LOKALMIX

Viele Eindrücke in Israel gesammelt

Red; 22.04.2020, 16:45 Uhr
Fotos: Michael und Monika Höhn.
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Viele Eindrücke in Israel gesammelt

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Red; 22.04.2020, 16:45 Uhr
Oberberg - Kurz vor Ausbruch der Pandemie besuchte das Ehepaar Michael und Monika Höhn das Heilige Land und kam nur über Umwege zurück.

Kurz vor Ausbruch der Coronapandemie starteten Monika und Michael Höhn gemeinsam mit Marion Reinecke, Vorsitzende der Städtepartnerschaft Nümbrecht Mateh-Yehuda, zu einer Reise nach Israel. Damit ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. „Trotz vieler Kontakte zu jüdischen Freunden war es uns zeitlich bisher nicht möglich, Israel zu besuchen. Das hat auch mit der langjährigen Projektarbeit in Ometepe/Nicaragua zu tun," sagt Michael Höhn.

 

„Wir wollten vor allem Menschen kennenlernen," sagt Monika Höhn zum Reisegrund. Marion Reinecke begleitete die beiden durch eine Stadt, in deren Gassen das Nebeneinander der verschiedenen Religionen und Kulturen zum Alltag gehört: Juden, Christen und Muslime teilten sich diesen Ort. Ihnen fielen vor allem die unterschiedlichen Frauen im dortigen Straßenbild auf: Zahlreiche bewaffnete, junge israelische Frauen in Uniformen, neben streng religiösen jüdischen Müttern mit vielen Kindern, dazu unterschiedlich verschleierte, muslimische Frauen.

 

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„Wir wollten aber auch die andere Seite dieses Landes kennenlernen," meint Monika Höhn. Sie hatte im November 2013 Faten Mukarker, eine palästinensische Autorin, bei einer Lesung, kennengelernt. Faten Mukarker, 1956 in Bethlehem geboren, aufgewachsen in Köln und in Beit Jala und der arabischen Kultur durch die Heirat mit ihrem Mann verpflichtet, hatte mit ihrer Familie die Schrecken der Intifada und des Golfkriegs erlebt. „Mit dem Bus fuhren wir ins benachbarte Westjordanland, wohnten im Haus von Faten, fuhren durch die judäische Wüste und besuchten Jericho, die tiefst gelegene Stadt der Welt", berichtet Monika Höhn. Außerdem besuchte das Ehepaar Hebron, eine Stadt, in der Palästinenser und israelische Siedler unmittelbar aufeinander treffen, die heiligste und am meisten umkämpfte Stätte von Juden und Muslimen.

 

Unvergessliche Begegnungen hatte man mit palästinensischen Bauern, mit israelischen Soldaten und orthodoxen Juden und besuchte Bethlehem.

Dort kam die schockierende Nachricht, die „Beit Jala“ schnellstens zu verlassen. Die Geburtskirche Bethlehems wurde in der Nacht gesperrt und desinfiziert von Sprühwagen. „Wir bemühten uns, die Stadt umgehend zu verlassen, bevor wir den Checkpoint nicht mehr überqueren könnten“, so Michael Höhn. Unter einigen Schwierigkeiten gelang schließlich die Ausreise. Das Coronavirus hatte nun auch Israel erreicht. Die ursprünglichen Rückflüge wurden gecancelt. Mit einer Umleitung über Istanbul schafften es die Höhns schließlich nach Köln zurück zu fliegen.

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