Waldbröl – Hans Gerd Steiniger konnte Dienstagabend für seine Verdienste um die "Grube Silberhardt" die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland in Empfang nehmen.
Kreisdirektor Klaus Grootens zeichnete Steiniger im evangelischen Gemeindehaus in Windeck-Öttershagen aus. Steiniger hat aufgrund seines jahrzehntelangen Engagements vor allem im kulturellen Bereich auszeichnungswürdige Verdienste erworben, heißt es in der Begründung.
Der Geehrte ist verheiratet und hat drei Kinder. Bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand im Jahr 2000 war er am Bodelschwingh-Gymnasium Herchen als Verwaltungsleiter beschäftigt. Steiniger, der von jeher „Anlaufstation" für viele Menschen aus seinem Umfeld gewesen sei, wenn es um administrative Hilfestellung ging, etwa bei der Beantragung von Bafög, Stipendien oder der Rente, engagierte sich schon immer in einigen örtlichen Vereinen, wie etwa jahrzehntelang (1962 bis 2012) als aktiver Sänger und im Vorstand des Gesangsvereins MGV 1878 Ottershagen oder im Vorstand der Forstbetriebsgemeinschaft Waldbröl-Schnörringen, davon zehn Jahre als Vorsitzender.
Seine wesentlichen Verdienste habe er aber bei der Entstehung des heutigen Besucherbergwerks „Grube Silberhardt“ in seiner Heimat. Steiniger gehörte 1987 zu den Gründungsmitgliedern der Initiative „Grube Silberhardt" in Windeck. Seinerzeit entstand die ldee, durch den Aufbruch eines alten Stollens ein Besucherbergwerk und damit eine Tourismusattraktion in der Region Windeck zu schaffen, steht in der Begründung. „Durch intensive Bemühungen und Vermittlungen von Steiniger konnten die Verantwortlichen der Gemeinde Windeck vom Vorhaben überzeugt werden.“ Die Initiative wurde in den „Bürger- und Verschönerungsverein Silberhardt" als Betreiberverein eingegliedert. Unter Anleitung eines Steigers wurde unter schwerster Handarbeit mit ehrenamtlichen Helfern an der Öffnung des Stollens gearbeitet. Von Anfang an habe Steiniger sich nicht nur mit körperlicher Arbeit eingesetzt, sondern sich auch um die administrativen Belange des Vereins gekümmert.
Dabei übernahm er zahlreiche Termine und den erforderlichen Schriftverkehr zur Material- und Geldmittelbeschaffung, auch die zum Teil öffentliche Förderung. lm Jahr 1999 konnte das Schaubergwerk zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Seitdem wird in der Museumsgrube anschaulich die Geschichte des Erzabbaus in der Region vermittelt. „Die Einrichtung ist beispielhaft und auch ein längst über Windecker Grenzen hinaus beachtetes Zeugnis des kulturellen Erbes, das soziale und wirtschafts- beziehungsweise industriegeschichtliche Aspekte vermittelt.“
Seine ehrenamtliche Arbeit setzte Steiniger in dem im Jahr 2002 gegründeten Förderverein zur Erhaltung der Bergbau- und Hüttentradition fort, indem er auch hier verschiedene verantwortungsvolle Positionen übernahm und hohe Spenden und Zuschüsse einwarb. Von 2002 bis 2010 war der Waldbröler stellvertretender Vorsitzender des Vereins und von 2010 bis 2015 Mitglied im Beirat, bevor er dann noch einmal im Alter von 76 Jahren zwei Jahre lang Chef des Fördervereins war. 2015 wurde Steiniger zum Ehrenmitglied und Ende 2017 zum Ehrenvorsitzenden des Fördervereins ernannt. Seinem besonderen Engagement ist es auch zu verdanken, dass neben der revitalisierten Grube ein etwa 1,5 Kilometer langer Montanwanderweg entstanden ist, der eine weitere Attraktion der Anlage darstellt.
Darüber hinaus ist es ihm gelungen, die finanziellen Mittel zum Ankauf des Sportheims und damit zur Erweiterung zu einem im Jahr 2011 eröffneten Besucher- und Informationszentrums zu beschaffen.
Heute zählt die „Grube Silberhardt" jährlich etwa 4.000 Besucher und hat damit überregionale Bedeutung erlangt.
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