LOKALMIX
Weitere Kitzretter gesucht
Gummersbach - Claudia Schroeder rettet mit Freunden junge Rehe vor dem Tod und sucht weitere Helfer - Es gibt Überlegungen zur Gründung eines Vereins.
Von Leif Schmittgen
Claudia Schroeder engagiert sich mit Nachbarn und Bekannten in der Kitzrettung. Vor fünf Jahren hatte sie ein befreundeter Jäger um Unterstützung gebeten, Wiesen vor dem Mähen durch Landwirte im Gummersbacher Stadtgebiet abzusuchen. Ziel ist es, junge Rehe, die noch keinen Fluchtinstinkt besitzen (OA berichtete), vor dem Tod zu retten. Normalerweise übernehmen die Jagdpächter nach Meldung der Landwirte (siehe Infokasten) die Suche. Neben Schroeder hilft seither die „Gassirunde“ - das sind befreundete Hundebesitzer - sowie der eigene Nachwuchs bei der Kitzrettung.
Das kostet viel Zeit: „Teilweise sind die Flächen sehr groß und wir sind mit wenigen Menschen viele Stunden unterwegs“, berichtet Schroeder. Einige Helfer sind berufstätig, der morgendliche Einsatz aller rund 20 Mitglieder ist deswegen nicht immer möglich. Die ein- bis zweimal wöchentlich stattfindende Suche nimmt bis zu drei Stunden in Anspruch. Außerdem habe man mitunter ein schlechtes Gewissen, da man mit wenigen Unterstützern die Felder nur großräumig ablaufe und dabei etwas übersehen könnte.
Deswegen werden dringend weitere Frewillige gesucht, die sich regelmäßig an den Aktionen beteiligen möchten. „Es gibt erste Überlegungen, einen Verein zu gründen“, so die Initiatorin. Dann könnte man möglicherweise auch auf Fördermittel für eine Drohne zurückgreifen, mit der man die Flächen von oben absuchen kann und so die Chancen, ein Kitz zu finden, deutlich erhöht werden.
Wer sich an der ehrenamtlichen Kitzsuche beteiligen möchte, kann sich per Mail unter kitzrettunggummersbach@gmail.com melden und wird in die entsprechende Whatsapp-Gruppe aufgenommen, wo es weitere Informationen gibt.
Der Landwirt ist verantwortlich
Landwirte sind vor dem Mähen einer Fläche verpflichtet, das Vorhaben anzumelden. Sollte es zu einem Unfall oder gar Tötung eines Wildtieres kommen, ist der Maschinenführer dafür verantwortlich. Der Jäger besitzt die Hegepflicht, muss aber vorab über die Arbeiten unterrichtet werden. Dazu gibt es bereits verschiedene Gerichtsurteile. Wie Claudia Schroeder berichtet, mähen Landwirte vorab die Ränder eines Feldes (Foto). Dadurch soll verhindert werden, dass Ricken ihren Nachwuchs im vermeintlich sicheren Gras ablegen.
Weitere Informationen gibt es hier.
KOMMENTARE
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Hallo, die Kitzrettung wird doch bereits über den NABU in Zusammenarbeit mit dem Hegering organisiert. Macht hier ein Zusammenarbeit nicht SInn? AUch um Verfügbare Ressourcen (Helfer, Drohnen etc) besser zu koordinieren?
Jasmin , 29.06.2021, 14:37 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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