LOKALMIX

Turbulente Monate für Tochterunternehmen

Red; 15.11.2021, 17:03 Uhr
Foto: Ludwig --- (v. l.) Dr. Bodo Unkelbach, Dr. Klaus Blau, Christiane Lattarulo sowie Rainer Drevermann.
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Turbulente Monate für Tochterunternehmen

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Red; 15.11.2021, 17:03 Uhr
Oberberg – Der Oberbergische Verein zur Hilfe für psychisch behinderte Menschen blickte bei seiner Mitgliederversammlung auf herausfordernde Monate zurück.

„Seit unserer letzten Zusammenkunft vor zwei Jahren ist eine Zeit mit großen Herausforderungen vergangen, die ein hohes Maß an Flexibilität, Mut, Tatkraft und Verantwortungsbewusstsein erfordert hat“, unterstrich Rainer Drevermann, Vorsitzender des Oberbergischen Vereins zur Hilfe für psychisch behinderte Menschen, unter dessen Dach drei Unternehmen angesiedelt sind. Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Vereins machte er nun deutlich: „Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass die Corona-Pandemie uns alles abverlangt hat, um unsere Gesellschaften sicher durch diese schwierige Zeit zu führen.“ Die Oberbergische Gesellschaft zur Hilfe für psychisch Behinderte (OGB), die RAPS Gemeinnützigen Werkstätten und die WRS Gemeinnützige Service seien durch die Pandemie einem regelrechten „Stresstest“ unterzogen worden.

 

Während die WRS sich als gemeinnütziges Unternehmen auf individuelle Dienstleistungen für das Gesundheitswesen spezialisiert hat und durch eine Umstellung des Arbeitsbetriebes für die 124 Mitarbeiter – davon 50 Prozent schwerbehindert - noch recht gut gegensteuern konnte, sah die Situation bei der OGB und der RAPS deutlich kritischer aus. Die RAPS habe den Betrieb teilweise sogar ganz einstellen müssen. Da die Gehälter der 320 beschäftigten Klienten durch Werkstatt-Aufträge finanziert werden, habe man auch mit Sorge auf viele Firmen gesehen, die ebenfalls von der Pandemie betroffen und deren Zukunft gefährdet war. „Wir sehen jetzt mit Freude, dass sich die Auftragslage stabilisiert“, so Drevermann, der dabei auch die Zusammenarbeit mit Kreis und Landschaftsverband lobt.

 

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Auch die OGB, deren 178 Mitarbeiter mehr als 400 Klienten betreuen, habe ihre Beratungen kurzzeitig nicht mehr in den drei Beratungsstellen in Wipperfürth, Gummersbach und Waldbröl, sondern nur noch per Telefon oder digital anbieten können. „Wir sind jedoch froh, dass wir unsere Angebote schnell wieder hochfahren konnten, weil wir merken, dass der Bedarf jetzt in die Höhe schießt“, betonte Betriebsleiterin Michaela Döhl-Becker. Um Mitarbeiter und psychisch erkrankte Klienten in der Corona-Zeit zu unterstützen und ihnen den digitalen Zugang zu Ämtern zu ermöglichen, habe die OGB zudem eine Initiative ins Leben gerufen, in deren Rahmen 50 Laptops gekauft wurden. Nun werden Schulungen angeboten, die insbesondere von den Klienten stark nachgefragt werden.

 

Aber nicht nur Corona habe die Geschäftsführungen der drei Gesellschaften in Atem gehalten, mussten doch gleichzeitig auch Weichen für die Zukunft gestellt werden: Nachdem die Struktur der WRS immer komplexer geworden sei, leitet mit Henrik Wargenau seit dem 1. Januar 2021 nun ein hauptamtlicher Geschäftsführer die Geschicke der Gesellschaft. Unterdessen musste Simone Ufer als Geschäftsführerin der OGB schwierige Entscheidungen anstoßen: Nachdem über Jahre hinweg das Wohnwerk in Hückeswagen, ein Wohnhaus für demenzerkrankte Senioren, jeweils hoch defizitär arbeitete, sei schweren Herzens die Schließung des Hauses zum Ende des Jahres 2021 beschlossen worden. Für die Mitarbeiter seien mittlerweile individuelle Lösungen gefunden worden und auch die Klienten hätten neue Plätze erhalten. Die Nachnutzung des Wohnwerks sei derzeit in Planung. Dabei zeichne sich für die OGB und den Standort eine gute Lösung ab.

 

Als betreute Wohnform für Jugendliche wurde unterdessen die Naafer Mühle geschlossen, weil „das Intensivangebot für suchtmittelabhängige Jugendliche seit längerer Zeit immer weniger nachgefragt wurde und es zudem extrem schwer war, Personal für die abgelegene Einrichtung zu finden“, erklärten Simone Ufer und Rainer Drevermann den Rückzug aus dem Objekt.

 

Thomas Frings als Wirtschaftsprüfer stellte OGB und RAPS auf der Mitgliederversammlung trotz der schwierigen Corona-Zeit ein „uneingeschränkt positives Testat“ aus. Und auch die WRS wachse stetig und präsentiere solide Zahlen, bestätigte Wargenau. Alfred Latz und Ernst Gerhard Müller attestierten als Kassenprüfer dem Verein im Anschluss eine korrekte Kassenführung, sodass im Nachgang der Vorstand mit dem Vorsitzenden Drevermann und seinen Stellvertretern Dr. Klaus Blau und Dr. Bodo Unkelbach von den Mitgliedern einstimmig entlastet wurde. Nachdem der Ehrenvorsitzende Dr. Dieter Fuchs die Wahlleitung übernommen hatte, wurden die drei bei der Vorstandswahl gleich für zwei weitere Jahre wieder im Amt bestätigt. Unterstützt werden sie bei ihrer Aufgabe im Vorstand durch die neu gewählte Schriftführerin Christiane Lattarulo.

 

An der Seite des Vorstands wurden als Beisitzer Dr. Ralph Krolewski, Dr. Peter Melchers und Peter Rothausen bestätigt. Als Kassenprüfer bleibt Ernst Gerhard Müller im Amt, er wird künftig von Norbert Scholle unterstützt. Als Beiräte wurden gewählt: Margit Ahus, Dr. Johannes Albers, Wolfgang Brodesser, Dr. Dieter Fuchs, Dietmar Groß, Markus Gumienny, Thomas Hein, Sascha Klein, Peter Koester, Inge Lütkehaus, Ursula Mahler, Dr. Jorg Nürmberger sowie Ralf Schmallenbach.

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