LOKALMIX

Wegen Falschparkern: Neue Partnerschaft soll mehr Ordnung bringen

lw; 11.08.2020, 15:05 Uhr
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Fotos: Michael Kleinjung (1 & 3), Feuerwehr Gummersbach (2).
LOKALMIX

Wegen Falschparkern: Neue Partnerschaft soll mehr Ordnung bringen

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lw; 11.08.2020, 15:05 Uhr
Gummersbach – Schwierigkeiten bei Feuerwehreinsatz an Aggertalsperre – Tausende Badegäste, Hunderte Knöllchen - Stadt und Kreis reagieren (AKTUALISIERT).

+++Aktualisierung Dienstag, 11. August+++

 

Eine neue Ordnungspartnerschaft soll bald dafür sorgen, dass sich die Besucher der Aggertalsperre an die Regeln halten. Das ist ein Ergebnis aus dem gestrigen Gespräch zwischen Landrat Jochen Hagt und Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein. Demnach sollen das Ordnungsamt der Stadt gemeinsam mit Mitarbeitern des Kreises, des Aggerverbands und der Polizei zusammenarbeiten und so die personellen Ressourcen für das Gebiet drastisch erhöht und gebündelt werden. Die Stadt Gummersbach solle nicht mehr auf sich allein gestellt sein, heißt es seitens der Verwaltung. 

 

Die Ordnungspartnerschaft soll zeitnah auch formal beschlossen werden. Bereits jetzt würden kurzfristige Maßnahmen diskutiert, so könnten einige Parkplätze von Personal überwacht und frühzeitig geschlossen werden, wenn die Kapazitäten erreicht seien.

 

Darüber hinaus habe Landrat Jochen Hagt zugesagt, sich bei der OVAG für das Thema Shuttle-Bus stark zu machen. Im Gespräch seien momentan die Abfahrtsorte Bergneustadt, Derschlag und Gummersbacher Innenstadt.

 

+++Bericht von Montag, 10. August+++

 

Von Lars Weber

 

Ein Mann ist am Freitagnachmittag an der Aggertalsperre das steile Ufer hinuntergestürzt und hat sich dabei einen Knochenbruch und Prellungen zugezogen. Der Rettungseinsatz, zu dem zur Unterstützung auch die Feuerwehr gerufen wurde, verlief aber alles andere als optimal. „Die Rettungszufahrt war von Autos zugeparkt“, erzählt der Gummersbacher Feuerwehrchef Detlef Hayer auf Nachfrage. Zwar riefen Mitarbeiter des Ordnungsamts umgehend den Abschleppdienst, die Einsatzkräfte hätten trotzdem mit schwerem Material 400 Meter zu Fuß zum Unfallort gehen müssen.

 

Letztlich wurde der Patient nach einer Erstversorgung durch den Notarzt über das Rettungsboot der Einheit Lantemicke zum bereitstehenden Rettungswagen auf Bergneustädter Seite transportiert. „Wir hatten Glück, dass der Einsatz trotz der Behinderung so funktioniert hat“, sagt Hayer weiter. Trotzdem: Die Rettungszufahrten müssen freigehalten werden, sagt Hayer noch einmal mit Nachdruck. Die meisten Gäste verhielten sich einsichtig und vernünftig. Doch gerade beim Falschparken gelte: „Fängt einer an, kommen schnell die nächsten hinzu.“ Und das trotz des Ordnungsamts, das erneut alle Hände voll zu tun hatte.

 

 

[Autofahrer ließen nicht genügend Platz für das Fahrzeug der Feuerwehr.]

 

Laut Siegfried Frank, Sprecher der Stadt Gummersbach, kamen allein am Samstag schätzungsweise 5.000 Menschen an die Aggertalsperre. Von Freitag bis Sonntag seien rund 500 Knöllchen verteilt worden. „Wir merken, dass aufgrund von Corona mehr Menschen die Talsperre als Naherholungsgebiet nutzen“, sagt Frank. Das Parkproblem ist freilich trotzdem nicht neu. “Das gibt es seit Jahren.“ Neue Parkflächen zu erschließen sei bei der Topografie vor Ort aber schwierig. Und wo es möglich sei, ist die Stadt nicht Eigentümerin der Grundstücke.

 

Eine leichte Entschärfung der Situation könnte ein Shuttlebus vielleicht im kommenden Jahr bringen, der zum Beispiel von Derschlag aus die Talsperre anfährt. „Allerdings haben viele Menschen den ganzen Kofferraum vollgepackt, für diese wäre der Bus wohl keine Option.“ Um Lösungen ging es heute bei einer Telefonkonferenz der Bürgermeister mit Landrat Jochen Hagt. Frank Helmenstein hatte das Thema nach dem chaotischen Wochenende auf die Tagesordnung gepackt, schließlich sieht es auch an Brucher, Lingese oder Bever nicht viel besser aus. Ergebnisse der Diskussion sind aber noch keine bekannt.

