LOKALMIX

Ukraine: Oberberger mit vielen Aktionen

Red; 05.04.2022, 16:40 Uhr
Foto: Leif Schmittgen --- Rund 70 Schüler setzten in Gummersbach ein Zeichen für den Frieden.
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Ukraine: Oberberger mit vielen Aktionen

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Red; 05.04.2022, 16:40 Uhr
Oberberg - Überall in der Region zeigen die Menschen ihre Solidarität - Räume für Flüchtlingstreffen in Gummersbach werden Montag eröffnet - Schüler setzten bei Kundgebung ein Zeichen für Frieden (AKTUALISIERT).

+++11. Meldung (Dienstag, 16:35 Uhr)+++

 

Nicht gegen das russische Volk, sondern allein gegen Putin gingen heute Nachmittag rund 70 Schüler des Gummersbacher Lindengymnasiums auf die Straße, um sich für Frieden und Verständigung einzusetzen. Mit Transparenten und Plakaten sprachen sie sich gegen den Krieg in der Ukraine aus und skandierten „Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr uns den Frieden klaut“. Nach mehreren Runden durch die Gummersbacher Innenstadt stoppte der Tross auf dem Lindenplatz, wo eine Kundgebung stattfand.

 

 

Schulsprecher Birunthan Vijithan, der die Veranstaltung angemeldet hatte, freute sich, dass etliche Mitstreiter seinem Aufruf gefolgt waren. Die Idee zur Kundgebung aber kam von Schülern des neunten Jahrgangs. Mit Unterstützung von Lehrerin Gisela Mengelberg wurde das Projekt schließlich umgesetzt. Tom Tombers und Edda Körn beschrieben, wie viel Unmenschlichkeit durch eine Person wie Putin ausgelöst werde. „Wir möchten unser Mitgefühl für die Flüchtlinge ausdrücken und ein politisches Zeichen für die Ukraine setzen“, so Edda Körn.

 

[Fotos: Leif Schmittgen --- Birunthan Vijithan (re.) hatte die Veranstaltung angemeldet.]

 

Emotional waren die Dankesworte für die Solidarität für sein Heimatland von Mykola Skopych (Foto oben), der spontan ans Mikrofon trat. Der Ukrainer war kurz vor Kriegsausbruch mit seiner Familie nach Gummersbach gekommen und ist hier verblieben. Er berichtete von furchtbaren Zuständen in seiner Heimatstadt Kiew. Er erhält regelmäßig Nachrichten von Freunden über den tagesaktuellen Stand. Zu den Klängen von John Lennons „Imagine“ endete die bewegende Veranstaltung.

 

 

+++10. Meldung (Samstag, 16:20 Uhr)+++

 

Eine Woche nach dem Sponsorenlauf im Stadion Lochwiese sind alle Spendengeldern von den Sponsoren der Schüler der Realschule Hepel eingesammelt. Nun steht die Summe fest: Stolze 16.222 Euro können dem Verein „go4peace - Soforthilfe für die Ukraine“ überwiesen werden. Die meisten Runden liefen Paul (10c) und Tim (8b) mit jeweils 38, Tom (8c) sammelte mit 805 Euro die höchste Einzelsumme ein.  Lehrerin Annelies Wacker hatte vorab den Kontakt zu dem Verein geknüpft. Er leistet Soforthilfe in der Ukraine und bietet Müttern mit Kindern, die auf der Flucht sind, ein warmes Essen an.

 

[Foto: Jutta Gelhausen --- 15 Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 10 (außer Stufe 9) der Realschule Hepel, die die meisten Runden im Stadion Lochwiese gelaufen sind. Außerdem ist der Schüler, der den größten Spendenbetrag eingesammelt hat, zu sehen.]

 

 

+++9. Meldung (Freitag, 16:25 Uhr)+++

 

„Wann kommt der Hilfstransport im Krankenhaus in Charkiw an?“ Auf die erlösende Nachricht musste der Gummersbacher Arzt Igor Prudkov zehn lange Tage warten. Dank zahlreicher Spenden hatte das Klinikum Oberberg unter der Federführung des Psychiaters Prudkov und des Chefapothekers Lars Lemmer medizinische Hilfsgüter im Wert von 37.000 Euro verteilt auf zwei Kleinbusse in die Ukraine geschickt. Bis ins Krankenhaus Lwiw ging es schnell, nach einem Tag kamen die beiden Busse dort an.

