LOKALMIX

Urbanes Kranhaus für Gummersbach

ks; 17.09.2022, 14:55 Uhr
Fotos: Katharina Schmitz --- (v.l.) Bauherr Michael Korthaus, Prof. Dr. Klaus Becker, Vizepräsident der TH Köln, Dr. Nicole Grünewald, Präsidentin der IHK Köln, Bürgermeister Frank Helmenstein und Bernhard Opitz, Vorsitzender des Vereins zur Förderung des Campus Gummersbach, sind am Abend in der Halle51 zusammengekommen.
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Urbanes Kranhaus für Gummersbach

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ks; 17.09.2022, 14:55 Uhr
Gummersbach – Am Abend wurde die Halle51 auf dem Steinmüllergelände offiziell eröffnet.

Ob für Burger und Cocktails, einen Termin bei der Industrie- und Handelskammer oder zum Austausch beim Innovation Hub Bergisches RheinLand: die Halle51 auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände ist seit Monaten belebt und wurde bereits von zahlreichen Menschen aus der Region und darüber hinaus aufgesucht. Die offizielle Eröffnungsfeier des neuen Kranhauses, das durch seine auffallende Architektur besticht, fand am gestrigen Abend statt. Unter den Gästen war auch Bürgermeister Frank Helmenstein, der von einem „urbanen Ausrufezeichen“ sprach.

 

[Michael Korthaus ist Bauherr und Eigentümer der Halle51.]

 

Gummersbachs Stadtoberhaupt erinnerte im Rahmen seines Grußwortes daran, dass auf dem Steinmüllergelände einst 3.500 Menschen gearbeitet haben. Mit der Insolvenz von Babcock Borsig Anfang der 2000er sei der Stadt laut Helmenstein „das Genick gebrochen“ worden. „Ich dachte, das war es hier in Gummersbach“, sagte Michael Korthaus, Bauherr und Eigentümer der Halle51. 2002 kaufte die Stadt das Areal. „Die Chance wurde genutzt. Das zeichnet Gummersbach aus“, lobte der Investor. Entstanden sei auf dem Steinmüllergelände ein „guter Mix“ aus Wirtschaft, Bildung und Freizeit – womit die Kreisstadt auch eines bekommen habe: „Genug Stadtflair.“

 

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Nach der Teilnahme am Angebotsverfahren im April 2016 habe Korthaus im darauffolgenden Oktober den Zuschlag erhalten. „Zwei Jahre hat es gedauert, bis die Grundstücksverhältnisse – auch mit der Bahn – geklärt werden konnten“, sagte Korthaus, nannte dabei den Herbst 2018. Ein weiteres Jahr später wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Die zwölf Zentimeter dicke und acht Meter hohe Fassade der alten Halle wurde dabei erhalten. Lieferengpässe und coronabedingte Personalausfälle wirkten sich auch auf den Bau der Halle51 aus. Als Investor sei dies frustrierend und belastend gewesen – auch für die bereits gewonnen Mieter, die trotz der Verzögerungen „treu geblieben“ seien.

 

Angesiedelt sind in der Halle51 das Restaurant Beach51 sowie die Sky Bar und die Roof-Top-Bar, die Geschäftsstelle Oberberg der IHK Köln, das Regionale-Projekt Innovation Hub Bergisches RheinLand und das Start-Up bavonline, das eine Software für die betriebliche Altersvorsorge bietet. Auch das Bauunternehmen Korthaus, einst nach Bergisch Gladbach fusioniert, wird in dem neuen Kranhaus Räumlichkeiten beziehen.

 

[An der Einweihungsfeier haben auch Florian (l.) und Jürgen Geddert teilgenommen, die Architekten der Halle51.]

 

Für die Architektur waren Florian und Jürgen Geddert mit Büros in Düsseldorf und Berlin verantwortlichen. Korthaus nahm mit den beiden am Angebotsverfahren teil, bezeichnete sie als seine „Allzweckwaffe“. Auch den Architekten sei es wichtig gewesen, einen Teil des Altbaus zu erhalten – mit dem Ergebnis, ein architektonisches Highlight geschaffen zu haben.

 

„Der Hauptsitz ist in Köln, mit dem Herzen sind wir in der Region“, sagte Dr. Nicole Grünewald, Präsidentin der IHK Köln. Bereits seit 1919 sei die Industrie- und Handelskammer in Gummersbach aktiv, war am Rand der Innenstadt gelegen. Die IHK weiterhin in der Kreisstadt zu halten, sei laut Helmenstein „kein Selbstläufer“ gewesen. Mit dem Bezug der Halle51 sei an der Steinmüllerallee nun die neueste der drei Geschäftsstellen bezogen worden. So bieten die Räume beispielsweise Platz für die Ausbildungsberatung, Weiterbildung und Existenzgründung. Grünewald ist außerdem froh über die Nähe zum Campus Gummersbach der TH Köln sowie weiteren Bildungseinrichtungen – ideal, um Wirtschaft und Wissenschaft weiter zu vernetzen.

 

Ein Thema, dem sich auch der Innovation Hub widmet. „Wir wollen die Digitalisierung in Unternehmen voranbringen“, sagte der Vizepräsident der TH Köln, Prof. Dr. Klaus Becker. Mehr als 30 Partner wie Unternehmen, Banken, Kreise, Städte und Gemeinden unterstützen das Projekt. „In diesem Gebäude wird die gesamte Wirtschaft der Region ein- und ausgehen“, meinte Bernhard Opitz, Vorsitzender des Vereins zur Förderung des Campus Gummersbach, sprach gar von einer „Drehscheibe für Innovation“ – was nicht zuletzt an dem Gebäude selbst erkenntlich sei: so gewähre es einen „tollen Ausblick, aber auch Einblick“.

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KOMMENTARE

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„Urbanes Kranhaus für Gummersbach“ und „Genug Stadtflair“: Das ist doch haargenau das, was GM wirklich braucht.
Wer „Stadtflair“ sucht, ist mit dem PKW in 20min in Köln. Unsere Kreisstadt hat(te) ganz andere Qualitäten. Aber auch genug offene Baustellen. Klinikum, Schule, Erhalt d. Altstadt, Infrastruktur… Schade nur, dass sich viele Investoren und Politiker nicht auf das Wesentliche konzentrieren. Ich als junger Mann Mitte 20 finde das erschreckend.

Hallo, 18.09.2022, 21:53 Uhr
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