Marienheide – Am Sonntag hat zum fünften Mal das Integrationsfest der AWO stattgefunden.

Mit einer Spritztüte, Mehl, Sauerrahm und Lebensmittelfarbe hatte Oksana Tuka filigrane und leuchtend bunte Blüten in ihre Torten gezaubert. Die kunstvollen Backwerke der Ukrainerin waren beim Integrationsfest in Marienheide ebenso gefragt wie türkisches Kisir mit Bulgur und Gurke, einem Salat mit würziger Vinaigrette nach einem Rezept aus Kasachstan oder mit Puderzucker bestäubte moldawische Copilasi-Teigröllchen.

[Die Ukrainerin Oksana Tuka lebt seit eineinhalb Jahren in Marienheide. Beim Fest gab es ihre mit kunstvollen Blüten verzierten Torten.]

Eine Vielfalt, die am vergangenen Sonntag auf dem Marienheider Marktplatz nicht nur beim reichhaltigen Büfett zu erleben war: Bei dem vom Ortsverein Marienheide der Arbeiterwohlfahrt (AWO) organisierten Fest erklang Musik aus vielen Kulturen, örtliche Vereine und Initiativen stellten ihre interkulturelle Arbeit vor. „Feiern schweißt zusammen, und es wird sichtbar, dass wir in der Gemeinde eine vielfältige Gemeinschaft sind“, sagt Werner Rosenthal, Vorsitzender des AWO-Ortsvereins.

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Mit seinem ehrenamtlichen Team stellte Rosenthal das Integrationsfest vor sieben Jahren das erste Mal auf die Beine – unterbrochen von der Pandemie wurde es jetzt zum fünften Mal gefeiert. „Wenn die Menschen beim Integrationsfest zusammenkommen, ist das immer eine Gelegenheit, sich wiederzusehen und auszutauschen“, berichtet Werner Rosenthal.

[Oliver Busch vom Sozialamt der Gemeinde Marienheide im Gespräch mit Feroz Nasser, der vor acht Jahren aus Afghanistan flüchtete.]

Wiedergetroffen haben sich beim Fest auch Besucher Feroz Nasser und Oliver Busch vom Sozialamt der Gemeinde Marienheide. Er habe mittlerweile eine Wohnung in Gummersbach gefunden und arbeite als Drucker in einem örtlichen Unternehmen, erzählte der vor acht Jahren aus Afghanistan geflohene junge Mann seinem ehemals zuständigen Sachbearbeiter.

Bei dem vielfältigen Programm auf dem Marktplatz waren unter anderem auch die DRK-Kita „Heier Strolche“, die Tanz- und Zirkusgruppe der Gesamtschule, der Ökumenische Hospizdienst Marienheide und die Initiative „Oberberg ist bunt“ aktiv dabei. Über die Sprach- und Integrationskurse in Kooperation mit der AWO informierte Koordinatorin Maren Berges von der Erwachsenenbildung des Evangelischen Kirchenkreises An der Agger.

[Das Integrationsfest lockte zahlreiche Besucher an.]

„Unsere mit öffentlichen Mitteln geförderten Angebote richten sich vor allem an Frauen und Kinder mit Migrationshintergrund“, erklärt Berges. Auf diesem Weg seien bereits viele Menschen in Ausbildungen oder Arbeitsstellen vermittelt worden. Die Koordinatorin wünscht sich dabei den verstärkten Abbau bürokratischer Hürden – unter anderem bei der Eingliederung pädagogischer Fachkräfte aus der Ukraine in den deutschen Arbeitsmarkt.