LOKALMIX

Tierische Rettungsaktion mit Happy End

lw; 17.01.2023, 13:54 Uhr
Foto: Lars Weber --- Das Shetland-Pony auf seiner heimischen Wiese.
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Tierische Rettungsaktion mit Happy End

lw; 17.01.2023, 13:54 Uhr
Gummersbach – Shetlandpony stand im Stadtzentrum auf der Straße – Der Bergneustädter Jürgen Klose brachte das Tier zurück zur Halterin.

Von Lars Weber

 

Zu einer nicht alltäglichen Rettungsaktion ist es am Sonntagabend in Gummersbach gekommen. Eigentlich wollte der Bergneustädter Jürgen Klose gegen 22 Uhr zügig aus der Kreisstadt nach Hause fahren. Daraus wurde aber nichts: „Plötzlich stand da ein Pony auf der Straße“, erzählt er im Gespräch mit OA. Dabei befand er sich nicht etwa irgendwo auf einer Landstraße, sondern noch im Stadtzentrum. „Ich war total perplex“, erinnert sich der 63-Jährige.

 

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Klose beobachtete noch im Rückspiegel, wie sich das Tier in eine Nebenstraße aufmachte, dann reagierte er sofort und steuerte sein Auto in diese Richtung. „Ich habe gar nicht überlegt“, so der Bergneustädter. Er wollte nicht, dass sich das Tier etwas tut oder bei einem Unfall auch noch Menschen verletzt werden. In der Straße angekommen, parkte er sein Fahrzeug und näherte sich vorsichtig dem Tier. „Ich habe da keine Erfahrung im Umgang, ich habe einfach gehandelt.“ Auf ihn habe das Pony einen verängstigten Eindruck gemacht. Also wirkte er beruhigend auf das Tier ein und ergriff es schließlich "beim Schopfe", in der Hoffnung, dass es nicht wieder Richtung Straße rennt.

 

[Jürgen Klose nahm das Pony für kurze Zeit unter seine Fittiche, bis die Halterin gefunden war.]

 

In der Zwischenzeit war ein weiterer Passant auf die Situation aufmerksam geworden und verständigte die Polizei zur Unterstützung. Kurze Zeit später konnten die Beamten aber auch schon wieder abbestellt werden. Denn aufmerksame Nachbarn wiesen Klose und dem Pony den Weg zur Halterin, die das Tier in Empfang nahm. Klose ist froh, dass die Geschichte ein gutes Ende hatte.

 

Die Gummersbacherin (Anm.d.Red.: Sie möchte anonym bleiben) war natürlich ebenfalls glücklich, dass ihr Pony wohlbehalten wieder da war. Das Tier ist bereits seit mehr als 20 Jahren bei ihr. Direkt am Haus auf der großen Weide seien schon seit 80 Jahren Pferde zu Hause. Sie selbst habe vor allem immer wieder auch traumatisierte Pferde gekauft und hergeholt, um sich um sie zu kümmern, als sie noch jünger war. Nun ist das Shetty-Pony das letzte, das noch übrig ist. Über 40 Jahre ist es alt, sagt die Halterin. Mit ein bisschen Glück habe es vielleicht noch zwei Jahre zu leben.

 

Auch das Shetty müsse eine schwierige Vergangenheit gehabt haben, bevor es zu ihr kam. Vor allem auf Mädchen reagiere das Tier ablehnend, so die Halterin. Vermutlich habe das Tier irgendwann schlechte Erfahrungen machen müssen. Bei ihr könne das Tier einfach Pony sein. Unter anderem darf sich das Shetty ab und an auch frei hinter dem eingezäunten Bereich auf dem großen Grundstück bewegen, um im Garten zu grasen.

 

Ein Problem dabei: Das Zufahrtstor von der Straße zu diesem Grundstück ist kaputt und lässt sich momentan nicht schließen. Allerdings glaubt die Halterin nicht, dass das Shetty einfach so Reißaus genommen hat. Sie glaubt, dass jemand dem Pony zu Nahe gekommen sein muss, sodass es die Flucht ergriff. Dies sei auch schon zweimal passiert. Beide Male tauchte das Tier aber schnell wieder auf. Nun hofft die Halterin, dass das Zufahrtstor bald endlich repariert wird. Bis dahin wolle sie lieber nah bei dem Shetty bleiben, wenn sie das Tier aus der Umzäunung lässt.    

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