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Stunde der Wintervögel: NABU erfreut über hohe Beteiligung
Oberberg - Mehr als 1.000 Oberberger legten sich auf die Lauer, um in den heimischen Gärten Vögel zu beobachten und an den Naturschutzbund zu melden.
Nachdem nun die meisten Meldungen von den Vogelbeobachtungen im Rahmen der jährlichen Aktion „Stunde der Wintervögel“ eingegangen sind, zieht der NABU Oberberg Bilanz. Die Vogelschützer freuen sich besonders über die hohe Beteiligung. Mit 1.050 Beobachtern waren es fast doppelt so viele wie im Jahr 2020, was laut NABU auf das zunehmende Interesse an der Vogelbeobachtung sowie Corona zurückzuführen sei. „Viele Menschen nutzen die eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten, um zu Hause die Vögel am Futterhaus zu beobachten“, hieß es in einer Mitteilung.
[Der Erlenzeisig wurde häufiger als im Vorjahr beobachtet.]
Die Zahl der beobachteten Vögel pro Garten hat sich mit durchschnittlich 6,06 gegenüber dem Vorjahr (6,08) kaum verändert. Im Spektrum der Arten gab es jedoch einige Verschiebungen. So wurden sämtliche Meisenarten weniger gezählt, mit minus 75 Prozent hatte die Haubenmeise den stärksten Rückgang zu verzeichnen. Ein Plus gab es bei vielen Schwarmvogelarten, was der Bergneustädter Ornithologe Heinz Kowalski auf den Zuzug aus dem Osten und Norden Europas zurückführt, wo kurz vor dem Zählwochenende (8. bis 10. Januar) Schnee und Kälte herrschten, weshalb viele Vögel nach Zentraleuropa gezogen sind.
Ringeltauben, Erlenzeisige, Stieglitze und Kernbeißer wurden häufiger gesehen als im Vorjahr. Bemerkbar mache sich auch der Klimawandel mit wärmeren Wintern. Einige Zugvogelarten ziehen nicht mehr weg. So wurden neun Rotmilane gezählt, die eigentlich längst in Spanien sein sollten, ähnlich wie die 13 Bachstelzen, deren Überwinterungsgebiet in Südfrankreich, Spanien und Nordwest-Afrika liegt. Allerdings sind das auch keine typischen Arten an den Futterhäusern. Das gilt auch für das Wintergoldhähnchen, von dem zwar 17 Exemplare gemeldet wurden, was gegenüber nur zwei im Vorjahr eine deutliche prozentuale Steigerung bedeutet, aber mit dem Trend auf Bundesebene übereinstimmt. Es kann sein, dass dieser kleinste Vogel der Region durch das Fichtensterben an Futterhäuser kommen musste, um dort Nahrung zu finden, so der NABU.
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