LOKALMIX

Vorhang auf und Bühne frei!

lw; 10.05.2024, 13:55 Uhr
Fotos: Lars Weber --- Bürgermeister Ulrich Stücker am Rednerpult: Dort wird er auch morgen, Samstag, stehen, wenn das Stadtteilhaus mit einem Festakt wiedereröffnet wird.
LOKALMIX

Vorhang auf und Bühne frei!

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lw; 10.05.2024, 13:55 Uhr
Wiehl – Morgen eröffnet das Stadtteilhaus in Drabenderhöhe nach zweieinhalb Jahren Bauzeit im Beisein von NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach – OA schaute nach, ob alles bereit ist.

Von Lars Weber

 

Das Foyer des Stadtteilhauses steht am heutigen Freitagmorgen noch voller Putzaccessoires, mit denen der letzte Baustellenstaub vertrieben werden soll. Der Aufzug im neuen Eingangsteil des Gebäudes steht kurz vor der Inbetriebnahme. Draußen wird noch Hand angelegt an das neue Geländer, dass den nun barrierefreien Gehweg entlangführt, der sich vom verbreiterten Bürgersteig hochschlängelt zum Haupteingang im neuen Anbau. Sonst ist alles fertig, wie die versammelte Stadtspitze um Bürgermeister Ulrich Stücker heute feststellt. Und die Freude ist groß, dass man den Drabenderhöhern morgen nach zweieinhalb Jahren Bauzeit ihr Stadtteilhaus, ihr Wohnzimmer, wieder übergeben kann. Am Tag der Städtebauförderung hat sich dafür extra NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach angekündigt (siehe Kasten Das Programm). Noch ohne den zu erwartenden großen Trubel ist OA heute durch das Gebäude geführt worden.

 

 

Das Foyer

 

Dieses ist erst durch den Anbau entstanden und wird mit seinem Empfangscharakter auf zwei Ebenen gemeinsam mit der neuen Barrierefreiheit und moderner Technik dafür sorgen, dass das Gebäude, das schon vor dem Umbau sehr gut ausgelastet war, noch einmal eine Steigerung bei den Vermietungen erfahren wird, ist Alexandra Noss, stellvertretende Baudezernatsleiterin, überzeugt.

 

[Arbeit und Vergnügen, nur wenige Meter auseinander.]

 

Eine weitere Ergänzung zu den anderen Sälen und Veranstaltungsräumen stellt das völlig überarbeitete Außenareal dar. Von Taufen über Hochzeiten bis zu Ratssitzungen, Konzerten und Bällen – alles ist im Stadtteilhaus möglich, und hier im Foyer beginnt es. Bis morgen noch aufgestellt wird der alte Wetterhahn, der sonst in der Heimatstube zu finden war. Die Geschichte des Ortes soll sich durch das ganze Haus ziehen.

 

Das Programm

 

Los geht’s um 15 Uhr, zunächst nur für rund 150 geladene Gäste.  Das Jugend-Blasorchester wird Ministerin Ina Scharrenbach angemessen begrüßen, Chöre umrahmen die Redebeiträge musikalisch. Dabei darf sich die Ministerin auch ins Goldene Buch der Stadt eintragen. Ab 16:30 Uhr kann die Feier dann so richtig Fahrt aufnehmen, wenn das Haus für alle Interessierten geöffnet wird. Natürlich werden die Vereine aus Drabenderhöhe – von der Volkstanztruppe bis zum Akkordeonorchester - nicht fehlen und das Gebäude auf Herz und Nieren testen. Für die Verpflegung ist gesorgt, auch typische Gerichte wie Baumstriezel werden angeboten.

 

Die Gruppenräume

 

Direkt ums Eck des Foyers befindet sich der zweitgrößte Raum im Stadtteilhaus, der Gruppenraum „Brächen“. Den Räumen wurden im Rahmen der Sanierung die Namen der Drabenderhöher Ortsteile gegeben. Der große Saal heißt passenderweise „Drabenderhöhe“, es gibt aber auch unter anderem Dahl oder Niederhof. Diese Gruppenräume sind vor allem den Vereinen vorbehalten, die sich schon vor den Bauarbeiten dort eingefunden hatten. Allerdings wurden sie bewusst auch variabel gestaltet, um multiple Nutzungen zu ermöglichen. Wiederkommen wird auch die Bücherei ins Stadtteilhaus.