 

Während die eine Hälfte der Lieferung im Krankenhaus Lwiw blieb, sollte die zweite Hälfte in den Flüchtlingszug nach Charkiw gepackt werden. „Das gelang nicht, es war zu unsicher“, erzählt der 55-jährige Arzt aus Gummersbach, der in Charkiw aufgewachsen ist. Der alternativ eingeplante Lkw, der aus der umkämpften Stadt nahe der russischen Grenze nach Lwiw unterwegs war, wurde beschossen und musste repariert werden. Daher organisierte Prudkov einen neuen Transport durch einen Busfahrer aus Charkiw, der die Medikamente, Verbandsmaterialen und OP-Bedarf zehn Tage später erfolgreich bei Dr. Prascel, Chefarzt der Gefäßchirurgie, abgeliefert hat.

 

[Foto: privat --- Dr. Prascel (2.v.r) hat die Hilfslieferung aus dem Oberbergischen in Charkiw entgegengenommen.]

 

„Die Schwämme zur Wundversorgung haben wir dringend benötigt“, berichtet Prascel im Telefonat mit seinem früheren Studienfreund Prudkov. Ein 13-jähriger Junge, der sich in einer Schlange für humanitäre Hilfe angestellt hatte, war durch Artilleriebeschuss ins Bein getroffen worden. Prascel operierte die Gefäße des Knies. Die Wunde versorgte der Chirurg mit dem Material aus Gummersbach. „Vielen Dank für die Hilfe aus Deutschland“, sagte Prascel mehrfach. Er sei begeistert über die Hilfsbereitschaft aus dem Ausland.

 

Seit etwa einer Woche habe die russische Armee ihre Angriffe auf Charkiw verstärkt. „Bombeneinschläge und Angriffe auf Zivilisten haben zugenommen, aber die Frontlinie verläuft noch in nahezu gleich“, berichtet Dr. Prascel. Beschossen werden auch Sammelpunkte für humanitäre Hilfe. Mittels Peilsendern in Hilfstransportern würden die Sammelstellen aufgespürt, berichten die Mediziner.

 

Prascel sehnt sich danach, mal die Klinik zu verlassen und ein bisschen Frühlingsluft zu atmen. Stattdessen operiert er unablässig und wird dabei von seinem ältesten Sohn unterstützt. Er ist im sechsten Studienjahr und kurz vor Abschluss seines Medizinstudiums. Da die Universität geschlossen ist, unterstützt er seinen Vater im OP, kann aber noch online seine Vorlesungen verfolgen. „Mein Sohn, der sehr gut Englisch spricht, berichtet mit mir gemeinsam nächste Woche über Gefäßchirurgie bei Kriegsverletzungen auf einer internationalen Online-Konferenz.“

 

Um Prascel im Krankenhaus Charkiw und auch das Krankenhaus in Lwiw weiterhin mit Medikamenten und medizinischem Sachbedarf versorgen zu können, sammelt das Klinikum Oberberg nach wie vor Spenden:

 

Kontoverbindung der Kreiskliniken Gummersbach-Waldbröl GmbH

Sparkasse Gummersbach

IBAN: DE97 3845 0000 0000 2063 00

Verwendungszweck: „Ukraine-Hilfe“

 

 

+++8. Meldung (Freitag, 15:50 Uhr)+++

 

Um den geflüchteten Menschen aus der Ukraine, die in Hückeswagen eine Bleibe gefunden haben, zu helfen, eigne sich laut Stadtverwaltung das Spendenkonto der Flüchtlingsinitiative „Weitblick“ am besten. Die Initiative leiste konkrete Hilfe vor Ort und das Geld komme direkt bei den Betroffenen an. „Weitblick“ stehe im ständigen Austausch mit der Schloss-Stadt Hückeswagen – sobald Bedarfe entstehen, werde unbürokratisch geholfen.

