Volker Lüders von der Telekom-Abteilung PTI erklärte. Los geht es diese Woche in Bielstein, eine Woche später starten die Arbeiten in Wiehl-Mitte. Im Juli beginnt der Ausbau dann Richtung Oberwiehl. Auch wenn man natürlich versuche, die Störungen so gering wie möglich zu halten: Ganz ohne Dreck und Lärm werde es nicht gehen. „Erstmal geht es darum, Meter zu machen“, sagte Hilgenberg. Die Kabel werden mindertief verlegt, sodass die Baustelle im Idealfall sehr schnell vorankommt.

 

WERBUNG

Dass es Bürgermeister Ulrich Stücker wurmt, dass Drabenderhöhe als zweitgrößter Ort nicht bei dem Ausbau berücksichtigt wurde, ist bekannt. Er warb daher bei Mysliwitz wiederholt dafür, dass der Ort im Rahmen des massiven Ausbauprogramms der GlasfaserPlus zu einem späteren Zeitpunkt berücksichtigt wird. Er bot in diesem Rahmen an, dass falls eine Finanzierungslücke bestehe, dieses Thema in die politische Abstimmung zu geben, um einen Anteil am Glasfaserausbau in Drabenderhöhe gegebenenfalls zu übernehmen. Mysliwitz versprach dies weiterzugeben, und erklärte dabei, dass es keinen klaren Grund für die Nichtberücksichtigung des Orts gebe. Vielmehr spielten eine Vielzahl an Faktoren eine Rolle bei der Auswahl der Bereiche, von der Kaufkraft über die Infrastruktur bis zu den Marktanteilen.

 

Stücker betonte die Bedeutsamkeit des schnellen Internets für die Zukunftsfähigkeit der Stadt: „Ein Glasfaseranschluss in der eigenen Wohnung oder im Haus ist genauso wichtig wie ein Anschluss an Strom, Wasser oder Gas.“ Deshalb ist das Ziel der Verwaltung, bis etwa 2030 ganz Wiehl ans schnelle Internet angeschlossen zu haben. Dort, wo es sich für die großen Unternehmen nicht rechnet, eigenwirtschaftlich tätig zu werden, soll der geförderte Ausbau helfen. So hat die Stadt beim Weiße-Flecken-Programm von Land und Bund einen Antrag laufen für alle Schulstandorte und die unterversorgten Ortschaften, in denen es momentan höchstens 30 Mbit pro Sekunde gibt. Zum Vergleich: Mit Glasfaser erreichen Nutzen Geschwindigkeiten von einem Gigabit pro Sekunde.

 

Hier wird jetzt ausgebaut

 

Neben dem Wiehler Hauptort ist der Glasfaserausbau in folgenden Bereichen vorgesehen: Bielstein, Kehlinghausen, Mühlen, Linden, Hengstenberg, Neuklef, Morkepütz, Mühlhausen, Wülfringhausen, Altklef, Bruch, Dahl, Drosselhardt, Oberwiehl, Büttinghausen und Angfurten.

 

Für den Antrag habe die Verwaltung ihre Hausaufgaben gemacht und es liege ein zuschlagfähiges Angebot vor, so Hilgenberg. „Wir warten jetzt auf eine positive Rückmeldung von Bund und Land, die den Ausbau mit 50 beziehungsweise 40 Prozent fördern.“ Anschließend könne der Auftrag an das Unternehmen erteilt werden. Nach einem Planungsjahr könnte der Bau dann starten. Im Weiße-Flecken-Programm sind die Ortschaften Alperbrück - Mühlhausen, Alpe - Neuenhaus, Koppelweide, Alpermühle, Faulmert, Gassenhagen – Hau und Großfischbach-Süd vertreten.

 

Neben den Ortschaften, die in diesem Förderprogramm und dem eigenwirtschaftlichen Ausbau der GlasfaserPlus berücksichtigt werden, erstellt ein Fachbüro für die Stadt für alle Ortschaften, die mit weniger als 1.000 Mbit pro Sekunde surfen, eine Generalausbauplanung. Sie ist die Basis für die Teilnahme an weiteren Förderprojekten. Zusätzlich muss laut Hilgenberg nach der Fertigstellung der Generalausbauplanung noch eine Markterkundung durchgeführt werden. Dabei teilen die Telekommunikationsunternehmen mit, ob sie in den nächsten Jahren eigenwirtschaftlich tätig werden wollen. Sind alle Vorgaben erfüllt, könne die Stadt den nächsten Förderantrag – vermutlich für das Schwarze-Flecken-Programm - stellen.

 

Weitere Informationen zum Projekt der GlasfaserPlus gibt es hier. Regiomanager Stefan Mysliwitz steht auch per E-Mail bei Fragen zur Verfügung. Er kündigte zudem noch eine Bürgerveranstaltung oder gegebenenfalls eine Anlaufmöglichkeit für Bürger an, wo sie sich direkt informieren können.

 

Informationen für Kunden anderer Anbieter

 

Die Telekom hat bereits damit angefangen, ihre Kunden zu informieren und ihnen anzubieten, einen Anschluss während der Ausbauphase kostenfrei ins Haus zu legen, wenn der Kunde einen Glasfasertarif bucht. Außerhalb der Bauphase koste dies momentan 800 Euro. Die GlasfaserPlus vermietet das enstehende Netz aber anbieteroffen. Das heißt, auch Kunden anderer Telekommunikationsunternehmen können diese Option nutzen. Dafür sollten sich Interessierte mit ihrem Anbieter in Verbindung setzen. Dieser müsse anschließend Kontakt zur GlasfaserPlus aufnehmen, um die Details zu klären.

KOMMENTARE

0 von 800 Zeichen
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.
Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
WERBUNG