LOKALMIX

Tiefe Sorgenfalten bei SCHWALBE arena und Halle 32

bv; 14.04.2020, 19:00 Uhr
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Tiefe Sorgenfalten bei SCHWALBE arena und Halle 32

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bv; 14.04.2020, 19:00 Uhr
Gummersbach - Fehlende Einnahmen könnten Veranstaltungs-Locations in finanzielle Schieflage bringen - Stadt Gummersbach verspricht Unterstützung im Notfall.

Von Bernd Vorländer

 

Eigentlich wäre der März zum Comedy-Highlight in Gummersbach geworden. Atze Schröder hätte seine Fans über "Echte Gefühle" aufgeklärt, Ralf Schmitz die Besucher auf eine "Schmitzeljagd" mitgenommen und Martin Rütter die letzten Geheimnisse der Hunde-Erziehung offenbart. Stattgefunden hat keines dieser Ereignisse in der SCHWALBE arena, der größten Veranstaltungshalle der Region. Dabei dient die Event-Location eigentlich nur einem Zweck: Möglichst vielen Menschen den Besuch von Konzerten, Shows oder Sportereignissen zu ermöglichen. Doch eben das ist in Corona-Zeiten derzeit nicht möglich. Und eines lässt sich schon jetzt absehen: Wann und ob überhaupt in diesem Jahr noch Zuschauermassen in die Halle am Heiner-Brand-Platz strömen, ist äußerst ungewiss.

 

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Schließlich dürften nach Aussagen von Politikern und Virologen Großveranstaltungen erst ganz am Ende des Lockdowns wieder zugelassen werden. Möglich, dass dies erst 2021 wieder der Fall ist. So ist aktuell unsicher, ob der Autosalon im September, die Jubiläumsshow der Bläck Fööss im Oktober, aber auch weitere Groß-Ereignisse wie etwa Arena Alaaf mit über 8.000 Besuchern an zwei Tagen stattfinden können. Für Hallen-Manager "Didi" Weithöner eine schwierige Lage, weil er bei allen Planungen von der Entwicklung der Corona-Situation abhängig ist.

 

Schließlich werden derzeit auch kaum Einnahmen generiert. Zwar sollte etwa auch der VfL Gummersbach nach seinem Abstieg in die Zweite Liga eine geringere Miete zahlen, doch aktuell ruht der Trainings- und Spielbetrieb komplett. So fehlen der Halle auch hier Gelder. Es gibt zwar Vorauszahlungen von Veranstaltern und auch der Oberbergische Kreis und die Stadt Gummersbach kommen ihren Verpflichtungen für den Schulsport nach, selbst wenn der aktuell nicht stattfindet. "Ich bin auch gespannt auf diese Woche, ob bei einer Öffnung der Schulen der Sportunterricht ebenfalls wieder anlaufen kann", so Gummersbachs Kämmerer und Schul/Sportdezernent Raoul Halding-Hoppenheit. Aber auf Dauer bedürfte die Arena einer Finanzspritze, sollte fest eingeplante Einnahmen ausbleiben.

 

Dass die SCHWALBE Arena in der nächsten Zeit wohl keine schwarzen Zahlen schreibt, bereitet auch der größten Kommune der Region Sorgen. Schließlich ist die Stadt Gummersbach über ihre Stadtwerke als Gesellschafter mit in der Haftung. Und Kredite wie Versicherungen müssen auch in Corona-Zeiten bedient werden. Nun könne man sich glücklich schätzen, Ende vergangenen Jahres eine Kapital-Aufstockung im Stadtrat beschlossen zu haben, mit der man damals auf Mietausfälle reagiert habe, so der Kämmerer der Kreisstadt. Dadurch stünden derzeit liquide Mittel zur Verfügung. Doch auch die sind endlich. Halding-Hoppenheit lässt aber keinen Zweifel daran, dass man alles unternehmen werde, um die SCHWALBE arena nicht in eine existenzgefährdende Lage kommen zu lassen. Man sei sich seiner Verantwortung als Gesellschafter durchaus bewusst und werde im Notfall auch weitere finanzielle Hilfen ermöglichen.

 

Düster im wahrsten Sinne des Wortes sieht es derzeit auch in der Halle 32 aus. Hier finden ebenfalls keine Veranstaltungen statt, das Licht bleibt aus. Derzeit sind notwendige Sanierungs- und Renovierungsarbeiten vorgezogen wordern, um irgendwann wieder durchstarten zu können. Rechtlich sehen die Dinge anders aus, als bei der SCHWALBE arena, denn die Halle 32 befindet sich in direkter Trägerschaft der Stadt Gummersbach. Somit ist die Stadt gesetzlich zum Ausgleich einer finanziellen Schieflage verpflichtet. Kurzarbeit gibt es deshalb in der Halle 32 nicht.

 

Sorgen macht sich Raoul Halding-Hoppenheit jedoch um den "bewährten Partner", die Gastronomie "32 Süd", die derzeit wie viele andere Lokalitäten geschlossen hat. Die dortigen Pächter können keine Gäste empfangen, was jedoch viel mehr schmerzt, ist die Tatsache, dass es auch keine Catering-Einnahmen durch die Halle 32 gibt. "Das ist für das 32 Süd eine fatale Situation", so Halding-Hoppenheit.

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