 

Die Bankverbindung des Vereins lautet:

Förderverein Ehrenamtsinitiative Weitblick im Oberbergischen Kreis e.V.

Kreissparkasse Köln

IBAN: DE 86 3705 0299 0341 5612 79

BIC: COKSDE33XXX

Verwendungszweck: "Ukraine Hückeswagen"

 

Für alle Spenden bis 200 Euro reicht der Überweisungsbeleg zur Vorlage beim Finanzamt. Für Spenden über 200 Euro wird eine Spendenquittung erstellt.

 

 

+++7. Meldung (Donnerstag, 15:50 Uhr)+++

 

Für Menschen aus der Ukraine, die sich seit Kurzem in Deutschland aufhalten, bietet die Volkshochschule (VHS) Gummersbach ab 19. April kostenfreie Sprachkurse an. Das Angebot soll einen Einstieg in das Erlernen der deutschen Sprache ermöglichen. Hierbei steht die Bewältigung von Alltagssituationen im Mittelpunkt, teilt die Stadt mit. Voraussetzung für die Teilnahme: Beherrschung des lateinischen Alphabets, keine Vorkenntnisse der deutschen Sprache nötig, Mindestalter: 16 Jahre.

 

Das Angebot umfasst 40 Unterrichtsstunden, der Unterricht findet – abhängig vom gewählten Kurs – ein- oder zweimal wöchentlich im Gebäude Grotenbach des Lindengymnasiums statt. Die  Anmeldung ist ausschließlich online möglich, ab Freitag, 1. April 2022, unter vhs-gm.de. Bei Bedarf sollen kurzfristig zusätzliche Kurse eingerichtet werden. Hierfür sucht die VHS Dozenten mit Erfahrung im Unterrichten von Deutsch als Fremdsprache.

 

Ergänzend hält die Kreis- und Stadtbücherei zurzeit rund 150 Medien zum Erlernen von Deutsch als Fremd- bzw. Zweitsprache bereit, darunter viele Medien für Kinder. Das Angebot wird kontinuierlich ausgebaut. Die Mitgliedschaft in der Bücherei kostet für Menschen aus der Ukraine 10 Euro (ermäßigt) pro Jahr.

 

 

+++6. Meldung (Donnerstag, 15:40 Uhr)+++

 

Die Schlüsselanhänger-Verkaufsaktion der Klasse 8a der Jakob-Moreno-Schule (OA berichtete) wird krankheitsbedingt auf Donnerstag, 7. April verschoben, teilt die Schule mit. Auch der Verkaufsort hat sich geändert. Die Schlüsselanhänger werden nun von 13:30 bis 14:30 Uhr vor der Vogtei auf der Kaiserstraße für den guten Zweck angeboten.

 

 

+++5. Meldung (Donnerstag, 14:05 Uhr)+++

 

Mit dem Aufstellen eines Baumes möchte auch der MGV „Concordia“ Morsbach ein Zeichen für den Frieden senden. Am Samstag, 9. April, werden die Sänger ab 11:30 Uhr auf dem Kirchplatz vor der Basilika „St. Gertrud“ eine große Birke aufstellen, die nicht nur mit bunten Ostereiern und farbigen Bändern, sondern auch mit entsprechenden Friedensbotschaften geschmückt wird.

 

Der spontanen Friedensdemo schließt sich auch der katholische Kindergarten „Regenbogen“ an. Die Kinder werden ebenfalls mit eigenen Ideen beim Schmücken des Friedensbaumes helfen. Der MGV „Concordia“ Morsbach wird auch am gleichen Tag um 18.30 Uhr die Vorabendmesse von Palmsonntag in den Pfarrkirchen mit einigen Liedern mit gestalten. Auch in dieser Messe wird der Chor unter anderem mit dem Lied „Menschen bewahrt euch den Frieden“ von Wilhelm Fritz eine Botschaft senden.

