LOKALMIX

Vom Nichtschwimmer zum "Seepferdchen"

us; 08.08.2021, 12:00 Uhr
Foto: Ute Sommer --- Die Begeisterung der Kinder über das Schwimmprojekt von Regina Hagemeyer (li.) und Monika Henkel war so groß, dass selbst die Eltern der Geflüchteten Interesse an einem Schwimmkurs für Erwachsene bekundeten.
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Vom Nichtschwimmer zum "Seepferdchen"

us; 08.08.2021, 12:00 Uhr
Wiehl - Den ersten Schwimmkurs für Kinder mit Fluchterfahrung schlossen gestern vier kleine Teilnehmer erfolgreich mit dem Seepferdchen, der ersten Grundlagen-Qualifikation, ab.

Von Ute Sommer

 

In Kooperation mit dem Förderverein Freibad Bielstein und der Flüchtlingshilfe Wiehl startete Ende Juli der erste Schwimmkurs für Kinder mit Fluchterfahrung. Mit dabei sieben Teilnehmer aus dem Kosovo, Syrien, Russland, Guinea und Georgien, die zusammen mit ihren Eltern eine neue Heimat im Wiehler Stadtgebiet gefunden haben. In den Sommerferien holte Ideengeberin Monika Henkel, Mitglied im Förderverein, innerhalb weniger Tage die Flüchtlingshilfe Wiehl und Schwimmlehrerin Regina Hagemeyer ins Boot, sodass die Kinder zwischen fünf und acht Jahren am 24. Juli erstmals "die Welle" machen konnten.

 

Für die Kosten des Kurses in Höhe von rund 640 Euro kam die Flüchtlingshilfe auf. Den Unterricht erteilte die Fachkraft für Bäderbetriebe, Regina Hagemeyer: „Keines der Kinder hatte je ein Schwimmbad von innen gesehen“, erläuterte sie, sodass zu Beginn des zweiwöchigen Lehrgangs eine allmähliche Wassergewöhnung mit Bewegungsspielen und Schwimmhilfen stand. Während der täglich einstündigen Unterrichtseinheit bei wahrlich nicht sommerlichem Wetter, aber einer Wassertemperatur von 27 Grad genossen die Kleinen zunehmend den Aufenthalt im flüssigen Element.

 

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"Sie wurden von Stunde zu Stunde sicherer", bilanzierte die Schwimmlehrerin, sodass einige schon nach kurzer Zeit eine zehn Meter Schwimmstrecke absolvieren konnten und damit das "Froschabzeichen" erwarben. Gestern nach Abschluss des 14-tägigen Lehrgangs meisterten vier Kinder die Seepferdchen-Prüfung, sprangen vom Beckenrand und schwammen eine 25 Meter Bahn, bargen mit den Händen einen Reifen aus schulterhohem Wasser und stellten ihre Kenntnisse der Baderegeln unter Beweis.

 

"Über Nationalitätsgrenzen hinweg hatten alle jede Menge Spaß", freute sich Regina Hagemeyer, einzig bei Pünktlichkeit und regelmäßiger Teilnahme sei noch Luft nach oben. Im Namen der Flüchtlingshilfe warb die Asylbetreuerin der Stadt Wiehl, Monika Haas, um weitere Ehrenamtler zur Begleitung von Flüchtlingsfamilien. Kontakt und Informationen unter M.Hunin@wiehl.de oder Tel.: 0 22 62/99 28 8.

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