Oberberg – Der BGV Oberberg hat den nächsten Band der „Beiträge zur Oberbergischen Geschichte“ präsentiert – 15 Autoren beleuchten sehr verschiedene Themen.

Von Lars Weber

Für die Vorstellung des 13. Bands der Reihe „Beiträge zur Oberbergischen Geschichte“ kamen in der Sparkassen-Hauptgeschäftsstelle in Wiehl die Autoren, die Redaktion und die Sponsoren zusammen. Gefördert wird das Projekt von der Kulturstiftung Oberberg der Kreissparkasse Köln, der Sparkasse Gummersbach, dem Landschaftsverband Rheinland und der in Lindlar-Kaiserau ansässigen Firma Schmidt & Clemens. Frank Grebe, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Gummersbach, sagte, dass die Sparkasse mit ihrer langen Geschichte eine Verpflichtung habe, solche Vorhaben zu unterstützen. Udo Buschmann, Vorstand der Kulturstiftung, findet es wichtig, „auf die eigene Herkunft zurückschauen“ zu können.

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Marcus Dräger, Vorsitzender des Bergischen Geschichtsvereins Oberberg (BGV), hob hervor, wieviel Arbeit in diesen Bänden stecke. „Das Buch lebt von dem Engagement der Autoren.“ Er hob besonders Dr. Alexander Rothkopf und Jürgen Woelke hervor, die schon am ersten Band mitarbeiteten. Dieser erschien bereits 1986.

In dem neuen Band versammeln sich auf 264 Seiten insgesamt 15 Arbeiten zur Oberbergischen Regionalgeschichte. Der abgedeckte Zeitrahmen reicht von der Barbarossa-Zeit bis in die Gegenwart. Rothkopf verfolgt in seinem Aufsatz die Spur des Bergischen Löwen in alten und neuen Wappen. Woelke belegt auch anhand von alten Fotoaufnahmen die Stadien der frühen Stadtentwicklung Gummersbachs.

[Die neuen Beiträge zur Oberbergischen Geschichte sind ab sofort erhältlich.]

Der Osnabrücker Wirtschaftshistoriker Dr. Sebastian Steinbach wiederum hat sich der Übertragung des Reichshofs in Eckenhagen an den Kölner Erzbischof Rainald von Dassel gewidmet und ordnet sie in die wirtschaftsgeschichtlichen Zusammenhänge des Hochmittelalters ein. Nach Ründeroth geht es bei dem Beitrag von Dieter Forst, der mit vielen Zeitzeugnissen die Geschichte des Hotels und Gasthofs Baumhof erzählt. Die Wirtschaftsentwicklung Oberbergs hat Dieter Rath im Blick. Er zeigt am Beispiel von Eisenverarbeitung und Papierherstellung, dass Strukturwandel auch schon im 19. Jahrhundert im ländlichen Bereich gegenwärtig war.

Im zweiten Teil seiner Geschichte der Familie Sondermann zeichnet Dr. Christoph Thiesen nach, wie stark die Oberbergische Industrie von starken Unternehmerpersönlichkeiten geprägt wurde. Maja Kützemeier schreibt über die soziale Lage der bäuerlichen Bevölkerung im Zusammenhang mit den landwirtschaftlichen Winterschulen im frühen 20. Jahrhundert. Michael Kamp, Leiter des Lindlarer LVR-Freilichtmuseums, erinnert an den Museumsgründer Hans Haas.

BGV-Vorsitzender Marcus Dräger ist mit einem Beitrag über Paul Schmidt vertreten, einem Spross der Eigentümerfamilie von Schmidt & Clemens, der viele Höhen und Tiefen durchlaufen hat. Eine weitere Persönlichkeit, die im Band beleuchtet wird, ist der Pfarrer und spätere Superintendent Wilhelm Hollenberg. Kurt Hamburger hat an ihn erinnert. Historiker Prof. Klaus Goebel hat sich unterstützt von Hans Joachim Söhn mit den Homburgischen Jugenderinnerungen von Friedrich Wilhelm Thoenes auseinandergesetzt. Dabei geht es um die Bildungswelt im 19. Jahrhundert.

In dem Kapitel von Peter Ruland geht es um die Spanische Grippe, die nach dem Ende des Ersten Weltkriegs auch das Oberbergische heimsuchte. Dr. Franz-Josef Vogt geht in seinem Beitrag auf die Orgelbauer-Familie Sauermann aus Frielingsdorf ein. Den Beitrag konnte Vogt noch kurz vor seinem Tod im Frühjahr fertigstellen.

Auch ins Hier und Jetzt führt der Band, wenn er die Entdeckung der Windloch-Höhle in Ründeroth aufgreift. Der Höhlenforscher Stefan Voigt lässt die Leser auch mit Fotos an diesem Ereignis teilhaben. Der 13. Band der „Beiträge zur Oberbergischen Geschichte“ ist ab sofort für 25 € erhältlich.