 

 

+++4. Meldung (Mittwoch, 15:55 Uhr)+++

 

Nachdem das Theaterprojekt des Kunstbahnhofs (Kuba) Wipperfürth beendet wurde, steht nun Theaterrequisit zur Versteigerung. Zugunsten von Unicef und der damit verbundenen Unterstützung ukrainischer Kinder. Die Hauptfigur aus dem Stück „Wenn Martha tanzt“ von Tom Saller, musste im Zweiten Weltkrieg flüchten.  Marthas Tagebuch wird nun hier angeboten.

 

 

+++3. Meldung (Mittwoch, 11:10 Uhr)+++

 

In Nümbrecht wurde in der vergangenen Woche die „Aktion Schulterschluss – Vereine und Sportfreunde möchten geflüchtete Kinder und Mütter aus der Ukraine unterstützen!“ gestartet.  Hierzu trafen sich die Vertreter des Karatevereins Nümbrecht und des Gemeinnützigen Vereins Stockheim. Zentral ging es dabei um die Frage: "Wie kann man aus der Ukraine geflüchteten Frauen und Kindern helfen?" Schnell einigten sich die Vereinsvorsitzenden auf die „Aktion Schulterschluss“, bei der eifrig Spenden gesammelt wurden, auch von Freunden, Nachbarn und Freunden anderer Sportgruppen, heißt e in einer Mitteilung.

 

Binnen kurzer Zeit kam die Summe von 2.000 Euro zusammen, die nun als Spende an „Aktion Lichtblicke“, übergeben wird. Damit sollen Kinder mit Schulmaterial, Sportkleidung und weiteren Dingen versorgt werden.

 

 

+++2. Meldung (Dienstag, 16:50 Uhr)+++

 

Die Freunde Jonah (10), Max (8) und Jannis (7) haben einen Ostermarkt veranstaltet. Verkauft wurden frische Waffeln und selbstgemachte Osterdeko. Ziel war es, Kinder, die aus der Ukraine flüchten mussten, mit Schulmaterialien zu unterstützen. Es kamen stolze 1.200 Euro zusammen. Je 400 Euro gehen nun an die Gummersbacher Schulen der drei Jungs (GGS Windhagen, FCBG Peisel und Realschule Steinberg).

 

[Foto: privat.]

 

 

+++1. Meldung (Dienstag, 14:30 Uhr)+++

 

Mit einem zum Transportfahrzeug umgebauten Bürgerbus und zwei Sprintern machte sich am Wochenende der Bürgerbusverein Engelskirchen auf den Weg ins polnische Mogilno, um den Hilferuf der Engelskirchener Partnergemeinde mit Hilfsgütern für die Ukraine zu unterstützen. Organisiert wurde die Fahrt von Geschäftsführer Josef Hess. Mit Unterstützung der AWO Ründeroth, der Firma Jäger/Hitmarkt und der Firma Lukas sowie von mehreren freiwilligen Helfern der Flüchtlingshilfe konnten die drei Fahrzeuge, jeweils besetzt mit zwei Fahrern des Bürgerbusvereins, mit dreieinhalb Tonnen Lebens- und Sachmittel beladen am Samstagmorgen losfahren.

 

 

Nach elf Stunden und 850 zurückgelegten Kilometern begrüßte Bürgermeister Leszek Duszynski abends den Engelskirchener Konvoi mit seinen Helfern. Er berichtete, dass bereits ein Transport mit medizinischen Hilfsmitteln ins ukrainische Brody geschickt worden war, der dort große Dankbarkeit hervorgerufen hatte. Nach einer kurzen Nacht machte sich der Engelskirchener Tross, geleitet von Bürgerbusfahrer Christian Stiefelhagen, der gleichzeitig Vorsitzender der Flüchtlingshilfe Engelskirchen ist, am Sonntag auf den Rückweg. Der polnische Bürgermeister Duszynski dankte für die Hilfe aus dem Oberbergischen: Ein solcher Einsatz für den Frieden sei auch ein Schritt zur Rettung der Demokratie in Europa.

 

Den vorherigen Ticker zu den Hilfs- und Solidaritätsaktionen der Oberberger gibt es hier.

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