LOKALMIX

Umweltsünder schlagen regelmäßig zu

ls; 02.02.2021, 09:00 Uhr
Foto: Karl-Bodo Leienbach --- Reichshofs stellvertretender Bürgermeister Karl-Bodo Leienbach entdeckte vor einigen Wochen eine Küche im Wald.
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Umweltsünder schlagen regelmäßig zu

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ls; 02.02.2021, 09:00 Uhr
Reichshof - Illegal entsorgter Müll bereitet der Gemeinde Sorgen - Mehrmals pro Woche gehen Meldungen bei der Verwaltung ein.

Von Leif Schmittgen

 

Am vergangenen Wochenende erreichte die Redaktion eine Leserzuschrift, dass auf einem Waldweg zwischen den Reichshofer Ortschaften Erdingen und Schneppenhurth Autoreifen illegal entsorgt wurden. Sehr zum Ärgernis des Bürgers, der den Vorfall der Gemeinde meldete. Diese Beschwerden landen auf dem Schreibtisch von Ursula Valbert. Auf OA-Nachfrage berichtet die Gemeindemitarbeiterin, dass solche Meldungen leider keine Seltenheit sind: „Mehrmals pro Woche erhalten wir Nachrichten über illegal abgelagerten Müll."

 

Über die Gründe, warum Menschen ihren Unrat in den Wald schmeißen, kann auch sie nur spekulieren: „Reichshof grenzt nicht nur an einen anderen Kreis, sondern auch an ein anderes Bundesland. Vielleicht gelten dort andere Gebührenordnungen." Entdeckt wurden schon die erstaunlichsten Dinge. „Vor einigen Monaten mussten wir eine komplette Küche aus dem Wald holen", so Valbert. Das Unverständnis ist groß. Während die Entsorgung von Autoreifen gegen eine geringe Gebühr möglich ist, werden Möbel als Sperrmüll sogar kostenfrei abgeholt. 

 

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Bis zum Ende des vergangenen Jahres war der gemeindliche Bauhof für die Entsorgung des Unrats zuständig, seit 1. Januar liegt dafür die Verantwortung beim Bergischen Abfallwirtschaftsverband (BAV), der auch in anderen Oberbergischen Kommunen damit beauftragt ist. Christoph Rösgen, Leiter Abfallwirtschaft beim BAV, hat noch keine genauen Zahlen für das Reichshofer Gemeindegebiet, mindestens dreimal pro Woche sind die Mitarbeiter aber dort unterwegs, um die Straßenmülltonnen zu leeren. Dann wird auch illegal abgelagerter Müll  eingesammelt, sofern Meldungen vorliegen.

 

„Wenn der Unrat umweltgefährdend ist, dann werden wir sofort aktiv“, so Rösgen. Aus drei Gründen sei die streng verbotene Ablagerung besonders kritisch. Der Steuerzahler kommt für die Entsorgung auf, der Umweltschaden, zum Beispiel durch Plastikmoleküle, sei enorm und schließlich würden durch den Transport Wander- und Wirtschaftswege oftmals zerstört und müssen aufwendig instand gesetzt werden. Er appelliert deswegen eindringlich: „Es gibt etliche Möglichkeiten, sich über die fachgerechte Entsorgung aller Arten von Müll zu informieren." Zum Beispiel könne dieser auf die Deponien im Oberbergischen gebracht und unkompliziert beseitigt werden.

 

Meldungen an die Gemeinde: beschwerden@reichshof.de

 

Kostenlose Hotline der BAV-Abfallberatung: Tel.: 0800/805 805 0

 

Weitere Informationen: bavweb.de

KOMMENTARE

1

Eventuell Sperrmüll oder Sondermüllabholung ausweiten damit solch eine Sauerei der Vergangenheit angehört. Die Kosten die durch Schäden entstehen gegenübergestellt einer ausgeweiteten Entsorgungsservice am Entstehungsort sollte geprüft werden.

Werner von Lummel, 02.02.2021, 12:18 Uhr
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Es bleibt mir völlig unverständlich, wie Menschen mit teils erheblichem Aufwand in abgelegenen Waldstücken den Müll entsorgen, der zu großen Teilen sogar ohne zusätzliche Mehrkosten vor der Haustür abgeholt wird (Sperrmüll/ Elektroschrott) oder der gegen ein geringes Entgelt fachgerecht entsorgt werden könnte. Anscheinend sind die Aufdeckungsraten und verhängten Strafen dieser Umweltschweinereien nicht hoch genug, um solch asoziales Verhalten zu verhindern. Anders kann ich mir die oft als „etablierte wilde Müllkippen“ wahrgenommenen Plätze entlang der Waldwirtschaftswege im Kreis nicht erklären. ?

Dominik Mertens, 02.02.2021, 12:56 Uhr
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Bei uns in Vollmerhausen mussten wir unsere Mülltonnen von ihrem ursprünglichen Platz nahe der Straße entfernen, da vorbeifahrende Autos regelmäßig angehalten haben um z.B. Elektroschrott und anderes bei uns zu entsorgen, teilweise sogar in der grünen Tonne. Wenn man die Leute mal erwischt werden sie auch noch aggressiv, von Einsicht keine Spur. Anzeigen verlaufen trotz bekannter Nummernschilder und Fotos im Sande.

Andre, 03.02.2021, 01:10 Uhr
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