LOKALMIX

Ungewöhnlicher Zaunschutz: Gitterboxen dürfen bleiben

lw; 19.04.2021, 16:01 Uhr
Fotos: Lars Weber --- Nicht nur der Zaun ist demoliert, auch die Gitterboxen haben schon viel Schaden genommen. Den Zaun zu entfernen ist aufgrund der abfallenden Böschung keine Option.
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Ungewöhnlicher Zaunschutz: Gitterboxen dürfen bleiben

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lw; 19.04.2021, 16:01 Uhr
Waldbröl – Nachdem Laster immer wieder die Absperrung zerstörten, half sich der betroffene Firmenchef in der Industriestraße in Absprache mit der Verwaltung selbst.

Verbogen, ramponiert, aus der Verankerung gerissen: Teile des Zauns der Speditionsfirma Peisker in der Industriestraße in Waldbröl sind in keinem guten Zustand. Grund dafür sind Lastwagen, die besonders nachts auf dem Gehweg parken und dann beim Einschlagen die Absperrung zum Firmengelände beschädigen. Das Problem existiert bereits seit rund zehn Jahren, sagt Peter Peisker auf Nachfrage. Mehr als 25.000 Euro habe er schon investieren müssen, um den Zaun immer wieder zu reparieren. Dann hat es ihm gereicht. In Absprache mit der Stadt stellte er im vergangenen Jahr sieben mit Steinen gefüllte Gitterboxen an die Stelle auf den Gehweg.

 

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Eine Beschwerde darüber gab es von Michael Kappenstein, der mit seinem Schrotthandel ein Nachbar Peiskers ist. Er findet, dass die Gitterboxen eine Gefahr darstellten für Fußgänger und den Verkehr. Zumal das Verkehrsaufkommen durch die Sperrung der Lise-Meitner Straße auf der Industriestraße gestiegen sei.  Schon im vergangenen Jahr wendete er sich an die Verwaltung, nun kommt Bewegung in die Sache.

 

Das Parkproblem im Industriegebiet ist der Verwaltung bekannt, sagt Fachbereichsleiter Eckhard Becker. Knöllchen an die vornehmlich aus dem Ausland kommenden Fahrer zu verteilen würde nichts bringen, ebenso wenig für Tausende von Euro Poller an der betreffenden Stelle aufzustellen. „Mit denen würde das Gleiche passieren wie mit dem Zaun.“ Deshalb hatten Verwaltung und Peisker sich im vergangenen Jahr darauf verständigt, die Gitterboxen aufzustellen. „Das ist natürlich keine Ideallösung“, sagt Becker. Zumal es auf die Stadt zurückfiele, falls etwas passieren würde.

 

Nun soll rechtlich Sicherheit geschaffen werden. „Es ist beabsichtigt, den Gehweg aufzugeben und zu sperren und ihn als befestigten Randstreifen liegen zu lassen, sodass auch die Gitterboxen oder zum Beispiel Findlinge das unmittelbare Heranfahren an den Zaun dauerhaft verhindern“, teilt Becker mit. In Zusammenhang mit der Aufgabe des Gehweges müsse mit dem Straßenverkehrsamt eine verkehrsrechtliche Lösung herbeigeführt werden, die darin mündet, dass durch das Aufstellen von entsprechender Beschilderung darauf hingewiesen wird, dass der Gehweg gesperrt ist und die Fußgänger die gegenüberliegenden Gehweg benutzen mögen, so Becker weiter.

 

Sobald die Änderungen durch sind, möchte Peisker den Bereich wieder ordentlich gestalten. Solange ist nicht nur sein Zaun, sondern auch die bereits demolierten Gitterboxen ein Zeugnis der Fahrkünste der Lastwagenfahrer.

KOMMENTARE

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Ist hier nicht die Stadt gefordert, die ein Gewerbegebiet erschließt, eine Menge Gewerbesteuern einnimmt, die notwendige Infrastruktur ( Parkplätze ) für den Güterverkehr zur Verfügung zu stellen? Das Problem einfach auf den LKW Fahrer zu schieben, ist ja doch etwas zu einfach gedacht. Der muss ja irgendwo parken, wenn die Lenkzeit erreicht ist.

HerrBert, 20.04.2021, 12:18 Uhr
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