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KOMMENTARE

1

Da müssen Verantwortliche von Aggerverband und der Stadt nun schnellstmöglich tätig werden, um diesem u.U. lebensgefährlichen Chaos ein Ende zu bereiten! Bei sowas hört der Spaß auf, alles ohne Rücksicht auf Andere und Verluste einfach wahllos zuzuparken und zuzustellen!

Carina Dahlmann, 10.08.2020, 18:03 Uhr
2

warum dann nicht auf privaten gelände parkplätze errichten mit einem kleinen parkgebühr beitrag von 2-3 euro am tag? (am besten natürlich videoüberwacht gegen langfinger). für diese sicherheit würde ich zahlen.

Henrik M., 10.08.2020, 18:32 Uhr
3

Protokolle allein sind nicht die Lösung, die werden mittlerweile einkalkuliert. Nur konsequentes Abschleppen wird abschreckend wirken. Dafür muss wahrscheinlich erst Schlimmeres geschehen. Die Shuttlebusse sind mit Sicherheit für eine Vielzahl der Besucher eine Alternative, denn nicht alle reisen mit "großem Gepäck" an. Vielen Dank an die Feuerwehr und Rettungskräfte und gute Besserung dem Verletzten.

JG, 11.08.2020, 08:00 Uhr
4

Es ist schon verwirrend, dass man überlegt Shuttlebusse einzusetzen, um Badegaäste an einen Stausee zu bringen, an dem das betreten der Uferstreifen untersagt ist. ....
Ich hoffe, dass dann auch für die Entsorgung des Mülls gesorgt wird, der in mittlerweile sehr grossen Mengen liegenbleibt und in den meisten Fällen im Wasser landet.
Menschenansammlungen sollen vermieden werden, aber die Menschen in Schuttlebussen an die Talsperre bringen....solche Ideen gibt es nur in GM.
Von der Lärmbelästigung und den wirklich gefährlichen Situationen, die sich zur Zeit täglich auf dem komplett zugeparkten Fahrradweg abspielen möchte ich jetzt gar nicht
reden.
Doch, wir Anwohner freuen uns, wenn die Badegäste in ihrem Verhalten bestärkt und demnächst noch zahlreicher herangefahren werden.

Ulrike Ermisch, 11.08.2020, 10:01 Uhr
5

Fast noch schlimmer fand ich den Pulk von Gaffern, die teilweise vom anderen Ufer heran gepaddelt kamen, um zu glotzen..... ekelhaft!
Die Parkplatz-Situation ist ja nichts Neues mehr....tritt nun durch die Corona-Geschichte halt jetzt deutlicher zu Tage. Hab mein Auto auch oben am Hackenberg geparkt, da ich zu uncool war, da unten einfach im Halteverbot zu stehen (Ironie aus!)

Gute Besserung an den armen Unglückraben!!

A. Fischer, 11.08.2020, 13:08 Uhr
6

Selbst der Hackenberg war am Samstag zugeparkt. Bushaltestellen waren als Parkplätze missbraucht. Mit dem bus kam man kaum noch durch. Ich bin der Meinung, da hilft nur höheres Bußgeld und schnelles abschleppen. Denn ist ist tatsächlich eine Unsitte geworden mit dem falsch parken, zuparken von Bushaltestellen usw.. Verbotsschilder interessieren die meisten nicht mehr. Ich finde das Verhalten einfach nur erschreckend.

Rainer Zwilling, 11.08.2020, 16:51 Uhr
7

Bei 500 Verwarnungen an einem WE solte sich die Stadt GM mal die Frage stellen, wie anstelle weiterer Restriktionen/Ordnungspartnerschaften mehr Parkflächen rund um die Aggertalsperre geschaffen werden könnten. Dazu bieten sich Einbahnregelungen auf der L 337 mit nur Anfahrt/Abfahrt von Lantenbach/Dümmlinghausen an. Die K 23 von Hackenberg-Sperrmauer, für die es vom SVA des OBK eine entsprechende Anordnung zur Einbahnregelung gibt, muss da mit einbezogen werden. Ein Blick über die Gummersbach Stadtgrenzen könnte hilfreich sein. Es ist ja genügend Zeit für eine sinnvolle Planung für 2021

H.G. Jung, 11.08.2020, 17:09 Uhr
8

Ich frage mich wo an der Agger von einem Fahrradweg reden kann der dann noch mit Flatterband abgesperrt ist.Der Fußweg könnte auch breiter sein ich denke an Kinderwagen rollatoren.Warum macht man ab der Staumauer keine Einbahnstraße? Und Tempo 30.Vielleicht sollte man Mal zur
Bigge schauen.

Uwe Hering, 11.08.2020, 18:04 Uhr
9

BITTE kontrollieren Sie auch mal an der BRUCHER TALSPERRE!!!
Nicht nur die Agger hat das Problem, auch an der Brucher wird geparkt, dass kein Durchkommen mehr möglich ist. Im Notfall stehen auch dort die Rettungskräfte und können zu Fuß zum Einsatz.
Und das nur weil die meisten zu bequem sind ein paar hundert Meter von einem dafür vorgesehenen Parkplatz zum Wasser zu laufen...

Dieter, 12.08.2020, 08:01 Uhr
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