LOKALMIX

Warnstreiks am Donnerstag erst der Anfang

lw; 06.10.2020, 11:52 Uhr
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Warnstreiks am Donnerstag erst der Anfang

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lw; 06.10.2020, 11:52 Uhr
Oberberg – Mitarbeiter von Klinikum Oberberg sowie von Gummersbacher Stadt- und Kreisverwaltung sind aufgerufen – Kundgebung vor Krankenhaus – Einschränkungen im Betrieb.

Von Lars Weber

 

Nach zwei Verhandlungen ohne ein Angebot der Arbeitgeber setzt ver.di die Streiks im öffentlichen Dienst fort. Nachdem es in der Kreisstadt in der vergangenen Woche noch keine Warnstreiks gegeben hatte, werden sich nun auch in Gummersbach Mitarbeiter versammeln. Aufgerufen dazu sind am Donnerstag, 8. Oktober, die Beschäftigten der Stadt- und Kreisverwaltung sowie des Klinikums Oberberg. Ausdrücklich ausgenommen sind bei der Aktion die städtischen Kitas in Gummersbach. Sie werden nicht vom Streik betroffen sein.

 

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Die Streikenden wollen sich gegen 8 Uhr vor dem Gummersbacher Krankenhaus zu einer Kundgebung versammeln. Ver.di-Sekretär Volker Wenner rechnet er bei dieser Aktion mit etwa 70 Teilnehmern von Klinikum, Stadt- und Kreisverwaltung. Während es sowohl vonseiten des Kreises als auch von der Stadtverwaltung heißt, dass aufgrund des Warnstreiks mit keinen Einschränkungen zu rechnen ist, sieht dies im Krankenhaus anders aus.

 

Eine Notdienstvereinbarung zwischen ver.di und der Geschäftsführung für Gummersbach und Waldbröl sei nicht zustande gekommen, teilen sowohl Klinikum als auch ver.di mit. Laut der Gewerkschaft sei eine Besetzung eingefordert worden, die in weiten Teilen einen Regelbetrieb möglich gemacht hätte. „Damit wird das Grundrecht auf Streikteilnahme den Beschäftigten verwehrt“, heißt es in einer Mitteilung. Vom Klinikum Oberberg heißt es wiederum, dass die Vorstellungen für eine Besetzung seitens der Gewerkschaft nicht ausgereicht und die Patientensicherheit nicht gewährleistet hätten. 

 

Nun heißt es von beiden Seiten, dass es am Donnerstag eine Mindestbesetzung des pflegerischen Personals geben werde, sodass die Patientenversorgung grundsätzlich gesichert bleibe. "Wir weisen jedoch
darauf hin, dass es an diesem Tage zu Einschränkungen im Klinikablauf und zu Wartezeiten kommen wird", so das Klinikum Oberberg. Die chirurgische und internistische Notaufnahme in den Akutkrankenhäusern Gummersbach und Waldbröl bleibe während des Streiks geöffnet, damit Notfälle wie gewohnt an beiden Standorten behandelt werden können. "Erforderliche Operationen sowie alle medizinisch unaufschiebbaren Behandlungen werden auch weiterhin zuverlässig durchgeführt."  

 

Ver.di fordert für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen unter anderem eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent beziehungsweise einen Mindestbetrag von 150 € monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 100 € monatlich angehoben werden. Außerdem erwartet die Gewerkschaft Verbesserungen bei der Pflegezulage. „Die Kliniken müssen im Kampf um die Fachkräfte attraktiv bleiben“, sagt Wenner.

 

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 22. und 23. Oktober in Potsdam statt. Laut Wenner wird der Warnstreik am Donnerstag nicht die letzte Aktion im Oberbergischen davor sein. „Wir werden uns noch steigern.“

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