 

 

Neu geschaffen wurde kein Raum, dafür wurden alle generalüberholt. Andreas Zurek, Leiter des Fachbereichs Hochbau, betont, dass so viel Substanz erhalten wurde wie möglich, was gerade an den Fußböden gut sichtbar ist, die auf die verschiedenen Bauphasen in der gut 70-jährigen Geschichte des Hauses verweisen. „Angefasst“ wurden aber alle Räume, schon alleine um zu streichen, die Technik zu aktualisieren oder die Heizkörper zu tauschen. „Die Mischung aus alt und neu macht den Reiz aus.“

 

Das Jugendzentrum

 

[Die Sozialarbeiter Laura Lindau und Philipp Bögner räumen schon die Schränke ein. Sie freuen sich auf die Jugendlichen.]

 

Die vielleicht größten Veränderungen im Bestand gab es beim Jugendzentrum, wo aus mehreren Räumen ein großer 150 Quadratmeter-Bereich geschaffen wurde, inklusive Kicker, Billard und ganz neuer Küche. Die Sozialarbeiter Laura Lindau und Philipp Bögner von der Offenen Jugendarbeit Wiehls freuen sich schon, die Jugendlichen willkommen zu heißen und sortieren momentan die Materialien für Bastel- und Spielangebote ein. In den vergangenen Jahren der Bauzeit gab es Platz dafür in der Grundschule, so der Beigeordnete Peter Madel.

 

[Der Kicker macht in jedem Alter Laune (v.li.): Andreas Zurek, Tim Vogel, Bürgermeister Ulrich Stücker und Peter Madel.]

 

Jetzt können die Jugendlichen endlich wieder an die alte, neue Wirkungsstätte zurück – und es spricht viel dafür, dass sie es mindestens so gemütlich finden sollten wie vorher.

 

Die Heimatstube

 

 

Im Obergeschoss wurde die Heimatstube im Raum „Siebenbürgen“ etwas aufgeräumt. Die Ausstellung dort ist momentan aber noch provisorischer Natur, wie Tim Vogel, Leiter des Fachbereichs Schule, Kultur, Tourismus und Sport. Eine Glaswand fehle noch, hinter der einige Exponate präsentiert werden sollen. Denn anders als zuvor soll die Stube auch offen sein, wenn der Heimatverein nicht vor Ort ist. Neu eingebaut wurde ein Zuluftgerät, das für einen angemessenen Luftaustausch sorgen soll, was den Exponaten natürlich zugutekommen wird.

 

Zahlen und Fakten

 

 

6,24 Millionen Euro hat das Projekt insgesamt gekostet. Die förderungsfähigen Ausgaben wurden zu 100 Prozent vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen übernommen, immerhin 3,83 Millionen Euro. Durch den Neubau sind 1.754 Quadratmeter hinzugekommen, 250 Kubikmeter Boden wurden dafür bewegt. 410 Meter neue Entwässerungsleitungen wurden verlegt, 61 neue Heizkörper und rund ein Kilometer Heinzungsrohre (inklusive Dämmung) installiert. Hinzu kommen 42 neue Sanitäreinrichtungen wie WCs oder Waschbecken, es gibt nun insgesamt drei barrierefreie WCs. Insgesamt fast zehn Kilometer neue Leitungen wurden im Elektrobereich gezogen, 270 neue Steckdosen und 240 neue Lampen kommen dazu.

 

Die großen Säle

 

„Das Herzstück“ des Stadtteilhauses, wenn es nach Bürgermeister Stücker geht. Der große Saal fasst bestuhlt 600 Personen und ist wie zuvor auch per Vorhang abtrennbar. Es gibt eine neue Theke, eine neue Durchreiche zur Küche und neue Stühle. Die Vertäfelung ist weg, wodurch der Saal sehr viel heller geworden ist.

 

 

Neu sind hier vor allem die inneren Werte, sprich: die Technik. Diese soll zum einen nun endlich für eine angemessene Akustik sorgen. Zum anderen steht ein neues Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung auf dem Dach. Durch die integrierte Kältemaschine kann die Luft im Sommer gekühlt werden und die Säle angenehm temperieren. 15 Zuluft-Auslässe wurden zudem eingebaut, um für eine zugfreie Einbringung von Frischluft zu sorgen. Die Bühne wurde etwas aufgehübscht und durch den Anbau ist nun ein Backstageraum inklusive eigener Toilette entstanden. Damit stehen gelungenen Auftritten nichts mehr im Wege.

 

[Der neue Backstage-Bereich.]

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KOMMENTARE

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Und was ist mit der Bücherei, die dort vorher auch untergebracht war? Wo wird die zukünftig zu finden sein? (Anm.d.Red.: Auch die Bücherei findet wieder ihren Platz dort. Ist im Text jetzt nochmal ergänzt.)

Anwohnerin, 10.05.2024, 14:37 Uhr
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